SAM
Er hustet und spukt Blut hervor. Mir wird übel und es kostet mich alle Überwindung ruhig sitzen zu bleiben und nicht schreiend aus dem Raum zu rennen. „…es waren auch schwarze Schatten dort.“ Leises Gemurmel ist zu hören und ich sehe, wie sich Alexanders Miene immer mehr verfinstert. „Und die Vampire, die uns angriffen haben waren unglaublich brutal. Sie ließen keinen meiner Männer am Leben. Sie schlachteten alle ab. Ich habe noch nie zuvor gesehen, dass mit solch einer Grausamkeit vorgegangen wurde. Als hätten diese Kreaturen Spaß daran meine Leute zu quälen.“ Maßloses Entsetzen spiegelt sich in den Augen des Mannes wieder und erneut spukt er Blut und andere Körpersäfte hervor. „Ihr Anführer hat mich nur am Leben gelassen, um dir eine Nachricht zu überbringen: Es wird nie ein Ende haben. Balthasar wird kommen und dich und deine kleine Hure holen und ihr werdet büßen….“
Weiter kommt er nicht, denn er wird von einer unsichtbaren Macht gepackt und gegen die Wand geschmettert. Er bleibt bewusstlos am Boden liegen. Alexander ist aufgestanden und blickt mit starren, schwarzen Augen zu dem leblosen Körper am Boden vor der Wand. Sein Gesicht ist unbewegt, seine Lippen zu schmalen Linien zusammengepresst. Alle Augen wenden sich ihm zu. Es herrscht absolute Stille, wie in einer Gruft. Ich zittere am ganzen Leib, habe Mühe mich zu kontrollieren und nicht vor Entsetzen laut loszuschreien. Schließlich wendet sich Alexander an die anwesenden Vampire. Seine Stimme ist schneidend und von eisiger Kälte: „Rhys, Luca, ihr kommt mit mir. Jason, bring Sam weg. Zach und die anderen, ihr kommt nach. Alle anderen verlassen sofort New York und kehren heim. Sagt allen: Es geht los! Der Krieg hat begonnen!“
Er würdigt mich keines Blickes mehr und geht mit gezielten Schritten auf die Tür zu. Außer Luca und Rhys scheinen sich ihm noch andere anzuschließen auf ihrem Weg nach….? Ich habe keine Ahnung. Was passiert jetzt? Werden sie die Mörder suchen? Rache nehmen? Kämpfen? Jason steht plötzlich neben mir: „Komm, Sam, ich bring dich nach Hause.“ Ich erhebe mich und habe Mühe mich auf den Beinen zu halten. Das eben Erlebte und die Unsicherheit, was jetzt geschieht, scheinen mich wie benommen zu machen. Und ich spüre neben diesem unsicheren Gefühl noch etwas anderes, es scheint sich wie eine aufkochende Flüssigkeit in meinem Körper auszubreiten. Es brodelt in mir, ich fühle dieses Rauschen in meinen Adern, in meinem Blut, heiß und unaufhaltsam. Mir wird schwindelig und ich greife nach Jasons Arm. Er hält mich und sieht mich besorgt an. „Was ist Sam? Geht es dir nicht gut?“ Seine Stimme scheint von weit her zu kommen. Ich sehe ihn aus aufgerissenen Augen an und merke, wie ich beginne nach Luft zu schnappen. Er legt einen Arm um meine Hüfte und führt mich hinaus. Die Blicke der noch anwesenden Vampire sind auf uns gerichtet, als wir durch ihre Reihen, auf die offene Tür zugehen. Dieses Brodeln in meinem Körper lässt nicht nach und ich spüre Hitzewellen durch meinen Körper jagen. Schweiß tritt auf meine Stirn. Endlich sind wir am Fahrstuhl angelangt.
„Halte durch, Sam, wir haben es bald geschafft. Ich bring dich nach Hause!“, versichert mir Jason immer wieder. Was ist bloß los mit mir? Was ist das? Ich höre mein Herz laut schlagen, wie das Galoppieren eines Pferdes und das unablässige Rauschen meines Blutes in meinen Adern. Kaum dass wir in der Tiefgarage angelangt sind und Jason mich auf den Beifahrersitz verfrachtet hat, wird mir auch schon furchtbar schlecht und alles um mich herum scheint sich im Kreis zu drehen. Ich schließe meine Augen und hoffe, dass sich diese verdammte Übelkeit bald legt. Das Brennen in meinen Adern lässt nicht nach, sondern wird immer schlimmer, bis ich mich der Dunkelheit, die sich vor mir wie ein riesiges Loch öffnet ergebe und mich einfach fallen lasse…
Ich komme wieder zu mir. Ich liege auf dem Sofa in Alexanders Appartement. Jason sitzt neben mir und sieht mich aus sorgenvollen Augen an.
„Hey! Schön, dass du wieder da bist!“ Ein zaghaftes Lächeln zeigt sich auf seinen Lippen. Ich versuche mich aufzurichten. Ich fühle mich immer noch etwas benommen, aber ansonsten scheint wieder alles in Ordnung zu sein.
„Wo ist Alex?“ Meine Stimme klingt kratzig und Jason reicht mir sogleich ein Glas Wasser.
„Er versucht mit den anderen diese Schlächter zu suchen und zu töten“, erklärt er.
„Was war mit mir los? Ich
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