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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Spielzeug.“ Seine Stimme ist immer noch sehr leise und ich muss mich sehr anstrengen, um ihn zu verstehen.
    „Wer? Wer hat dir das angetan?“, frage ich betroffen.
    „Caroline, die Frau, die ich glaubte zu lieben, der ich vertraute, der ich alles gab. Aber sie wollte von Anfang an nur eins,…mein sterbliches Leben. Ich bedeutete ihr bei weitem nicht so viel, wie sie mir bedeutete. Für mich war sie mehr als nur eine flüchtige Begegnung, ein Flirt, Sex. Ich spürte es sofort, als ich sie das erste Mal sah. Sie war etwas ganz Besonderes. Ich glaubte es wäre Liebe. Was für ein naiver Narr ich war!“ Schweigen. Ich fühle mich immer noch unbehaglich, jetzt aber eher aufgrund der Tatsache, dass er mir sehr private Sachen anvertraut und das, obwohl wir uns erst kennengelernt haben.
    „Weißt du, warum sie es getan hat?“, will ich schließlich doch wissen.
    „Ja. Aus Spaß. Sie hatte noch nie zuvor jemanden auf die dunkle Seite gebracht und wollte es mit mir versuchen. Als sie mich erschaffen hatte, war ihr jedoch die Verantwortung für mich als neugeborenen Vampir zu groß und sie hatte keine Lust sich mit mir befassen zu müssen, mich aufzuklären, mir zu zeigen, was es bedeutet, ein unsterblicher Vampir zu sein. Sie verließ mich, von heute auf morgen und überließ mich meinem Schicksal.“
    „Oh, Jason, dass tut mir leid!“, ist alles was ich sagen kann. Die Traurigkeit und Hilflosigkeit in seiner Stimme rühren mich zutiefst.
    „Am schlimmsten war die Erkenntnis, mich so sehr in ihr getäuscht zu haben. Und der Blick in ihre verachtenden Augen, als sie mich halb verdurstet und verhungert in einer dreckigen Gasse liegenließ.“ Ich sehe zu ihm und er blickt mich an.
    „Hätte sie mich doch nur sterben lassen. Ihren Hunger an mir gestillt und mich dann sterben lassen. Warum musste sie mir von ihrem verfluchten Blut geben?“ Seine letzten Worte klingen verbittert.
    „Wie war es, von ihrem Blut zu trinken? Wie ist es, auf die dunkle Seite zu gehen?“, will ich wissen und meine Stimme klingt aufgeregt.
    „Das Sterben ist nicht schlimm. Sie hat so lange mein Blut getrunken, bis ich tot war und fast kein Tropfen mehr in meinen Adern floss. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich schwächer wurde und mir furchtbar kalt war.“ Ich erinnere mich an Venedig und kann dieses Gefühl nur bestätigen.
    „Ich war besinnungslos und kann mich erst wieder an den Geschmack ihres Blutes auf meinen Lippen erinnern. Zunächst schmeckte ihr Blut süß, nach Zimt und war warm und angenehm. Doch je mehr ich davon hinunterschluckte, um so heftiger wurden die körperlichen Reaktionen auf dieses besondere Gift in ihrem Blut. Jeder Vampir hat dieses Gift in sich. Es fühlte sich an, als würden alle Blutgefäße mit heißer, brennender Säure gefüllt, ein unbeschreiblicher Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich bekam keine Luft, obwohl sich mein Brustkorb hob und wieder senkte. Mir war als würden meine Nerven bis ins Unendliche gezogen, gedehnt. Das Rauschen in meinen Ohren wurde von einem sehr hohen, pfeifenden Ton abgelöst, der in meinen Ohren schmerzte, so dass ich sie mit meinen Händen zuhielt und flehte, es solle endlich aufhören. Mein Hals tat weh, als hätte man ihn innen mit kochender Salzsäure behandelt. Die Schmerzen waren unerträglich, ich krümmte mich am Boden liegend und glaubte verrückt zu werden. Mir war heiß und dann wieder kalt, ich schwitzte und in der nächsten Sekunde fror ich, so dass meine Zähne aufeinander schlugen. Meine Muskeln vibrierten und verkrampften sich unkontrolliert und meine Gelenke schienen anzuschwellen und ich konnte mich nicht bewegen. Mein ganzer Körper fühlte sich wund und brennend an und immer wieder bewegte er sich zuckend und zitternd. Neben den körperlichen Schmerzen waren da aber auch noch die schrecklichen Visionen und Halluzinationen, die mich glauben machten, den Verstand zu verlieren. Und dann, ich weiß nicht wie lange ich mich quälte, war auf einmal alles vorbei. Frieden und eine unglaubliche Stille um mich herum… und unbändiger Durst.“
    Ein Schütteln durchfährt mich. All diese Qualen habe ich in ähnlicher, aber in deutlich abgeschwächter  Form auch durchgemacht, als ich von Alexanders Blut getrunken habe. Jason sieht aus dem Fenster und schweigt.
    „Wann hat dich Alex gefunden?“, will ich nach einer Weile wissen.
    „Durch Zufall. Ein paar Tage oder besser Nächte nach meiner Verwandlung. Er sagte, er wäre den vielen toten

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