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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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nicht die ganze Nacht neben mir verbracht hat.
    Den Silvesterabend verbringen wir bei Dr. Armenti, seiner Frau und Familie. Es ist ein sehr netter Abend mit exzellentem Essen und einer sehr entspannten Atmosphäre. Alles ist so wunderbar normal….!
    Am Neujahrsabend erreicht mich leider eine schlechte Nachricht. Die alte Nachbarin meiner verstorbenen Großmutter, Mrs. Vandikamp, ist schwer gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Sie wird leider nicht zu meiner Hochzeit kommen können. Ich bin traurig, die alte Lady nicht wiedersehen zu können und schreibe noch am gleichen Tag einen langen Brief an sie, in dem ich ihr natürlich auch baldige Genesung wünsche.
     

     
     
     
    Zwei Wochen später.
     
    In einer Woche ist meine Hochzeit. Das Haus von Francesca und Luca brummt und summt wie ein Bienenstock. Ständig klingelt das Telefon und immerzu kommen irgendwelche Lieferungen.  In den letzten Tagen hat es durchgehend geregnet. Hoffentlich regnet es nicht am Hochzeitstag, denke ich während ich am Fenster unseres Schlafzimmers stehe und hinaus sehe. Bald werde ich all die anderen Vampire kennenlernen. Wie wird es sein, wenn Alex und ich vor dem Altar stehen und uns vor lauter unsterblichen Vampiren unsere Liebe gestehen und den Bund der Ehe schließen? Wie wird es sein, ewig mit Alex zusammen zu leben? Gibt es auch in Vampir-Ehen so etwas wie das verflixte, siebente Jahr? Werden wir uns auch nach vielen Jahren, Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten immer noch so lieben wie heute? Wie wird es sein, nicht zu altern? Immer jung zu bleiben? Wird er mich nicht doch irgendwann einmal zu einer von seiner Art machen wollen? Solange ich sterblich bin, werde ich immer seine schwache Stelle sein, der Punkt, an dem man ihn verletzen kann. Und wie wird es sein, Kinder mit ihm zu haben? Werden wir eine glückliche Familie sein, so wie in der Werbung, immer jung, immer lächelnd? Oder werden wir unser Leben lang auf der Flucht vor dem Hohen Rat sein? Werden wir auf ewig in Angst leben müssen aufgespürt und getötet zu werden?  Die Ernsthaftigkeit und die Endgültigkeit meiner Entscheidung wird mir zunehmend bewusster. Alexander kommt soeben ins Zimmer. Leise kommt er näher zu mir, legt zärtlich seine Hände um meinen Körper.
    „Was ist, Engel? Geht es dir nicht gut?“, will er wissen und küsst meinen Nacken. Natürlich spürt er meine Gefühle, meine Unsicherheit, meine Verwirrung. Ich lehne mich gegen seine Brust, spüre seinen Herzschlag, seine Wärme.
    „Hab keine Angst, Sam. Vertrau mir! Es wird alles gut werden. Ich passe auf dich auf, ich werde dich behüten und beschützen.“ Er senkt seinen Kopf und atmet tief den Duft meines Haares und meiner Haut ein, ehe er fortfährt:
    „Du hast mein totes Herz gerettet, hast mir gezeigt, dass ich es wert bin, geliebt zu werden. Du hast mich gelehrt zu fühlen, zu lieben. Du hast mir Hoffnung gegeben. Ich werde niemals zulassen, dass dir etwas zustößt. Niemals! Ich liebe dich.“ Seine letzten Worte gleiten wie ein samtiger Schauer über meinen Rücken. Ich schließ die Augen und versinke in diesem Moment des stillen Zweisamkeit. Dieses vollkommenen Glücksgefühls. Mir fallen die Worte ein, die wir einander sagen werden, wenn wir den Eid des Alten Rituals sprechen. Alex hat mich gelehrt, wie man die Worte richtig ausspricht und was sie bedeuten. Der Inhalt ist wunderschön:
     
    Alex beginnt mit: Samantha, begleite mich in unsere Zukunft als meine Frau
    Dann erwidere ich: Alexander, begleite mich in unsere Zukunft als mein Mann
    Er: Ich wünsche mir für unseren gemeinsamen Weg, dass unsere Liebe immer weiter wächst
    Ich: Ich wünsche mir, dass wir einander vertrauen und uns nie enttäuschen
    Er: Ich wünsche mir, dass unsere Zärtlichkeit und Leidenschaft wachsen können
    Ich: Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig unterstützen und respektieren
    Er: Wenn dir Unrecht widerfährt, werde ich für dich kämpfen
    Ich: Wenn du traurig bist, werde ich dich trösten
    Er: Ich will mit dir lachen und weinen
    Ich: Ich will mit dir reden und schweigen
    Er: Ich verspreche dir Achtung, Ehrlichkeit und Treue
    Ich: Ich verspreche dir Achtung, Ehrlichkeit und Treue
    Beide: Du bist mein Glück, meine Liebe, mein Leben. Bis in alle Ewigkeit
     
    In der alten Sprache klingt es fast wie ein Singsang und als wir es das erste Mal gemeinsam fehlerfrei aufgesagt haben, fühlten wir beide ein fast magisches Vibrieren zwischen uns. Noch immer berühren mich diese Worte tief in

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