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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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beschäftigt.
    „Du solltest nicht so vor anderen Männern rumlaufen. Und schon gar nicht nach diesem Alpha-Verhalten, das Alex zur Zeit an den Tag legt.“ Seine Augen gleiten über meinen Schafanzug und ich bemerke, dass die ersten Knöpfe des Oberteils offen stehen. Nervös knöpfe ich sie mit zitternden Händen zu. Rhys steht in Jeans und nackten Oberkörper vor mir. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe ihn herausfordernd an. „Und was ist mit dir?“
    „Du vergisst, dass ich nicht mit Alexander verheiratet bin.“
    „Aber was wäre, wenn ich dich attraktiv fände und mich von dir in diesem Aufzug angezogen fühlen würde?“
    Er tritt unruhig von einem Bein auf’s andere. „Alexander würde nicht eine Sekunde zögern und mir den Hals aufreißen“, stellt er trocken fest. „Du findest mich also attraktiv?“ Jetzt ist er es, der eine Augenbraue in die Höhe zieht.
    Ich erröte und versuche das Thema zu wechseln. „Wo ist Alex?“
    „Er ist heute Morgen noch einmal weggegangen. Keine Ahnung, wohin“, erklärt mir Rhys. Ich blicke zu Boden und sage leise: „Es tut mir leid, dass ich dich gestern in so eine unangenehme Situation gebracht habe. Und vielen Dank, dass du mir beigestanden hast.“
    Er kommt einen Schritt auf mich zu und ich hebe unwillkürlich den Kopf, um ihn anzusehen.
    „Schon gut. Du darfst nicht böse auf Alex sein. Es liegt in seiner Natur, seine Frau zu beschützen. Er ist sehr…einnehmend. Und ich denke“, er macht eine kleine Pause, um nach den richtigen Worten zu suchen, „ich denke er kann es nicht ertragen, wenn andere Männer dich attraktiv finden und mit dir flirten. Ich glaube, ich wäre auch eifersüchtig.“ Wieder versucht er sich an einem winzigen Lächeln. Ich sehe ihn traurig an. „Er hat keinen Grund eifersüchtig zu sein. Und er sollte das wissen.“
    Rhys nickt und geht zum Kühlschrank, um sich eine Konserve zu nehmen.
    „Was machen eigentlich deine Verletzungen? Ist wieder alles in Ordnung?“, will ich wissen und gieße mir eine Tasse Kaffee ein.
    „Ja, ich denke schon. Warum fragst du?“, er sieht mich misstrauisch an.
    „Weil es mich interessiert und weil ich… ich…“, verdammt, warum stottere ich so blöd rum, „weil ich dich mag und möchte, dass wir Freunde sind.“
    Sein Gesicht könnte nicht erschreckter aussehen, als wenn der Teufel leibhaftig vor ihm stehen würde.
    Oh, Gott, was habe ich getan? schießt es mir durch den Kopf. Hätte ich das nicht sagen dürfen? Ich bin total verunsichert.
    Rhys hebt abwehrend eine Hand. „Ich bin so etwas nicht gewohnt, verstehst du? Sterbliche fürchten mich, ich bin ein grausamer Jäger, wenn es sein muss und ich liebe es, wenn die Menschen Angst vor mir haben. Also, lass das bitte! Ich…ich kann mit deiner Freundschaft nichts anfangen! Lass es einfach.“ Dann dreht er sich abrupt um und geht schnell zurück in sein Zimmer. Verdutzt bleibe ich mit meiner Tasse in der Hand in der Küche stehen.
    Es vergeht eine Stunde, in der ich im Wohnzimmer auf und ab gehe und immer wieder überlege, was ich Alex sagen werde, wenn er heimkommt. Dunkle Wolken sind aufgezogen und im Wetterbericht wurde ein Blizzard angekündigt. Ich gehe ins Bad, dusche und ziehe mich an. Als ich wieder hinunter ins Wohnzimmer gehe, sehe ich Rhys am Fenster stehen und hinausblicken. Der Schneesturm fegt bereits über New York. Rhys ist so ganz anders, als die anderen Vampire. Ohne Zweifel ist er gefährlich und außergewöhnlich stark. Er ist groß, annähernd so groß wie Alex, doch etwas kräftiger gebaut. Und er hat diese Tattoos, auf seinem Oberkörper, den Armen, bis zum Hals. Seine bevorzugte Farbe scheint schwarz zu sein, denn auch jetzt trägt er eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Ich finde immer noch, dass er aussieht wie ein Sänger einer dieser harten Rockbands. Diese scheinbar so harten Jungs haben ja meist einen sehr weichen Kern. Das zeigt sich oft in den wunderbaren Balladen, die sie in der Lage sind, so gefühlvoll zu interpretieren. Ich glaube fest daran, dass auch Rhys so einen weichen Kern hat. Vielleicht will er diesen jedoch auf Teufel komm raus vor uns allen verbergen. Was hat ihn wohl zu dem gemacht, was er ist? Als ich am Ende der Treppe angekommen bin, bemerke ich, dass er sich zu mir umgedreht hat. Seine Augen sind dunkel und scheinen etwas zu verbergen. Eine tiefe Qual liegt für den Bruchteil einer Sekunde in diesen schwarzen Augen. Was hat diesen Mann so verletzt? So sehr verletzt, dass er

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