SAM
seine Lippen die meinen und doch ist das Gefühl ein anderes als zuvor. Es erscheint mir intensiver. Alex löst sich von mir und sieht mich ernst an.
„Ich hätte darauf achten müssen, dass du nicht zu viel von meinem Blut trinkst. Es tut mir leid. Aber ich hatte mich selbst nicht mehr ganz unter Kontrolle.“
Ich lächle ihn an und erinnere mich an diese unglaublich wilde Nacht. Du meine Güte, wir haben es wirklich heftig getrieben...! Meine Wangen beginnen zu glühen und schon sehe ich ein schiefes Grinsen auf Alexanders Gesicht. Natürlich spürt er genau, welche Erinnerungen ich mir zurückrufe.
„Du musst dich ausruhen, Samantha. Morgen findet ein wichtiges Treffen statt und ich möchte, dass du mich begleitest.“ Ich hole gerade tief Luft um zu entgegnen, dass ich kaum glaube in den nächsten Tagen zu irgendetwas fähig zu sein, außer still im Bett zu liegen, als erneut ein stechender Schmerz durch meinen Kopf schießt und ich glaube meine Schädeldecke würde sich für den Bruchteil einer Sekunde um einige Zentimeter anheben.
„Okay!“, ist alles was ich zustande bekomme zu sagen und schon gleite ich wieder zurück in meine Kissen und schließe die Augen.
„Ich liebe dich!“, ist alles, was ich noch höre und schon falle ich in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
Ich werde wach. Ruhe. Meine Augen sind immer noch geschlossen. Ich nehme aber meine Umgebung mit meinen anderen Sinnen präzise wahr. Ich rieche…Alexander. Sein Duft, er ist hier. Und noch etwas Anderes. Ich kann es nicht deuten. Ich höre…das sanfte Rauschen der Klimaanlage und Stimmen. Ich schmecke…nichts! Ich fühle…mich ausgeruht und stark. Endlich öffne ich meine Augen und sehe mich um. Es muss früher Morgen sein. Es ist noch dunkel, aber ich spüre deutlich ein sanftes Kribbeln und Knistern und weiß plötzlich: es ist kurz vor Sonnenaufgang. Ich richte mich auf und blicke mich um. Ich habe geschlafen wie eine Tote,…oh, Gott…wie eine Tote, bin ich etwa tot? Bin ich ein Vampir? Irgendwie ist alles anders. Ich kann es nicht beschreiben. Ich scheine gewöhnliche Dinge plötzlich anders wahrzunehmen. Ich fühle mich leicht und unbeschwert und doch auch kräftig und stark. Alex meinte, ich müsse mich erst an meine neuen Wahrnehmungen gewöhnen. Ist es das? Löst sein Blut in mir das alles aus? Ich klettere aus dem Bett und bemerke, dass ich immer noch nackt bin. Langsam und bedacht und fast lautlos scheine ich zum Bad zu schweben. Okay, das ist jetzt wirklich gruselig. Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte mein Gesicht. Es ist nichts Außergewöhnliches zu sehen,…außer vielleicht…meine Augen, sie scheinen so klar und strahlend. Keine dunklen Ringe oder Schatten sind darunter zu sehen. Keine Bissmale. Und dass, obwohl Alex nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen ist. Mein Teint, er scheint ebenfalls strahlender, makelloser und etwas heller. Ein Grinsen erscheint auf meinem Gesicht. Okay, mit dem was sich bisher geändert zu haben scheint, komme ich durchaus klar. Ich greife nach einem Bademantel und laufe schnell hinunter zu Alex. Als ich die Treppe scheinbar lautlos hinunter schwebe, stelle ich enttäuscht fest, dass Alexander nicht allein ist. Ein Mann sitzt neben ihm am Esstisch und sie sind in ein Gespräch vertieft. Jetzt jedoch richtet Alex seine Aufmerksamkeit auf mich. Die Art, wie er mich ansieht, lässt heiße Schauer über meinen Körper streichen.
„Guten Morgen. Ausgeschlafen?“, fragt er mich und seine Stimme klingt so unglaublich sexy. Ich nicke und mein Blick fällt auf den Mann, der nun aufgestanden ist und mich mit einem Kopfnicken grüßt. Ich atme tief ein. Der Duft, den ich eben, als ich noch im Bett lag, nicht deuten konnte,…er gehört zu diesem Mann. Heilige Mutter Gottes, ich kann die Menschen an ihren Gerüchen erkennen? Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich wickle den Gürtel etwas fester um meine Hüfte und gehe auf die beiden zu.
„Sam, das ist Jason. Er ist mein Stellvertreter, wenn ich nicht in der Stadt bin. Jason, das ist meine Frau Samantha“, stellt uns Alex einander vor. Wir geben uns die Hand und eigentlich habe ich erwartet dieses besondere Kribbeln zu fühlen, wenn wir uns berühren, aber nichts dergleichen geschieht. Und ich war fest davon überzeugt, dass ich einen Vampir vor mir habe. Alexander nimmt meine Verwunderung wahr und erklärt: „Jason ist ein erschaffener Vampir.“ Ich nicke verstehend.
„Ich freue mich dich kennenzulernen“,
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