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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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glaubte innerlich zu kochen….“, frage ich ihn und nehme gierig ein paar Schlucke Wasser.
    „Alexander erwähnte, dass du vielleicht zu viel von seinem Blut in dir hast. Ich vermute, seine Wut und das Adrenalin, dass im Augenblick durch seine Adern fließt, hat dich sozusagen ausgeknockt.“ Ein schiefes Grinsen umspielt seine Lippen.
    „Alexanders Blut ist sehr stark und du scheinst ungewöhnlich heftig auf ihn zu reagieren.“ Ich nicke und denke darüber nach, was Francesca mir über Alexanders Blut sagte: Es ist ein exklusiver Cocktail und einzigartig in der Vampirwelt. Ich sitze nun aufrecht und leichter Schwindel befällt mich wieder, dennoch bin ich soweit klar in meinem Kopf, als dass mir bewusst ist, dass ich dringend ein paar Antworten auf meine Fragen benötige.
    „Jason, kann ich dich etwas fragen?“, taste ich mich vorsichtig vor. Er nickt: „Ja, klar!“
    „Was war das, das diesen armen Kerl an die Wand geschleudert hat?“ Jason sieht mich prüfend an, antwortet dann aber:
    „Alexander. Weißt du nicht, dass er über telekinetische Fähigkeiten verfügt?“ Es ist mir zwar peinlich es zuzugeben, aber ich schüttle meinen Kopf.
    „Kommuniziert Alexander mit dir…ich meine…auch durch Gedankenübermittlung?“, will ich jetzt neugierig wissen. Jetzt ist er es, der den Kopf schüttelt. „Nein, das können nur wenige. Alexander ist in der Lage jeden zu lesen, egal, ob Vampir oder Sterblicher. Aber nur diejenigen, denen er es gestattet seine Gedanken wahrzunehmen, nur die können auch mit ihm kommunizieren. Er ist also derjenige, der alles kontrolliert.“ Jason Worte machen mich nachdenklich. Ich habe jetzt schon so oft gehört, dass Alexander viele verborgene Fähigkeiten haben soll, von denen ich keine Ahnung habe. Nicht umsonst ist er der mächtigste Vampir der Welt. Welche Macht besitzt er tatsächlich? Wozu ist er noch fähig? Werde ich die Rätsel, die hinter diesem faszinierenden Mann stecken jemals wirklich lösen? Ich habe mich auf ewig an ihn gebunden und weiß doch noch so wenig über ihn. Immer wieder werde ich mit neuen aufregenden Details aus seinem Leben konfrontiert, immer wieder lerne ich neue Dinge über ihn und doch ist mir, als hätte er mir seine Seele bereits vollkommen offenbart. Ich spüre ihn in mir, in meinem Körper. Sein Blut fließt heiß durch meine Adern und pulsiert in mir. Wer hätte je gedacht, dass solche Erfahrungen, solche elementaren Empfindungen möglich sind. Das diese übernatürliche Welt überhaupt existiert? Jason hat sich inzwischen in die Küche zurückgezogen und mich meinen Gedanken überlassen. Ich schaue auf die Uhr: es ist kurz vor Mitternacht. Dadurch, dass ich mich dem Lebensrhythmus der Vampire bereits etwas angepasst habe, bin ich natürlich noch nicht müde, denn ich habe ja fast den ganzen Tag verschlafen. Das Warten auf eine Antwort oder ein Zeichen von Alex ist nervenzermürbend und so versuche ich mich in Smalltalk mit Jason, um mich von meiner Sorge um meinen Mann abzulenken. Im Appartement ist es dunkel, nur die kleine Lampe auf einer der Kommoden neben der Tür spendet etwas Helligkeit und natürlich der Mond, der groß und voll am mitternächtlichen Himmel steht, lässt sein fahles Licht in das Appartement fallen.
    „Wie hast du Alexander eigentlich kennengelernt?“, will ich schließlich wissen und stehe auf, um Jason Gesellschaft zu leisten. Wir sitzen uns am Esstisch gegenüber, als er aufblickt und mich mit seinen dunkelblauen Augen offen ansieht.
    „Vor ungefähr dreißig Jahren. Er hat sich meiner angenommen, als ich fast am verrecken war.“ Seine Worte klingen bitter und ich sehe ihm an, dass die Erinnerungen an diese Zeit tiefe Wunden hinterlassen haben.
    „Was ist passiert, Jason?“, taste ich mich langsam vor.
    „Es war genauso eine Vollmondnacht wie heute“, fängt er leise an zu erzählen.
    „Es ist, als wäre es gestern gewesen.“ Sein Gesicht wird von dem Licht des Mondes angestrahlt und sieht gespenstisch aus: blass, sehr blass. Seine Augen sind nur als dunkle Schatten in seinem Gesicht wahrzunehmen, sein Mund ist fest verschlossen und seine Lippen sind zu schmalen Linien geworden. Ich spüre deutlich ein unwohles Gefühl in mir aufsteigen und doch veranlasst es mich nicht, mich von Jason fernzuhalten. Er sieht mich traurig an.
    „Was ist damals geschehen?“, frage ich leise, mitfühlend.
    „Sie hat mich zu einem der ihren gemacht. Und mich dann einfach verlassen, weggeworfen, wie ein lästiges

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