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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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anhalten, ohne zu ersticken? Schnell erlöse ich ihn. „Ich glaube, wir können nicht wie bisher weitermachen“, gebe ich zu bedenken. „Aber ich würde gerne noch einmal von neuem beginnen. Ohne Geheimnisse, ohne Lügen!“, antworte ich ihm. Er atmet tief aus. Die Erleichterung ist ihm anzusehen. Minutenlang stehen wir nur da und sehen uns in die Augen, schweigend. Dieser Augenblick, dieses Bekenntnis zu ihm, wird mein Schicksal sein. Ich weiß es. Und ich bin bereit dieses Schicksal anzunehmen.
     
     
     
                                                                                  
     
                                                                               

     
     
                                                                  
                                                                
     
                                                                        
    Kapitel V
     
     
    Ein unangenehmer Wind ist aufgekommen. Es ist kühl geworden. „Lass uns ins Haus gehen“, schlägt Alex vor. Er nimmt mich an die Hand und wir laufen langsam zurück zum Schloss. Es ist seltsam. Ich erwartete kühle Haut, als er meine Hand nimmt und spüre doch nur seine Wärme. Ich sehe ihn von der Seite an, versuche das Unnatürliche an ihm auszumachen. Aber ich kann es nicht erkennen. Tausend Fragen gehen mir im Kopf umher. Wo fange ich an?
    „So, du bist also ein Vampir. Hm, also so was wie Dracula, mit Blutsaugen und all dem?“, versuche ich so lässig wie nur möglich zu fragen. Er verzieht ein wenig die Mundwinkel.
    „Ich bin es leid mit diesen alten Mythen. Bram Stoker war ein Lügner und Scharlatan, ein Geschichtenschreiber, mehr nicht. Es gab diesen Grafen Dracul in Rumänien, aber er war kein Vampir und vielleicht hat Mr. Stoker ja auch mal einen unserer Art kennengelernt, aber ansonsten stimmt von dieser Geschichte nicht viel.“
    „Und das Blutsaugen?“ Ich lasse nicht locker und hoffe inständig, dass er nicht merkt wie meine Handinnenflächen vor Aufregung feucht werden. Er zögert kurz, antwortet dann aber: „Ja, das ist leider notwendig, um zu existieren!“ Ich bleibe stehen und sehe ihn entsetzt an. „Du trinkst wirklich das Blut von Menschen?“ Ich habe es ja mit eigenen Augen letzte Nacht gesehen, kann mir aber trotzdem nicht vorstellen, dass Alex in der Nacht einen Menschen anfällt und dessen Blut trinkt.
    „Ich trinke Blutkonserven, ja. Frisches Blut trinke ich ausschließlich von Tieren.“
    „Das ist möglich? Du kannst dich von Tierblut ernähren?“, frage ich ungläubig.
    „Ich musste lernen davon zu leben.“ Seine Stimme hat den bekannten Ton angenommen,  von dem ich bereits weiß, dass er zu dem zuletzt Gesagten nichts weiter hinzufügen möchte. Wir laufen schweigend weiter. Schließlich will ich neugierig wissen: „Und, hast du irgendwelche außergewöhnlichen Fähigkeiten? Und was ist mit Särgen, Weihwasser, Kruzifixen, Knoblauch...?“ Er bleibt stehen und wendet sich mir zu. Er sieht mir direkt ins Gesicht und um seinen Mund spielt ein feines Lächeln. „Du willst alles ganz genau wissen, was?“ Ich lächle ihn an. „Hey, ich habe einen Vampir zum Freund, da möchte ich schon auf alles vorbereitet sein!“, erwidere ich scheinbar lässig. Er schenkt mir dieses unglaubliche, hinreißende Lächeln. „Ich schlafe in einem Bett. Davon konntest du dich ja gestern überzeugen. Wenn man mich mit Weihwasser bespritzt werde ich nass, Kruzifixe finde ich sehr schön und ich besuche außerordentlich gerne Kirchen wegen ihrer faszinierenden Architektur. Knoblauch ist ein Gewürz, soweit ich weiß und stört mich nicht im geringsten.“Er macht eine kurze Pause und wir setzen unseren Weg zum Schloss fort.
    „Außergewöhnliche Fähigkeiten,…hm,…alle Sinne eines Vampirs sind außergewöhnlich gut ausgeprägt. Dazu kommen die körperliche Stärke, die Fähigkeit Gedanken zu lesen, Erinnerungen aus dem Gedächtnis eines Menschen zu löschen. Wenn ich verletzt bin, heilen meine Wunden sehr schnell,…und dann ist da  natürlich  noch die unglaubliche Attraktivität, die Kunst des Verführens und es wird gemunkelt, wir wären atemberaubend

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