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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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blieben sie stehen und schauten auf die vor ihnen liegende Senke hinunter. Akazien und hohe Büsche umsäumten eine Lichtung, die manche Tiere offenbar als Suhlplatz benutzten. Vorhin, mit der Gruppe, war es ein Erlebnis gewesen, den Elefanten am Wasserloch zu beobachten. Doch jetzt waren sie allein und ohne Waffen hier; eine weitere Begegnung mit einem wilden Tier könnte sehr gefährlich für sie werden. Vorsichtig schaute sie sich um. Es war nichts zu sehen. Doch wie die Begegnung mit den Nashörnern sie gelehrt hatte, kündigten die Tiere sich nicht lange vorher an. Mit einem Mal waren sie da.
    Wie um Laurels Gedanken zu bestätigen, ertönte genau in dem Moment ein Knacken in den Büschen. Entsetzt presste sie sich dicht an Rey. Nicht schon wieder! Panisch blickte sie um sich, konnte aber zunächst nichts entdecken. Was immer auch im Gebüsch am Rande der Lichtung lauerte, wagte sich noch nicht ins Freie. Ob das Tier ihre Anwesenheit schon bemerkt hatte?
    Erneut ein Knacken, dann schob sich langsam ein großer, grauer Körper durch das dichte Gestrüpp auf der gegenüberliegenden Seite. Laurel packte Rey am Arm und zog ihn mit sich, tiefer in den Schatten der Vegetation. Dort kauerte sie sich hinter einen gewaltigen Busch, der sie vollständig bedeckte. Rey schlüpfte neben Laurel und zog sie an sich. Durch die Zweige hindurch konnten sie die Lichtung überblicken. Laurel schlang die Arme um ihre angezogenen Beine und stützte das Kinn auf ihre Knie. Als das Nashorn gemächlich auf das Schlammloch in der Mitte der Lichtung zutrottete, stieß sie den angehaltenen Atem aus. Genüsslich ließ sich das mächtige Tier jetzt in den Schlamm sinken. Im schräg einfallenden Licht sah man die Insektenschwärme, die den warmen Tierkörper umschwirrten. Allmählich entspannte sich Laurel ein wenig und fand Gefallen an dem Schauspiel.
    »Das ist ein Spitzmaulnashorn. Hier im Park gibt es das größte Aufkommen dieser Art, sonst ist es fast ausgerottet. Allerdings sieht man sie nicht besonders häufig, weil sie Einzelgänger und sehr scheu sind.«
    Laurel passte ihre Lautstärke Reys Flüstern an. »Woran erkennst du, dass es kein Breitmaulnashorn ist?«
    »Sieh dir den Kopf an. Das Maul läuft spitz zu. Außerdem ist sein Horn länger als das von Breitmaulnashörnern, und seine Kopfhaltung ist ebenfalls anders.«
    »Inwiefern?«
    »Breitmaulnashörner ernähren sich vorwiegend von Gräsern, ihre Kopfhaltung ist daher zum Boden hin ausgerichtet. Spitzmaulnashörner hingegen fressen Blätter und frische Triebe von Bäumen und Büschen, ihr Kopf hat eine aufrechtere Haltung.« Rey drückte ihre Hand. »Deshalb bin ich auch ziemlich sicher, dass nicht noch weitere Nashörner in den Büschen lauern, das hier ist wie gesagt ein Einzelgänger.«
    Laurel nickte, während sie weiter wie gebannt das Tier beobachtete.
    Am liebsten hätte Rey sie gefilmt, ihren verträumten Gesichtsausdruck, das leichte Lächeln eingefangen, das ihre Lippen umspielte. Doch das wollte er in dieser Situation lieber nicht riskieren, aber ihr Anblick würde sich auch so in sein Gedächtnis einprägen. Ein scharfer Stich fuhr durch seine Brust. Verdammt, er wollte sich nicht vorstellen, wie es war, wenn sich ihre Wege wieder trennten und ihm nur einige wenige Erinnerungen an diese Tage mit ihr blieben. Kaum waren sie ein paar Stunden zusammen, hatte er sich auch schon an ihre Nähe gewöhnt. Fast als wären sie schon immer zusammen gewesen. Rey zuckte zusammen, als Laurel seinen Arm berührte und ihn wieder in die Gegenwart holte.
    Ihre warmen Finger gruben sich in seine Haut, als sie aufgeregt in eine Richtung deutete. Rey folgte ihrem Blick und lächelte, als er drei Warzenschweine sah, die zielstrebig auf das Schlammloch zurannten. Dabei trugen sie ihre Schwänze steif nach oben gereckt. Nicht umsonst wurden sie auch Antennenschweine genannt, wie Rey schmunzelnd bemerkte. Mit einem weithin hörbaren Grunzen ließen sie sich in den Schlamm fallen. Mit sichtbarem Vergnügen suhlten sie sich, jagten sich gegenseitig durch das schlammige Nass, ohne sich an dem Nashorn zu stören. Ihre braunen Borsten waren mit Schlamm verkrustet, und der etwas längere Haarkamm auf dem Rücken stand in alle Richtungen ab.
    Rey beugte sich dicht zu Laurel hinab. »Hippieschweine.«
    Laurel schlug eine Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu unterdrücken, während sie die Schweine weiter beobachtete. Rey sah zu ihr hinüber und grinste. Das hier war es, wofür er nach Südafrika

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