Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
du damit einverstanden?«
Rey grinste breit, dann flüsterte er ihr zu: »Für jeden Tag mehr, den du mit mir verbringen kannst, bin ich zu allen Schandtaten bereit.«
Ein Schauer lief durch Laurel und sie musste sich räuspern. »Herb? Rey hat nichts dagegen.«
»Sehr gut. Ich erwarte dann regelmäßige Berichte, was sich so tut.«
»Okay.«
»Bleibt ihr noch in Südafrika oder kehrt ihr in die USA zurück?«
»Ich denke, wir werden heute noch zurückfliegen.« Sie blickte Rey fragend an. Er nickte.
»Gut. Melde dich dann hier.«
»Okay. Danke.«
Sie legte den Hörer auf und starrte an die weiß verputzte Wand.
»Und?« Reys Stimme dicht hinter ihr ließ sie zusammenzucken.
Hastig wandte sie sich um. »Es hat geklappt.«
Rey strahlte. »Super!« Er nahm ihre Hand und zog sie vom Telefon weg. »Du kommst mit mir nach Kanab. Dort werden wir uns gemeinsam um den Film kümmern; außerdem unternehmen wir eine Tour in den Grand Canyon, damit du Material für den Artikel bekommst.«
»Danke.«
»Gern geschehen. Ich muss gestehen, ich bin da ganz eigensüchtig.«
Sein Grinsen ließ Laurels Herz leichter werden. Ihre Entscheidung war richtig gewesen. Sie würde noch ein paar Tage in Reys Gesellschaft verbringen, auch wenn sie ahnte, dass das ein Fehler war, weil sich ihre ungewollten Gefühle für ihn dadurch noch vertiefen würden. So könnte sie sich gleichzeitig ein wenig von den Geschehnissen erholen. Außerdem wollte sie dabei mitwirken, die Wilderer ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Nicht, weil sie sich damit einen Namen machen wollte, sondern weil sie noch immer eine schreckliche Wut im Bauch hatte. Sie wollte dafür sorgen, dass diese Typen nie mehr einem Tier ein Haar krümmten!
Spontan trat sie auf Rey zu und küsste ihn auf die Wange. In der nächsten Sekunde hatten sich seine Arme um sie geschlungen und sie an seinen warmen Körper gezogen. So hielt er sie einige Sekunden umfangen, bevor er sich widerstrebend von ihr löste.
»Wir sollten uns wohl langsam beeilen, wenn wir noch einen Flug nach Hause erwischen wollen.«
Laurel rief bei der Fluggesellschaft an und buchte ihren Flug von Atlanta nach Las Vegas um, danach buchte Rey auch seinen Flug. Die Maschine sollte am selben Abend von Durban aus starten. Erleichtert kehrte sie mit Rey in ihre Hütte zurück. Wenige Minuten später saß Laurel bereits wieder an ihrem Laptop und konvertierte die Fotos in kleinere Formate, um die Übertragungszeit beim Mailen zu verringern. Besonders gut gefiel ihr das Foto, das sie am Fluss gemacht hatte: die Gruppe beim Durchwaten des Flusses und im Vordergrund Rey, der geduldig neben dem Ufer auf sie wartete. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck, den sie schwer beschreiben konnte. Geduld, Akzeptanz, Humor – alles lag darin. Und etwas, das nur ihr allein galt: Verlangen … Laurel bekam eine Gänsehaut. Gott, wie sollte sie ihm die nächsten Tage widerstehen?
Am Nachmittag kamen sie am Flughafen in Durban an. Nachdem sie sich um die Rückgabe ihrer Mietwagen gekümmert hatten, checkten sie ein und suchten sich im Wartesaal ihres Terminals eine ruhige Ecke mit bequemen Sesseln. Mit einem Stöhnen ließ Laurel sich hineinsinken und schloss erschöpft die Augen. Ehe sie das Camp verließ, hatte sie noch ein wenig an dem Artikel gefeilt und ihn dann samt Fotos an ihren Chef gesandt. Jetzt machte sich doch langsam die kurze Nacht bei ihr bemerkbar.
Mühsam öffnete sie ihre Augen wieder und setzte sich gerader hin. »Also, wir fliegen nach Las Vegas – und was machen wir dann?«
»Von dort fahren wir nach Kanab … und ruhen uns erst einmal aus, bevor wir unseren Feldzug in Angriff nehmen.«
»Was willst du mit dem Video machen?«
»Ein Freund von mir ist ein echter Zauberer, was den Filmschnitt betrifft. Er soll das Video schneiden. Außerdem kann er die Standaufnahmen von den Gesichtern der Männer vergrößern, sodass wir sie gesondert veröffentlichen können. Wenn der Anführer wirklich ein Amerikaner war, dann wird ihn bestimmt irgendjemand erkennen.« Er bemühte sich um ein Lächeln. »Und bis mein Freund so weit ist, kann ich dir die Arbeit eines Naturfilmers näherbringen.«
Laurel lehnte sich in den Sessel zurück. »Und darauf freue ich mich.« Sie nahm Reys Hand und schloss die Augen. »Ich bin wirklich froh, dich getroffen zu haben.«
17
Drei Stunden später saßen sie in den engen Sitzen des Flugzeugs und warteten auf den Abflug. Die Maschine hatte noch immer keine Starterlaubnis wegen des
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