SAM
löst sich langsam von mir und richtet sich auf. Dann reicht er mir die Hand und ich nehme sie dankbar an. In diesem Moment erscheint auch Winston aus der Küche.
„Oh, mein Gott !“ Er blickt voller Schrecken auf den zerschmetterten Leuchter.
„Sind sie verletzt, Sir? Ist Miss Samantha verletzt? “
„Alles in Ordnung Winston! Wir sind beide unverletzt.“
Ich richte mich gerade auf, meine Knie sind von dem Schock noch ganz weich, als mich ein stechender Schmerz an der Schulter durchzuckt. Ich ziehe scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und greife an meine linke Schulter.
„Hast du dich doch verletzt ?“ fragt mich Alex besorgt.
„Nein, es wird wohl nur eine Prellung sein. Halb so schlimm“, presse ich zwischen meinen Zähnen hervor. In dem Augenblick, in dem ich jedoch von Alex an der Hand geführt, den ersten Schritt machen will, versagen mir plötzlich die Knie und mir wird schwarz vor den Augen.
Ich komme im Arbeitszimmer wieder zu mir. Ich liege auf dem Sofa, die Beine etwas hoch gelagert, Alex besorgt neben mir kniend. Er streicht mir zärtlich über die Haare und sieht mich aufmerksam an.
„Geht`s wieder?“ Ich nicke. Als ich versuche mich aufzurichten, drückt mich Alex vorsichtig, aber bestimmt wieder in die Kissen. „Warte noch einen Augenblick. Du warst kurz bewusstlos, wahrscheinlich hast du einen Schock. Bleib bitte noch ein paar Minuten liegen.“ Er steht auf und geht zum Schreibtisch. Dort steht ein Glas mit einer braunen Flüssigkeit. Er bringt es mir und während er meinen Kopf stützt fordert er mich auf: „Trink! Mit einem Schluck!“ Ich glaube zu wissen, was sich in dem Glas befindet und doch bin ich auf den beißenden Geschmack des Brandys nicht vorbereitet und huste, sobald ich das Glas abgesetzt habe. Aber, der Alkohol verfehlt seine Wirkung nicht. Ich merke, wie sich von der Mitte meines Körpers ein wohlig warmes Gefühl ausbreitet und meine Lebensgeister wieder weckt. Er registriert es mit einem aufmunternden Lächeln. Langsam richte ich mich wieder auf, bis ich schließlich wieder sitze. Alex setzt sich zu mir auf das Sofa und sieht mich immer noch besorgt an.
„Ich bin okay!“, versichere ich ihm. Meine Schulter schmerzt jedoch immer noch und ich hoffe, dass es wirklich nur eine Prellung ist.
„Vielleicht sollte ich doch einen Arzt holen“, denkt er laut nach.
„Nein, das ist nun wirklich nicht nötig.“ Ich lege meine Hand auf meine verletzte Schulter und zucke erneut zusammen. Ich spüre deutlich, wie das Schultergelenk anschwillt.
„Darf ich sehen?“, fragt er leise und mitfühlend. Ich lasse ihn gewähren und er berührt mit seiner Hand vorsichtig den Kragen meines T-Shirts und hebt ihn an, um dann das Shirt etwas zur Seite zu ziehen, um meine verletzte Schulter zu begutachten. Dabei streifen seine sanften Finger meine Haut und lassen mich kurz erzittern. Er beugt sich näher zu mir heran und ich spüre seinen Atem an meinem Hals. Gänsehaut! Ich halte ganz still, versuche mich nicht zu bewegen. Mein Herz schlägt aufgeregt gegen meine Brust und mein Atem geht schneller. Ich schließe die Augen und spüre die Wärme, die von seinem Körper ausgeht.
„Deine Schulter ist angeschwollen. Das sollte schnellstmöglich gekühlt werden.“ Er zieht sich wieder zurück und ich entspanne mich wieder langsam.
„Ich denke, du solltest heute hier bleiben, damit du, sollte es dir doch schlechter gehen, nicht alleine bist. Ich kann mich besser um dich kümmern, wenn du in meiner Nähe bist.“
„Wie konnte das nur passieren? Die Bauarbeiter haben die Konstruktion der Decke und die Halterung eingehend überprüft, ich habe es genau gesehen.“ Alex steht auf und geht zur Tür. „Ich weiß es nicht, wie müssen auf alle Fälle alles genau untersuchen lassen. So etwas darf auf gar keinen Fall noch einmal passieren. Mein Gott, Sam, du hättest tot sein können.“
Ich schaudere bei dem Gedanken mir vorzustellen, was hätte alles passieren können.
„Ich gehe in die Küche und hole dir eine kalte Kompresse für deine Schulter. Möchtest du etwas trinken, hast du Hunger?“
„Ein Glas Wasser wäre nett “, bedanke ich mich. Bevor er das Zimmer verlässt, bleibt er kurz stehen und dreht sich noch einmal zu mir um. Er sieht mich aus seinen wunderbaren braunen Augen an: „Sam, ich,… ich bin so unglaublich froh, dass dir nicht noch Schlimmeres passiert ist. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn… wenn du….“
„Es ist zum Glück nur eine
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