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Und deine Wangen glühen, wenn dich etwas aufregt,...wie beim Sex.“ Da! Er tut es wieder! Er bringt mich vollkommen aus der Fassung.
„Ich habe vergessen, dass ich Francesca versprochen habe, ihr bei der Bewirtung der Gäste zu helfen“, sage ich schließlich trotzig und drehe mich um zur Tür.
„Ich freue mich wirklich, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst“, sage ich leise gegen die Tür und gehe, ohne mich noch einmal umzudrehen, hinaus.
Im Wohnzimmer sind bereits alle in bester Stimmung und ich sehe, wie die beiden Mannschaften gerade auf das Spielfeld laufen. Ich lasse mich auf einen der Stühle in der Küche fallen und atme einmal tief durch. Francesca bemerkt mich und kommt zu mir.
„Alles in Ordnung zwischen dir und Alex?“, fragt sie besorgt.
„Ja! Alles bestens!“, lüge ich und lehne mich erschöpft zurück. Als sie sich zu mir setzen will, fordere ich sie auf, wieder zurück zu ihren Freunden zugehen und das Spiel zu verfolgen. Sie vergewissert sich, dass mit mir auch wirklich alles okay ist und gesellt sich wieder zu der lauten Menge um den Fernseher. Langsam beruhige ich mich wieder und ordne meine Gedanken. Ab und zu sieht Luca zu mir und ich versichere auch ihm mit einem Lächeln, dass ich mich wohl fühle. Nach einer Viertelstunde kommt Alex die Treppe hinunter. Er ist frisch geduscht und als er an mir vorbeigeht, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu nehmen, nehme ich seinen herben Duft wahr, den ich so mag. Er setzt sich zu mir und öffnet die Flasche Bier.
„Wer spielt?“, fragt er beiläufig und nimmt einen tiefen Schluck aus der Flasche. Noch nie fand ich es erotischer einen Mann Bier trinken zu sehen, als in diesem Moment.
„Inter Mailand gegen Juventus Turin“, kläre ich ihn auf. Er nickt kurz und starrt zum Fernseher.
„Hat dir Luca erzählt, dass wir einige interessante Dinge in Erfahrung bringen konnten?“, fragt er leise, um die anderen nicht zu stören. Ich nicke.
„Ich bleibe nur heute Nacht hier. Ich bin gekommen, um dich zu sehen, bevor ich nach Venedig fahre.“
Er ist wegen mir gekommen. Ein Lächeln fliegt über mein Gesicht. Dann jedoch wird mir klar, dass er morgen schon wieder weg will.
„Bitte, nimm mich mit nach Venedig!“, fordere ich ihn spontan auf. Er sieht mich von der Seite an.
„Ich dachte, du willst dich noch ein wenig ausruhen?“, gibt er zu bedenken. „Ich dachte, du wärst hier in guten Händen…“, er zieht die Augenbrauen zornig zusammen und blickt in Richtung Luca.
Dann gibt er zu bedenken: „Ich werde kaum Zeit haben, um dir die Stadt zu zeigen.“
„Bitte, Alex, ich war noch nie in Venedig und ich würde mich so freuen!“ Ich setze den Bettel-Blick auf, dem meine Großmutter nie widerstehen konnte und erweiche schließlich auch ihn damit.
„Okay, überredet“, seufzt er. „Dann fahren wir bereits morgen Mittag los, damit ich dich wenigstens ein bisschen in der Stadt herumführen kann.“ Ich lächle ihn an und schaue in seine braunen Augen.
„Danke!“, flüstere ich ihm zu. Sein Gesicht ist wieder dem Wohnzimmer zugewandt und er nimmt einen weiteren Schluck aus der Flasche. Nach einer kleinen Ewigkeit sagt er:
„Unser Streit eben,…es tut mir leid! Ich glaube, ich habe überreagiert“, entschuldigt er sich.
„Schon vergessen. Aber du solltest wirklich an dir arbeiten und dein Temperament besser unter Kontrolle halten. Nimm dir ein Beispiel an mir: Ich bin immer die Ruhe in Person!“, gebe ich zurück und kann mir das Lachen kaum verkneifen. Er blickt mich verdutzt an und dann umspielt ein schiefes Grinsen seine Lippen.
„Das habe ich bemerkt. Deine charmante Persönlichkeit ist immer wieder erfrischend.“
Endlich! Endlich konnten wir mal wieder ungezwungen miteinander scherzen. Wie sehr würde es mich freuen, wenn unsere Fahrt nach Venedig uns doch wieder einander näher bringen würde. Plötzlich erschrecke ganz furchtbar, als die Meute vor dem Fernseher aufschreit, aufspringt und das erste Tor der favorisierten Mannschaft bejubelt. Ich jubel auch, still und in mich gekehrt. Ich freue mich auf morgen und auf die Zeit zu zweit mit Alex in Venedig!
Kapitel XII
Es ist ein herrlicher, sonniger Tag, als wir in Venedig ankommen. Und obwohl es bereits November ist, scheint die Sonne immer noch warm auf meine Haut. Alexander hat einen dunkelbraunen, mittellangen Ledermantel an, ausgewaschene Jeans und ein helles Sweatshirt. Er trägt eine Sonnenbrille um sich zu
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