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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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er sieht mich nur mit regungslosen Augen an und schüttelt den Kopf. Auch der Versuch, mich ihm mental zu nähern scheitert, denn er öffnet sich mir nicht. Rhys, der mit uns kommt, wirft mir das ein oder andere Mal einen nicht zu deutenden Blick zu. Ich interpretiere ihn jedoch als: „Ich hab dir doch gesagt, dass wird Ärger geben.“ 
    Im Appartement angekommen, gehe ich ohne ein weiteres Wort noch oben ins Schlafzimmer. Ich setze mich auf die Bettkante und versuche zu verstehen, was eigentlich los ist. Dort höre ich dann, wie Rhys erneut einen Versuch macht mit Alexander zu reden.
    „Hör zu, ich hätte es nicht zulassen dürfen, Sam wollte so gerne noch tanzen gehen und ich hab mich von den beiden einfach überrumpeln lassen. Ich hätte darauf bestehen müssen Sam nach Hause zu bringen …“
    „Es ist gut, Rhys. Du willst Sam in Schutz nehmen, aber dass brauchst du nicht“, antwortet Alex kalt.
    „Ich finde nur, dass du zu hart mit ihr umgehst, sie hat doch nur ein wenig tanzen wollen…“
    „Ja, genau! Nur ein wenig tanzen…“ Alexanders Worte klingen zynisch.
    „Sie hat sich doch bei dir entschuldigt,…eigentlich für nichts, denn sie hat doch nichts verbrochen…“
    „Das geht dich nichts an, Rhys!“ Es entsteht eine kleine Pause, bevor Rhys sich erneut an Alex wendet:
    „Gib‘ dir einen Ruck, Mann, und geh‘ zu ihr!“
    „Ich habe dir doch gesagt, ich brauche deine klugen Ratschläge nicht!“ Alexander klingt verärgert und seine Stimme hat einen zischenden Ton angenommen. Es vergehen wieder einige Sekunden, bevor ich erneut Rhys Stimme höre. Leise sagt er: „Es geht gar nicht darum, dass ihr vielleicht etwas hätte passieren können,…du willst nicht, dass sie alleine in einem Club tanzt, dass andere Männer vielleicht mit ihr flirten,…du bist eifersüchtig!“
    „Sie ist meine Frau! Sie gehört mir, Rhys! Mir ganz allein! Niemand darf sie auch nur ansehen, wenn ich es nicht zulasse, verstehst du!“ Noch nie zuvor habe ich Alexanders so reden hören. Eiskalt klingen seine Worte. Ich habe genug gehört. Vollkommen verwirrt stehe ich vom Bett auf und gehe ins Bad. Langsam lehne ich mich gegen die verschlossene Tür. Ich schließe die Augen und lasse mich mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt auf den Boden gleiten. Dann hebe ich die Hände vor mein Gesicht und fange an zu weinen. Wie kann er nur so sein. Es gibt doch keinen Grund mich so zu behandeln. Ich wollte doch nur für ein paar Minuten ich selbst sein und nicht die Frau eines mächtigen Vampirs oder die letzte Auserwählte. Habe ich denn kein Recht mehr auf ein Minimum an Freiheit? Darf ich nicht mehr lachen und mit einer Freundin feiern? Will er mich auf ewig in einem goldenen Käfig gefangen halten? Warum nur ist er so besitzergreifend? Weiß er denn immer noch nicht, dass ich ihn und nur ihn allein liebe? Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und ziehe meinen Schlafanzug an. Dann putze ich mir die Zähne und gehe zurück ins Schlafzimmer. Ich klettere ins Bett und lösche auch sofort das Licht. Von den beiden Männern ist nichts mehr zu hören oder zu sehen. Erneut versuche ich Alex mental zu erreichen. “ Gute Nacht! Ich liebe dich! “ Aber weder bestätigt er meine Nachricht noch antwortet er. Morgen wird alles wieder gut sein, versuche ich mir einzureden. Morgen ist ein neuer Tag und dann wird er vielleicht selber einsehen, dass er überreagiert hat. Warum nur habe ich dann so ein seltsames Gefühl in mir?
     
    Am nächsten Tag stehe ich bereits sehr früh auf. Es ist Mittags und ich bemerke sofort, dass die andere Hälfte des Bettes unberührt geblieben ist. Alex hat heute nicht das Bett mit mir geteilt. Verdammt! Er ist anscheinend immer noch sauer auf mich. Ich gehe die Treppe hinunter, um ihn zu suchen, aber das Appartement scheint leer zu sein. Seufzend gehe ich in die Küche: Ich brauche jetzt dringend einen Kaffee. Die Ereignisse der letzten Nacht gehen mir noch einmal durch den Kopf. Ich bin verdammt noch mal nicht sein Eigentum! Ich muss das klarstellen. Ich bin immer noch ich, auch wenn ich mich an ihn gebunden habe. Oder habe ich mich mehr als nur an ihn gebunden? Vereinnahmt er mich? Sieht er mich etwa als seinen persönlichen Besitz? Bin ich nur noch eine Marionette und Alex zieht die Fäden? Ich schrecke furchtbar zusammen, als Rhys aus seinem Zimmer kommt und plötzlich neben mir steht.
    „Hi!“ Er versucht ein Lächeln.
    „Hi!“, entgegne ich, noch immer mit meinen Gedanken

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