Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
mehr tanzen. Francesca und ich bewegen uns zu der hämmernden Musik und den flackernden Lichtern. Wie lange hatte ich nicht mehr so einen Spaß und war so unbeschwert. Für einen winzigen Augenblick vergesse ich alles um mich herum, verdränge all das, was mich in den letzten Tagen so sehr betrübt und belastet hat. Ich schüttle alle meine Bedenken ab, dass ich vielleicht in Gefahr sein könnte und verhalte mich wenigsten für ein paar Minuten wie jeder andere hier. Ich tanze und genieße die Freiheit, tun zu dürfen, wozu ich Lust habe. Ich lache und fühle mich unbeschwert und glücklich. Seit langer Zeit bin ich wieder nur ich selbst,…Samantha, sechsundzwanzig, Studentin. Es dauert nicht lange und ein paar Typen leisten uns Gesellschaft und fangen an, mit uns zu flirten. Ich bin freundlich und antworte auf die eine oder andere Frage, aber keiner der Typen interessiert mich auch nur ansatzweise, so dass ich es nur genieße mich im Takt der Musik zu bewegen und meinen Spaß zu haben.
    Plötzlich und vollkommen unerwartet packt mich während ich mich ausgelassen zur Musik bewege, ein ungutes Gefühl. Ich fühle mich beobachtet und blicke mich schnell um. Das flackernde Licht macht es mir nicht gerade leicht, irgendetwas zu erkennen oder unter den vielen Menschen jemanden auszumachen, der dieses Unbehagen auslöst. Und trotzdem bin ich mir sicher, da ist etwas,…etwas abgrundtief Böses,…Grausames. Und seine Augen tasten mich ab, ich spüre es fast körperlich. Ich habe aufgehört zu tanzen und kämpfe mit den eisigen Schauern die über meinen Körper jagen. Ich schrecke furchtbar zusammen, als Francesca mich am Arm festhält: „Was ist los, Sam?“, schreit sie gegen die hämmernde Musik. Ich schüttle den Kopf um ihr zu verstehen zu geben, dass alles in Ordnung ist. Dann zeige ich an, wieder zurück zu meinem Tisch zu gehen. Francesca folgt mir und kaum sitzen wir wieder auf der Galerie und nehmen ein paar Schlucke von unseren Cocktails,  packt mich Rhys höchst unsanft am Arm und zerrt mich mit sich. Jason geht genauso wenig zimperlich mit Francesca um und ehe wir uns versehen, stehen wir wieder in der Kälte vor dem Club.
    „Was fällt dir ein, mich so grob zu behandeln. Du hast gesagt, zehn Minuten und die waren ja wohl noch lange nicht vorbei“, gifte ich Rhys an.
    „Alex hat angerufen und sich über den Krach und die laute Musik gewundert. Er war fuchsteufelswild, als ich ihm sagte, dass wir noch in einen Club gegangen sind.“ Kaum hat er diesen Satz ausgesprochen, sehe ich auch schon unweit von uns einen schwarzen Geländewagen mit quietschenden Reifen um die Ecke biegen. Der Wagen hält nicht weit von uns und nur wenige Sekunden später steigen Alexander und Luca aus dem Fahrzeug. Mit grimmigen Gesichtern kommen sie auf uns zu. Schließlich hat Alexander unsere kleine Gruppe erreicht und faucht mich ohne jede Vorwarnung verärgert an.
    „Was soll das, Sam? Bist du verrückt? Was fällt dir ein in eine Bar zu gehen?“ Seine dunklen Augen funkeln mich böse an.
    „Es ist doch nur ein Club, und Francesca und ich wollten unser Wiedersehen etwas feiern…“, versuche ich zu entgegnen, aber Alexander lässt mich kaum zu Wort kommen.
    „Weißt du eigentlich, was alles hätte passieren können? Hast du denn gar kein Verantwortungsgefühl?“ Ich schnappe nach Luft, um etwas zu antworten, als er mich unsanft am Arm packt und mich zu Lucas Auto schleift. Ein spitzer Aufschrei entfährt meinen Lippen bei der Grobheit, mit der er mich festhält. Keine zehn Sekunden später werde ich unsanft in Alexanders Wagen geschoben und wir fahren davon. Eisiges Schweigen herrscht im Wageninneren und ich vermeide es einen der Insassen auch nur anzusehen. Ich fühle mich von Alexander ungerecht behandelt. Was fällt ihm ein, mich vor den Augen meiner Freunde so zu demütigen. Als wäre ich ein ungezogenes Kind, das nicht gehorcht …
    „Es war meine Schuld, ich hätte nicht…“, versucht Rhys zu beschwichtigen, aber Alex bringt ihn mit einem einzigen Blick aus seinen dunklen Augen sofort zum Schweigen. Zu Francesca sagt er in eisigem Ton: „Von dir habe ich nicht erwartet, dass du Sam zu solchen Dummheiten anstiftest.“
    Auf der Fahrt nach Hause redet Alex kein Wort mit mir und auch die anderen vermeiden es, sich noch einmal zu äußern. Nachdem wir Francesca und Luca, der ebenfalls einen äußerst wütenden Eindruck auf mich machte, abgesetzt haben, versuche ich Alexander zu erklären, dass es mir leid tut. Aber

Weitere Kostenlose Bücher