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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Dann schwenkte er herum und folgte dem Flusslauf durch den Canyon. Laurel hatte nur Augen für Rey, die an den Fenstern vorbeifliegende Landschaft würdigte sie mit keinem Blick.
    Der Arzt bot Laurel an, sie auch zu untersuchen, doch sie lehnte ab. Ihr ging es gut genug, sie konnte sich auch später noch im Krankenhaus behandeln lassen. Wenn sie wusste, dass Rey wieder gesund werden würde. Während sich Arzt und Sanitäter auf den Sitzen niederließen, die an Kopf und Fuß der Trage angebracht waren, kauerte Laurel sich neben Rey auf dem Boden nieder und legte die Hand vorsichtig auf seine, um nicht die Nadel, die darin steckte, zu berühren. Ihr Blick wanderte zu dem kleinen Monitor, der Reys Herzschlag überwachte. Gleichmäßig ging die Kurve bei jedem Klopfen nach oben, um dann wieder abzusinken.
    Erleichtert senkte sie den Kopf und drückte einen Kuss auf Reys Hand. »Wir werden das schaffen, du wirst sehen.«
    Keine Reaktion. Aber sie hatte auch keine erwartet. Rey war zu tief in seiner Bewusstlosigkeit versunken. Erschöpft bettete sie den Kopf neben seinem Arm auf die Trage. An ihrer Wange konnte sie seinen Puls fühlen. Ihre Lider schlossen sich, als sie das beruhigende Pochen vernahm. Augenblicklich fiel sie in einen leichten Dämmerschlaf, aus dem sie erst wieder erwachte, als der Arzt sie sanft schüttelte.
    Abrupt schoss ihr Kopf in die Höhe, ihr Blick wanderte zu Rey und dann weiter zum Herzmonitor. Er lebte noch! Erleichtert atmete sie auf. Der Arzt bedeutete ihr, etwas Platz zu machen. Ängstlich beobachtete sie, wie er Rey eine Manschette anlegte und seinen Blutdruck überprüfte. War etwas nicht in Ordnung? Ging es ihm etwa schlechter? Der Sanitäter schien ihre Angst zu spüren, denn er deutete zum Fenster. Laurel schaute hinaus. Unten war ein riesiger Stausee zu sehen, gesäumt von hoch aufragenden roten Felsen. Sie flogen so tief, dass sie sogar den Wasserskifahrer erkennen konnte, der dort auf dem tiefblauen Wasser seine Runden drehte. Jetzt verstand sie, was der Sanitäter meinte. Um zum Krankenhaus zu kommen, mussten sie über diese Felsen hinwegfliegen, und es konnte sein, dass sich Reys Zustand durch die Veränderung des Luftdrucks verschlechterte.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten, ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen. Sie waren fast angekommen, er musste einfach den Rest des Weges noch überstehen! Wenn er erst einmal den Flug geschafft hatte und im Krankenhaus war, würde alles getan werden, um seinen Zustand zu bessern. Jedenfalls hoffte sie das. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein so lebensfroher Mensch wie Rey einfach starb. Der Druck in ihrer Brust drohte sie zu zersprengen. Nein, sie würde nicht darüber nachdenken – das konnte, das durfte nicht passieren. Und wenn doch? War nicht auch einer ihrer Verfolger einfach so gestorben, durch eine Kugel, die sie auf ihn abgefeuert hatte? Nur weil Rey kein Verbrecher war, hieß das nicht, dass er nicht genauso sterben konnte wie der andere. Ihre Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest presste sie die Hände zusammen. Wer auch immer dafür verantwortlich war, würde dafür bezahlen.
    Endlose Minuten später landeten sie auf dem Dach des Medical Centers. Reys Zustand war unverändert geblieben. Seine tiefe Bewusstlosigkeit zeugte jedoch davon, dass etwas nicht stimmte. Ob es nun am Blutverlust lag oder an der Kopfverletzung, würden erst spätere Untersuchungen zeigen. Laurel ließ sich aus dem Hubschrauber helfen, dann trat sie rasch zur Seite, um der Trage Platz zu machen. Als zwei Sanitäter Rey auf das Gebäude zuschoben, umringt von einem Pulk aus Ärzten und Schwestern, wollte sie hinterhereilen, aber eine Hand schob sich unter ihren Arm.
    Der Sanitäter aus dem Hubschrauber stand neben ihr. »Kommen Sie, ich bringe Sie hinein.«
    »Aber ich muss zu Rey!«
    »Nein, erst einmal müssen Sie sich untersuchen lassen.« Bevor sie etwas erwidern konnte, hob er beschwichtigend die Hand. »Man wird Sie sofort unterrichten, wenn etwas über den Zustand Ihres Freundes bekannt wird.«
    Laurel bemühte sich zu lächeln. »Danke.«
    Der Mann lächelte ebenfalls. »So ist es gut. Sie wollen schließlich gesund und munter sein, wenn er wieder aufwacht, richtig?«
    Laurel nickte stumm.
Wenn
er wieder aufwachte.
    Nervös lief Laurel im Wartezimmer auf und ab. Es waren einige Stunden vergangen, und sie hatte immer noch nichts über Reys Zustand erfahren. Wann immer sie nachfragte, hörte sie das Gleiche: Er wird operiert, es

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