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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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ganz besondere, bestimmte Gefühl in mir, dass ich heute das Richtige tue. Es fühlt sich an wie eine warme, ruhende Quelle absoluter Gewissheit tief in meinem Inneren. Ist das wirklich eine Gabe? Ich schüttle den Kopf. Nein, ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich irgendwelche besonderen Fähigkeiten haben soll. Ich atme einmal tief ein und aus und nehme dann meinen Brautstrauß und verlasse das Zimmer. An der Treppe angekommen sehe ich unten bereits meine Freundinnen warten. Sie sehen zu mir empor und alle lächeln mich bewundernd an. In den letzten drei Tagen wurde ein großes Festzelt direkt angrenzend zur Terrasse errichtet. Es ist beheizt und wunderschön geschmückt. Genaues habe ich aber bisher nicht sehen dürfen. Francesca hat ein großes Geheimnis um die Dekoration gemacht. Langsam und äußerst vorsichtig steige ich Stufe für Stufe hinab. Und dann höre ich bereits die Musik. Klassische Musik, Streicher. Meine Brautjungfern nehmen mich in Empfang, zupfen natürlich noch einmal an mir herum und gruppieren sich dann hinter mich.
    „Wie sehe ich aus?“, vergewissere ich mich nochmal bei Francesca.
    „Wie eine Prinzessin!“, bestätigt sie mir leise flüsternd. Auf einen Schleier habe ich verzichtet. Stattdessen sind winzige Perlen und Blüten in mein hochgestecktes Haar eingearbeitet. Langsam gehe ich auf die Tür zur Terrasse zu. Sie wird vor mir geöffnet und ich trete in das Festzelt. Alle Gäste erheben sich, als ich eintrete und ich staune über die wunderschöne Dekoration. Überall stehen Kerzenleuchter. Kein einziges elektrisches Licht erhellt die Szene. Das müssen hunderte von Kerzen sein, geht mir staunend durch den Kopf. Und ein Meer von Blumen, überall weiße und dunkelrote Rosen in wundervollen Arrangements. Ich schreite langsam  auf den aufgebauten Altar zu, an dem Alexander bereits auf mich wartet. Er sieht umwerfend aus. Er trägt einen schwarzen Smoking, ein weißes Hemd und eine dunkle Krawatte. Er hat die Hände vor sich gefaltet  und sieht mich an. Seine Augen blicken voller Stolz und Bewunderung auf mich und voller Liebe. Neben Alex steht Luca, ebenfalls im schwarzen Smoking und auch er sieht wunderbar aus. Er grinst mich ganz offen an. Hinter Luca stehen noch Sebastian und Julian. Ich blicke mich kurz um. Alle Sitzreihen sind voll besetzt. Sind das alles Vampire? Nein, hier und da erkenne ich ein paar Leute aus dem Ort. Der Bürgermeister und seine Frau und Dr. Armenti und seine Familie. Alle lächeln mich freundlich an. Aber die meisten Anwesenden sind Vampire. Ich sehe es an ihrem makellosen Aussehen, ihren Augen, ihrer aristokratischen Haltung. Und an der Art, wie sie mich ansehen. Neugier spiegelt sich in ihren Gesichtern. Aber auch Respekt, Anerkennung, Bewunderung und Stolz. Ich wüsste zu gern, was sie von mir denken, verschließe aber sofort meine Gedanken, denn ich bin mir sicher, sie werden versuchen mich zu lesen. Endlich bin ich angekommen und Alexander nimmt mich lächelnd in Empfang.
    „Du bist wunderschön!“, flüstert er mir zu und sieht mich liebevoll an. Ich schenke ihm ein Lächeln und er nimmt meine kalte Hand. Die Musik verstummt und Pater Peterson beginnt mit seiner Ansprache. Wir haben alles genau mit ihm abgesprochen und er wird die Zeremonie kurz fassen. Wir setzen uns und während der Pater spricht, hält Alex weiter meine Hand und streicht immer wieder beruhigend mit seinem Daumen über meine Haut. Immer wieder treffen sich unsere Blicke und jedes Mal schlägt mein Herz für ein paar Sekunden etwas schneller. Irgendwie bekomme ich von der Predigt des Paters nicht viel mit, ich bin einfach viel zu aufgeregt. Nur die Worte Liebe, Vertrauen und Verständnis sind in meinem Gedächtnis hängengeblieben. Schließlich fordert der Pater uns auf, uns zu erheben.
    „Zum Zeichen eurer Verbundenheit tauscht nun die Ringe.“ Alexander und ich stehen uns gegenüber und er nimmt meine Hand in seine.
    „Ich, Alexander DeMauriere, nehme dich, Samantha Ravenport, zu meiner Frau. Ich verspreche dich zu lieben, zu beschützen und zu trösten. Ich verspreche, dich nicht zu verlassen, weder in guten noch in schlechten Tagen, weder in Reichtum noch in Armut, weder in Gesundheit noch in Krankheit und dir die Treue zu halten, bis der Tod uns scheidet.“ Während er mir sein Versprechen gibt, steckt er einen schlichten Ring aus Weißgold auf meinen Finger. Jetzt bin ich an der Reihe. Mit leicht zitternder Hand nehme ich seine warme Hand und beginne:
    „Ich,

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