SAM
ist und einwandfrei funktioniert? Ja!“ Pause.
„Sam?“
„Hm?“
„Ich wünschte du wärst heute hier! Bei mir!“, gesteht er mit dieser wunderbar sanften Stimme. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals herunter. Ich spüre, dass er gespannt auf meine Antwort wartet.
„Ich glaube es ist ganz gut, dass ich heute nicht bei dir bin“, sage ich leise.
„Du meinst, wir sollten nichts überstürzen?“, vergewissert er sich.
„Wir kennen uns kaum und ich bin im Moment mit der Situation etwas überfordert. Ich möchte einfach, dass wir uns die Zeit nehmen, uns näher kennenzulernen.“
Schweigen!
„Sehen wir uns morgen? Du hast doch nicht wirklich vor zu kündigen, oder?“ Liegt da tatsächlich Besorgnis in seiner Stimme? Ich lache kurz auf. „Nein, nein, du weißt doch, Frauen sagen oft Dinge, die sie eigentlich nicht so meinen.“
„Dann also bis morgen?“
„Ja, bis morgen, gute Nacht!“
„Gute Nacht, Sam!“
Ich lege das Telefon zur Seite und lehne mich in die Kissen. Ich stelle mir vor, wie es sein muss, allein in diesem großen Schloss zu sein. Fühlt er sich wirklich einsam dort? Aber hat er nicht auch gesagt, dass er die Abgeschiedenheit bevorzugt? Ich schüttle etwas den Kopf und beschließe heute nicht mehr aus diesem Mann schlau werden zu wollen. Ich nehme meine Tasse in die eine und die Fernbedienung in die andere Hand. Mein Lieblingsfilm hat bereits angefangen und ich bin nur allzu bereit mich für den Rest des Abends in die romantische Filmwelt Hollywoods entführen zu lassen.
Die kommenden Tage sind wieder ganz normale Arbeitstage. In den meisten Zimmern im Erdgeschoß werden die letzten Handgriffe angelegt. Nur die Bücherei und der Wintergarten sind noch nicht fertig und soweit ich weiß, wird in absehbarer Zeit auch nicht damit zu rechnen sein. Das große Wohnzimmer ist vollständig renoviert und Alexander erzählt mir, dass er jetzt oft abends dort ist und fernsieht, laut Musik hört oder Playstation spielt. Alex verhält sich im übrigen wie immer. Morgens ist er nicht anwesend und abends freuen wir uns, dass wir noch ein wenig Zeit miteinander verbringen können. Natürlich besprechen wir immer noch die Renovierungsarbeiten, versuchen aber beide dies so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, damit wir noch Zeit haben, uns über private Dinge zu unterhalten. Wir sitzen dann zusammen bei einem Glas Wein auf dem Sofa im Wohnzimmer und lauschen den Klängen klassischer Musik und plaudern miteinander. Noch sind nicht sehr viele Möbel im Wohnzimmer und so stehen der große Fernseher, die HiFi-Anlage und die Playstation auf dem Fussboden. Wir beide genießen diese kurze Zeit der Ruhe und des Beisammenseins. Gegen 22.00 Uhr mache ich mich dann meist auf den Heimweg und er bringt mich immer bis zu meinem Auto, wünscht mir eine gute Nacht und gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Auf der einen Seite finde ich dieses unverbindliche Verhalten angenehm, auf der anderen Seite spüren wir beide, dass wir die Zeit des Abends, in der wir endlich alleine sind, kaum erwarten können und jede Sekunde miteinander genießen. Wir sind beide entschlossen uns Zeit zu lassen, um uns näher kennenzulernen. Und doch spüre ich genau, dass ich mich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühle,…auch körperlich.
Freitag!
Heute sind Mr. Duncan und Mr. McFinley sowie Alexander und ich dabei, die Pläne für die Renovierung weiterer Räume zu besprechen. Die unteren Salons sollen nacheinander wieder hergestellt werden. Ein Raum soll ein Spiel- und Freizeitzimmer werden. Hier soll unter anderem ein Billardtisch und ein großer Fernseher untergebracht werden. Alexander liebt es Sportsendungen zu sehen und kann sich für die seltsamsten Sportarten begeistern. Am meisten mag er alles was mit Schnelligkeit zu tun hat und da stehen Autorennen an vorderster Stelle. Er überlegt auch, ob vielleicht ein Kickertisch und ein elektronisches Dartspiel in das Zimmer passen. Es soll eben ein richtiger Spielplatz für große Jungs werden und ich muss mehr als einmal in mich hinein grinsen, wenn er sich mit den beiden anderen Männern begeistert darüber unterhält, was man als Mann in einem solchen Zimmer noch braucht: eine kleine Bar, in der immer ein kühles Bier während der Halbzeitpause eines Fußballspieles zu finden ist, ein bequemes Sofa, vielleicht doch noch eine weitere Stereoanlage? So viel geballtes Testosteron ist dann irgendwann auch mir zu viel und ich
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