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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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mir immer mehr. Es scheint, als würde eine eisige Hand nach mir greifen, ich bekomme eine Gänsehaut und alle meine Sinne sind aufs Äußerste angespannt. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und doch spürt Alexander mein Unbehagen.
    Nachdem der erste Gang abgeräumt wird, fragt er mich besorgt: „Was ist los, Sam? Geht es dir nicht gut?“
    „Ich weiß nicht, es ist, als würde etwas Schreckliches auf uns zukommen. Bald!“  Wieder schüttelt es mich.
    Alex sieht mich besorgt an. „Was ist es, Sam? Was spürst du?“ Seine Stimme klingt angespannt und alarmiert.
    „Ich weiß nicht,…es ist…nicht greifbar. Es ist…“ Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und glaube zu bemerken, wie irgendetwas, irgendjemand versucht in meine Gedanken zu gelangen. Alexander hat inzwischen Luca darauf aufmerksam gemacht, dass ich irgendetwas wahrgenommen habe und sein Freund macht sich unbemerkt von allen anderen auf, um mit seinen Sicherheitsleuten die Lage zu besprechen. Alexander wird für einen Augenblick abgelenkt, weil Margarete ihn anspricht. Ich blicke mich immer noch um, versuche den Grund meines Unbehagens auszumachen. Und dann passiert es: ich sehe ihn! Ein Mann, groß, schlank, ungefähr Mitte zwanzig, schwarzes, kurzes Haar und seltsame, grüne Augen. Er steht am Ende des Zeltes gleich neben einer Terrassensäule und starrt mich an. Plötzlich verstärken sich die Kopfschmerzen, die vor wenigen  Minuten begannen mich zu quälen. Nun werden sie fast unerträglich. Ich kann mich seinem Blick nicht entziehen, so sehr ich es auch versuche. Ich bin weder fähig mich zu bewegen, noch einen Laut von mir zu geben. Ich spüre deutlich, wie er mich mit grausamer Macht zwingt ihn weiter anzusehen. Die Schmerzen in meinem Kopf sind inzwischen so schrecklich, dass ich glaube, der Schädel würde mir explodieren. Winzige Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn, obwohl mir furchtbar kalt ist und ich glaube in einer eisigen Starre gefangen zu sein. Ich weiß nicht wie lange er mich fixiert und offensichtlich eine perverse Freude daran hat mich zu quälen. Doch dann, endlich, gibt er mich wieder frei. Ich schnappe gierig nach Luft, glaube die ganze Zeit den Atem angehalten zu haben. Die Kopfschmerzen klingen ab. Genauso plötzlich wie sie gekommen sind, sind sie wieder weg und zurück bleibt nur ein taubes, ja fast dumpfes Gefühl in meinem Schädel. Ich habe ernsthaft die Befürchtung eben Teile meines Verstandes verloren zu haben. Irgendwie fühle ich mich schwindelig, benommen. Ich schaue immer noch zu dem Mann, der mir jetzt ein teuflisches Grinsen schenkt und mich schließlich gänzlich aus seiner geistigen Umklammerung entlässt. Ich blinzle einmal, senke den Kopf, reibe mit meinen eisigen Fingern meine Schläfen, um diesen seltsamen Druck aus meinem Kopf zu bekommen. Als ich wieder aufsehe und in die Richtung des Fremden blicke, ist der Kerl auch schon verschwunden.
    „Sam? Samantha? Oh, mein Gott, du bist furchtbar blass und du siehst aus, als hättest du eben einen Geist gesehen“, bemerkt Alex besorgt, als er sich mir wieder zuwendet.
    „Ja, vielleicht habe ich das“, bemerke ich mit belegter Stimme. Alexander reicht mir ein Glas Wasser, das ich mit zitternden Händen entgegennehme. Inzwischen ist auch Luca wieder an seinen Platz zurückgekehrt und berichtet Alex, dass keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet wurden.
    „Sam, was genau hast du gespürt?“, flüstert Alex mir drängend zu.
    „Da war ein Mann,…er…er war in meinem Kopf!“
    Alex sieht mich verständnislos und gleichzeitig alarmiert an. „Und, woran kannst du dich noch erinnern?“, will er ungeduldig wissen. Ich senke den Blick und schüttle den Kopf.
    „Ich weiß nicht,…es ging so schnell. Er hat mir wehgetan, es hat ihm irgendwie eine sadistische Freude gemacht mich zu quälen,…es war schrecklich, ihm so ausgeliefert zu sein, es war...“, ich zögere und senke den Kopf um leise fortzufahren, „...als vergewaltige er meinen Verstand“, stammle ich verlegen, denn natürlich weiß ich genau, dass meine Geschichte sich seltsam und vielleicht auch unglaubwürdig anhört. Weder Alexander noch Luca können mit meinen Ausführungen etwas anfangen. Und dennoch steht in ihren Gesichtern eine von mir bisher nie gekannte Anspannung geschrieben. Ich sehe Alex verstört an: „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand meine Gedanken liest“, versichere ich ihm und werfe einen kurzen Seitenblick auf Luca, „aber das hier eben war

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