Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
Blut zu wehren. Er betrachten es als fremden Eindringling und reagiert entsprechend. Aber bald wird alles wieder in Ordnung sein.“ Seine Stimme klingt irgendwie nicht überzeugend. Ich versuche mit aller Kraftanstrengung meinen Kopf anzuheben, um in seine Augen sehen zu können. Er blickt auf mich herab und jetzt befällt mich so etwas wie Panik, denn ich sehe deutlich die Sorge und Hilflosigkeit in seinen Augen.
    „Was ist los mit mir? Ist das normal?  Werde ich sterben? Oder werde ich zum Vampir?“ Meine Stimme klingt unnatürlich schrill.
    „Sag mir die Wahrheit Alex! Was passiert mit mir?“ Er ringt mit sich, während ich mir die Lippen lecke und glaube zu verdursten. Als er sich langsam aufrichtet und seine Haut die meine streift, ist es, als würde meine Haut an dieser Stelle aufplatzen, aufreißen, ein höllischer Schmerz durchfährt mich und ich zische auf. Alex zuckt erschreckt zusammen.
    „Dein Körper muss sich anpassen, mich in seinem System aufnehmen. Das dauert. Es ist nichts Genaues überliefert davon, was mit deinem Körper passiert. Das du so auf mein Blut reagierst ist normal. Ich bin ein sehr alter und mächtiger Vampir und dieses Gift, das in meinem Blut steckt, das mich zu dem gemacht hat, was ich bin, ist stark, Samantha, sehr stark.“ Sein entschuldigendes Lächeln hilft mir im Moment nicht wirklich weiter.
    „Aber es wird bald vorbei sein, glaub mir. Soweit ich weiß steht in den Schriften nur das Ritual selbst ausführlich beschrieben. Und wir haben es vollzogen und offensichtlich sogar mit Erfolg.“ Er grinst mich aufmunternd an und hält seinen Arm hoch, um mir die Stelle zu zeigen, an der ich sein Blut getrunken habe. Dort befindet sich nun genau das gleiche Mal, wie in meinem Nacken. Ich blicke ihn fassungslos an.
    „Heißt das etwa, wir haben uns nach dem Alten Ritual aneinander gebunden und wissen nicht mehr über die Folgen und Auswirkungen als diese wagen Überlieferungen?“ Meine Stimme klingt einen winzigen Hauch hysterisch.
    „Hab keine Angst, Sam. Du musst loslassen, dich meinem Eindringen ergeben und nicht dagegen ankämpfen. Dann wird dein Körper auch leichter mit der Umstellung umgehen können. Ich verspreche dir, alles wird bald vorbei sein. Und dann gehörst du zu mir. Dann bist du auf ewig mein.“ Ich beginne zu schwitzen, mir ist furchtbar heiß und ich werfe die Decke zur Seite und japse nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    „Durst!“, stöhne ich und Alex springt aus dem Bett und ist auch schon bald wieder mit einem Glas Wasser zurück. Mir kam die Zeit jedoch wie eine Ewigkeit vor, denn schon klappern wieder meine Zähne heftig aufeinander und ich beginne zu frieren und ziehe die Decke über mich. Alexander versucht mich zu beruhigen und zu wärmen. Oh, Gott, auf was hab ich mich da eingelassen? Was passiert nur mit mir? Verwandle ich mich in irgendetwas Unnatürliches?  Erst gegen Nachmittag finde ich etwas Ruhe und schlafe ein. Alexander ist die ganze Zeit bei mir und kümmert sich liebevoll um mich. Wenn mir kalt ist, wärmt er mich. Wenn ich glaube zu verglühen, bringt er Eis. Wenn ich durstig bin, rennt er nach einem Glas Wasser und wenn mir schlecht ist, stützt er mich auf meinem Weg zur Toilette. Wenn Krämpfe meinen Körper schütteln, tröstet und ermutigt er mich und hält mich, wenn ich gehalten werden will. Er ist genauso hilflos wie ich und manchmal klammern wir uns nur verzweifelt aneinander in der Hoffnung, es würde bald alles ein Ende haben.
     
    Die Sonne geht bereits wieder unter, als ich endlich meine Augen öffne. Alexander sitzt an meinem Bett und betrachtet mich aus sorgenvollen Augen.
    „Geht es dir besser?“, richtet er das Wort an mich, als ich die Augen gänzlich geöffnet habe und mir bewusst werde, wo ich bin. Ich nicke vorsichtig. Mein Kopf scheint jeden Moment zu zerbersten, aber mir fällt sofort auf, dass der Rest meines Körpers sich beruhigt hat. Natürlich fühle ich mich immer noch wie erschlagen, aber das Brennen im Inneren und die Schmerzen sind nicht mehr zu spüren. Ich richte mich langsam auf und ziehe kurz zischend die Luft zwischen zusammengepressten Zähnen ein. Mein Kopf wird jeden Moment explodieren, ich bin mir sicher.
    „Du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Obwohl das Schlimmste vorüber ist, bist du noch nicht ganz wieder hergestellt. Du musst dich auch erst an deine neue Wahrnehmungskraft gewöhnen.“ Ich schaue ihn verwundert an. Er beugt sich zu mir und küsst mich. Sacht berühren

Weitere Kostenlose Bücher