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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Prellung an der Schulter, Alex. Das wird schon wieder.“ Ich bemühe mich aufmunternd zu lächeln. Um seine Lippen zeigt sich ein zaghaftes Lächeln. Dann geht er hinaus zur Küche.
    Ich bin alleine im Arbeitszimmer, lehne meinen Kopf zurück auf die Rückenlehne und schließe die Augen. Autsch! Sobald ich mich bewege schmerzt meine Schulter höllisch. Mir geht noch einmal die Situation durch den Kopf, als ich nur noch den Leuchter auf mich herabstürzen sah.
    Alex, wie er oben am Treppenansatz stand…und mich urplötzlich packte und zur Seite warf.
    Ich öffne die Augen. Wie konnte er nur so schnell bei mir sein?
    Eben noch stand er oben, in der nächsten Sekunde lagen wir beide auf dem Boden der Empfangshalle. Wie war das möglich? Ist er etwa von der Treppe heruntergesprungen? Niemand kann einen solchen Sprung aus dieser Höhe unverletzt überstehen. War er vielleicht sogar verletzt? Ich habe nichts gesehen. Oder ist er verletzt und will es mich nicht wissen lassen. Nein! Seine Bewegungen sind so wie immer. Er muss vollkommen in Ordnung sein. Aber ist es möglich von dort oben unverletzt hinunterzuspringen?
    Als Alexander das Zimmer mit einem Glas Wasser und einem Handtuch, in dem Eiswürfel eingewickelt sind, betritt, bleibt er stehen, als er mein verwundertes Gesicht sieht.
    „Was ist? Ist dir übel? Sind die Schmerzen schlimmer geworden?“
    „Wie konntest du so schnell bei mir sein und mich retten? Du standest doch oben auf der Treppe?“, platzt es aus mir heraus. Ich sehe in sein Gesicht, in dem keine Regung zu erkennen ist. Er kommt zu mir und reicht mir das Glas, während er sich neben mich setzt und vorsichtig die kalte Kompresse auf meine Schulter legt.
    „Du musst dich irren. Ich stand bereits unten, nur einen Meter von dir entfernt“, erwidert er ruhig, weicht aber meinem Blick aus.
    „Ich bin mir aber sicher, dass du noch oben warst als...“
    „Nein, Sam! Du hast bestimmt nicht bemerkt, dass ich bereits die Treppe heruntergekommen war.“ In seiner Stimme ist eine Härte und Unnachgiebigkeit zu hören, die mir bisher unbekannt war. Ich nippe an meinem Glas Wasser.
    „Tut das gut?“, wechselt er das Thema und deutet auf die Kompresse.
    „Hm!“, nicke ich, noch immer grübelnd.
    „Winston wird dir eine Tablette gegen die Schmerzen bringen, wenn er damit fertig ist, das Gästezimmer für dich herzurichten.“
    „Ich denke nicht, dass es unbedingt nötig ist zu bleiben. Ich kann fahren, das dürfte wirklich kein Problem sein .“
    Mir entgeht natürlich nicht die Enttäuschung, die sich auf seinem Gesicht breit macht.
    „Aber wenn du darauf bestehst, dass ich hierbleibe…“
    In diesem Moment erscheint Winston mit den Schmerztabletten. Ich nehme gleich zwei davon und hoffe, dass die Wirkung bald einsetzt. Winston verabschiedet sich zu Bett, nicht ohne mir noch einmal sein Bedauern auszudrücken und mir gute Besserung zu wünschen. Dann sind Alex und ich allein. Jeder hängt für einige Minuten seine Gedanken nach, bevor Alex die Stille unterbricht.
    „Warum willst du nicht bei mir sein?“, fragt er und seine Stimme hat einen seltsamen Klang angenommen, so als fürchte er die Antwort. Ich habe keine Ahnung, wie er darauf kommt, dass  ich nicht bei ihm sein möchte und frage verwundert: „Wie kommst du denn darauf? Ich bin gerne hier und eigentlich müsstest du das wissen.“
    „Du bist gerne hier , aber bist du auch gerne bei mir ?“ Er sieht direkt in mein Gesicht und sucht in meinen Augen nach der Antwort. Ich schlucke kurz, bevor ich antworte. „Natürlich bin ich gerne bei dir!“ Meine Stimme zittert leicht, bei diesem Bekenntnis. Meine Antwort scheint genau die zu sein, die er sich erhofft hat.
    Er beugt sich langsam zu mir, sein Gesicht ist dem meinem sehr nah, zu nah.
    „Wenn du heute Nacht bei mir bleibst, hast du dann keine Angst, dass ich die Situation ausnützen könnte? Ich bin gefährlich, Sam. Du hast keine Ahnung, in welche Gefahr du dich begibst, wenn du bei mir bist.“ Er haucht diese Worte nur und sie streichen wie eine Feder sanft über meine Haut. Mein Blick ist auf seine sinnlichen Lippen gerichtet. Jetzt sehe ich auf und blicke in seine Augen. So nah, viel zu nah. Ich versinke in diesem Blick und es fühlt sich an, als würde er bis tief in meine Seele schauen. Mir wird schwindelig. Ich weiß nicht, ob es seine Nähe ist, oder der Brandy von vorhin, oder vielleicht die Schmerztabletten….! Schließlich senkt er den Blick auf meine Lippen. Er zögert, so als

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