SAM
sie bereits vergeben, denn sie hatte ihr Herz schon an meinen besten Freund verschenkt. Es ist schwer für einen Italiener einen Korb zu bekommen, aber auch hier kommt es immer darauf an, wer einem eine Abfuhr erteilt.“ Gemurmel und leises Gelächter.
„Samantha, Alex! Ich erhebe heute mein Glas auf euch. Denn eure Liebe zeigt gerade an diesem Abend, dass alles möglich ist, was im Namen der Liebe geschieht. Ich fühle mich zutiefst geehrt, dass ihr eure Hochzeit in unserem Haus feiern wollt und dass Francesca und ich eure Trauzeugen sein dürfen. Ich bin mir sicher, Bernardo und Marie wären mehr als glücklich darüber zu sehen, dass eure Verbindung hier in unserem Haus besiegelt wird. Auf euch, eure Liebe und euer Glück!“ Damit hebt er sein Glas und blickt in meine Richtung. Ich schenke ihm ein dankbares Lächeln und einen Gedanken: Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Er lächelt zurück und diesmal erreicht sein Lächeln auch seine Augen. Nach dem ausgiebigen Essen setzen wir uns wieder ins Wohnzimmer und genießen den Rest des Abends bei Wein und leiser Weihnachtsmusik. Die ersten Geschenke werden verteilt und ausgepackt und es wird viel erzählt, gescherzt und gelacht. Ich fühle mich sehr geborgen im Kreis meiner neuen Familie. Ja, ich fühle mich bereits zugehörig zu diesen Vampiren und Dairuns und empfinde tiefe Freundschaft und Zuneigung zu ihnen. Die Stimmung ist entspannt, gelöst und harmonisch. Unwillkürlich denke ich an das letzte Weihnachtsfest zurück, das ich noch mit meiner Granny verbracht habe. Meine Güte, was sich in diesem letzten Jahr alles ereignet hat. Alles hat sich verändert, am meisten habe ich mich jedoch verändert oder besser, mein Leben ist ein komplett anderes geworden. Alex bemerkt meine melancholische Stimmung und nimmt mich liebevoll in den Arm.
„Das war eine nette Rede von Luca vorhin, nicht wahr?“
„Ja! Er ist wirklich ein sehr guter Freund“, gebe ich zu.
Der Abend neigt sich ganz allmählich dem Ende zu. Als erste verabschieden sich Marco und seine Frau, gefolgt von Viola und Giuseppe. Magdalena hantiert noch in der Küche herum und Francesca entschuldigt sich für einen Augenblick in ihr Zimmer. Alex und ich sitzen auf dem Sofa und ich habe mich in seinen Arm gekuschelt. Luca hat es sich in dem großen Sessel bequem gemacht und schaut in die Flammen des Kamins.
„Werdet ihr in Italien bleiben nach eurer Hochzeit?“, unterbricht er die Stille.
„Vielleicht. Ich spiele mit dem Gedanken mir ein Haus in der Toskana zu kaufen“, antwortet Alexander. Die Lichter des Christbaumes, das Feuer im Kamin und die vielen Kerzen, die überall im Wohnzimmer verteilt sind, werfen ein wunderbar romantisches Licht in den Raum. Ich streife meine Schuhe von den Füssen und hebe meine Beine auf das Sofa, um mich noch enger in Alexanders Umarmung zu schmiegen. Ich schließe die Augen und lausche seinem Herzschlag.
„Es wäre besonders für Sam schön, in der Nähe ihrer Freunde zu bleiben“, er schenkt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ja, Francesca würde sich auch sehr freuen, wenn ihr in Italien bleiben würdet. Aber sie spielt auch mit dem Gedanken in die USA zu gehen“, erwidert Luca.
„Du musst ihr das ausreden, Luca. Die Lage in den Staaten ist über alle Maßen instabil. Sie wäre in zu großer Gefahr. So wie wir alle.“ Er macht eine kurze Pause, ehe er leise fortfährt: „Das Risiko, dass ihr auf euch nehmt ist schon viel zu groß. Luca, ich stehe tief in deiner Schuld. Eine solche Hochzeit auszurichten, aus Liebe zu Samantha, ist mehr als ich je von euch erwarten konnte. Damit stehen deine Schwester und du mit Sam und mir zusammen ganz oben auf der Liste der beim Hohen Rat in Ungnade Gefallenen. Das kann euch den Kopf kosten.“ Seine Stimme ist kaum zu hören, so leise hat er den letzten Satz gesprochen, wohl vermutend, dass ich vielleicht schon eingeschlafen bin. Ich lasse meine Augen geschlossen, um dem Gespräch der beiden weiter zu folgen.
„Du weißt, was Francesca und ich vom Hohen Rat halten. Endlich haben wir die Möglichkeit diesen arroganten, aufgeblasenen Wichtigtuern mal ordentlich in die Suppe zu spucken.“ Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. So habe ich Luca noch nie reden hören.
„Wir müssen sehr wachsam sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass Balthasar seine Spione schon ausgeschickt hat. Ich hoffe nur, dass am Tag der Hochzeit alles gut geht und Sam die Feier bekommt, die sie verdient hat. Es soll ein
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