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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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das alles nicht passiert. Es tut mir leid“, antwortet er gefasst. In diesem Moment bringt mir Helena meine kleine Tochter. Ich nehme sie in meinen Arm und betrachte sie schweigend. Rhys steht immer noch vor mir. Schließlich räuspert er sich kurz.
    „Leb wohl, Samantha. Ich werde dich nie vergessen.“
    „Rhys!“, meine Stimme klingt viel zu schrill und Tränen steigen mir in die Augen.
    „Was ist mit Emily? Willst du dich nicht auch von ihr verabschieden? Sie hat es verdient, weißt du? Denn ohne dich wäre sie vielleicht gestorben.“ Eine Träne rinnt über mein Gesicht. Ich weiß inzwischen, dass wenn Rhys mich nicht so schnell gefunden und in ein Krankenhaus gebracht hätte, dann wäre das alles vermutlich nicht so glimpflich ausgegangen. Ich halte ihm mein Baby entgegen und er nimmt sie mit einer unglaublichen Zärtlichkeit in den Arm. Ich schlage die Bettdecke zur Seite und stehe auf. Die Narbe an meinem Bauch schmerzt und doch ist das alles in diesem Moment nebensächlich. Ich sehe ihm fest in die Augen.
    „Sag mir jetzt nicht, dass es dich kalt lässt, uns allein zu lassen. Erzähl mir nicht, dass du aus freien Stücken gehst. Du hast immer und zu jeder Zeit alles für mich getan. Du hättest und würdest immer noch dein Leben für mich und meine Kinder geben. Ich sehe es in deinen Augen, Rhys. Du weißt genauso gut wie ich, dass wir an einander gebunden sind. Mein Blut fließt in dir! Rhys, verlass mich nicht, bitte!“ Er schaut auf Emily, die seinen Zeigefinger fest mit ihren kleinen Fingern umschlossen hält.  Dann sieht er mir fest in die Augen und das erste Mal in der langen Zeit, die wir einander kennen, zeigt er ein Gefühl: absolute Hingabe und Liebe! Dieses Gefühl trifft mich mit einer Macht, die mich fast zurückprallen lässt. Ich werfe mich in seine Arme und schluchze: „Bitte, Rhys, geh nicht. Ich brauche dich. Wir brauchen dich.“ Ich spüre zunächst seine Anspannung, dann jedoch gibt er nach. Er hält mich fest an sich gedrückt, bedacht darauf das Baby nicht zu fest zwischen uns zu halten.
    „Ich kann nicht. Er will es so! Ich darf dich nie wieder sehen.“ Vollkommen erstaunt trete ich einen Schritt zurück. „Du meinst wirklich, Alex zwingt dich dazu?“, frage ich ihn ungläubig. Er nickt und hält immer noch meine kleine Tochter im Arm. „Alex möchte, dass ich das Haus verlasse.“ Jetzt ist es um meine Beherrschung endgültig geschehen. Barfuß verlasse ich mit noch unsicheren Schritten das Zimmer. „Nein, Sam, tu es nicht!“, ruft er mir noch hinterher, aber da bin ich schon an der Treppe und steige Stufe um Stufe hinunter. Jeder Schritt schmerzt, aber ich verdränge meine Schmerzen. Rhys steht auf der Treppe, hält immer noch Emily in seinem Arm. Ich marschiere unaufhaltsam ins Arbeitszimmer, wo ich dann auch tatsächlich auf Alexander treffe, der mit Luca in ein Gespräch vertieft ist. Beide sehen erstaunt auf.
    „Ich muss mit dir reden. Jetzt!“, sage ich mit fester Stimme und schaue Alexander ernst an. Ohne ein Wort zu sagen, steht er auf und wir gehen ins Wohnzimmer. „Du solltest noch nicht…“, beginnt er, aber ich lasse ihn nicht ausreden. „Warum schickst du Rhys weg?“, will ich aufgebracht wissen.
    Alexanders Miene verfinstert sich. „Er hat versagt. Ich kann so etwas nicht dulden“, sagt er mit kalter Stimme.
    „Ich glaube es nicht!  Du machst ihn wirklich dafür verantwortlich, dass ich von der Treppe gefallen bin? Es war ein Unfall, Alex! Rhys hat nichts damit zu tun, er hätte es nicht verhindern können“, fauche ich ihn an.
    Seine Augen sind dunkel und sehen ärgerlich, wenn nicht sogar wütend auf mich herab.
    „Er hatte den Auftrag auf dich aufzupassen. Und hätte er meine Anweisungen befolgt, wäre das nicht geschehen.“
    „Ich habe mich nachmittags hingelegt und geschlafen und als ich aufgestanden bin, um nach unten zu gehen, wurde mir schwindelig und ich fiel. Wie bitte sehr hätte Rhys das verhindern sollen. Wäre es dir lieber gewesen, er hätte neben mir im Bett gelegen und jeden meiner Atemzüge, jeden einzelnen meiner Schritte überwacht?“, gifte ich ihn an.
    Seine Augen funkeln mich inzwischen böse an. „Hättest du denn gerne gehabt, dass er neben dir in unserem Bett liegt, Samantha? Glaubst du, ich weiß nicht, dass zwischen euch irgendetwas passiert ist, dass ihr euch zueinander hingezogen fühlt? Ich will ihn nie wieder in deiner Nähe oder der Nähe der Kinder haben. Das ist mein letztes Wort.“
    Wie erstarrt stehe

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