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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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lächle bei dem Gedanken wie schön es war, in seinem Arm zu liegen.
    „Keinen Hunger?“ Mir fällt vor Schreck fast das Toast aus der Hand, als Alex mir sanft von hinten ins Ohr flüstert. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er in die Küche gekommen ist. Er setzt sich mir gegenüber und scheint ausgesprochen gut gelaunt zu sein. Er studiert mein Gesicht, genauso wie ich versuche aus seinem Verhalten etwas über gestern Nacht und seine Gedanken darüber herauszufinden. Dann beugt er sich über den Tisch, um mir zuzuflüstern: „Du bist wunderschön, wenn du schläfst.“
    Er schenkt mir dieses unglaubliche Lächeln und ich senke den Blick, um zu verbergen, wie peinlich mir die ganze Situation ist.
    „Ich würde gerne nach Hause fahren und ein paar frische Klamotten anziehen, wenn du nichts dagegen hast?“ Er lehnt sich zurück und sagt. „Möchtest du heute frei haben? Du musst noch erschöpft sein, von letzter Nacht.“ Winston räuspert sich und ich werde knallrot. Was denkt sich Alex eigentlich, mich vor all den Leuten als sein Betthäschen hinzustellen? Ich stehe abrupt auf und verschütte dabei fast den Kaffee.
    „Ja, ich hätte gerne heute frei, vielleicht auch für den Rest der Woche oder sollte ich gleich kündigen?“ Damit stürme ich aus der Küche, ohne Alexanders verdutztes Gesicht zu bemerken und pralle beinahe mit den Leuten, die einen riesigen Fernseher hereintragen, zusammen. Ich bahne mir einen Weg und laufe zu meinem Auto. Wütend starte ich den Wagen und fahre mit durchdrehenden Reifen davon.
     
     
    Nach einer sehr langen Dusche und nachdem ich mir ein paar bequeme Sachen angezogen habe, sitze ich nun mit einer Tasse Tee auf der Terrasse. Der Garten ist noch nass von dem vielen Regen der Nacht und die Luft hat merklich abgekühlt. Mich beschäftigt immer noch diese Situation mit Alex in der Küche. Ich habe überreagiert. Ich hätte nicht wie eine Furie aus dem Schloss laufen sollen. Alex und ich wissen, dass nichts zwischen uns passiert ist, was mein albernes Verhalten in irgendeiner Weise rechtfertigen würde. Ich habe im Schloss im Gästezimmer übernachtet und er hat mich getröstet, als ich aus einem Alptraum erwacht bin. Das ist alles! Es ist doch egal, was die anderen denken, wenn ich im Schloss übernachte. Ich nehme einen weiteren Schluck aus meiner Tasse. Oder reagiere ich etwa so emotional, weil ich mir vielleicht tief im Inneren gewünscht habe, es könnte etwas passieren? Was ist zwischen Alexander DeMauriere und mir? Ist da überhaupt etwas? Interpretiere ich sein Verhalten falsch? Sind die Gefühle, die ich habe und seine Gesten und die Dinge, die er sagt, alles nur Hirngespinste meiner blühenden Fantasie? Bilde ich mir nur ein, dass er vielleicht Gefühle für mich entwickelt hat?
    Gefühlschaos! So beschreibt meine Freundin Vanessa diesen Zustand, in dem ich mich offensichtlich befinde. Dabei fällt mir ein: Ich habe schon lange nichts mehr von ihr gehört. Ich nehme mir vor sie am Wochenende anzurufen. Heute fahre ich noch in Grannys Laden um nach dem Rechten zu sehen und werde die liegengebliebene Post erledigen. Und ich werde versuchen, Alex für ein paar Stunden aus meinem Kopf zu verbannen. Mit einem Seufzer, der deutlich macht, dass ich nicht daran glaube, dass mir dies gelingen wird, stehe ich auf und mache mich an die Arbeit.
     
    21:00 Uhr. Ich sitze in eine warme Decke eingekuschelt auf dem Sofa. Eine Tasse heißer Kakao und ein Sandwich stehen vor mir auf dem Tisch und einem gemütlichen Fernsehabend scheint nichts im Weg zu stehen, als plötzlich das Telefon klingelt.  Mist, ausgerechnet  jetzt!
    „Ja?“
    „Hallo, Sam!“, höre ich die sanfte Stimme von Alex sagen. Mein Herz schlägt augenblicklich in einem schnelleren Rhythmus.
    „Ich wollte fragen, ob alles in Ordnung ist und mich bei dir entschuldigen.“ Es tut gut seine Stimme zu hören. Lächelnd antworte ich: „Ja, alles ist okay. Und du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich habe mich wie eine dummes Huhn benommen,…tut mir leid!“
    „Ich möchte nicht, dass du denkst ich hätte mit Absicht…“
    „Denke ich nicht“, unterbreche ich ihn. Pause.
    „Ich habe heute den ganzen Tag an unser Gespräch gestern Abend im Arbeitszimmer gedacht. Es war schön, sich mit dir zu unterhalten. Heute ist alles wieder so still und…einsam.“
    Das letzte Wort war nur ein leises Flüstern.
    „Hast du schon all deine neuen technischen Spielsachen ausprobiert?“
    „Wenn du meinst, ob alles angeschlossen

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