Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
allmählich morsch, wenn ihm schon diese paar Überstunden so zusetzten. Es war wirklich Zeit, nach Hause zu gehen. Vielleicht war noch eine Pizza in seinem Gefrierfach, die er sich auftauen konnte. Wie aufs Stichwort knurrte sein Magen.
»Okay, schon überredet.«
Seine Stimme schallte laut durch die Stille seines Büros. Unruhig sah Cookie sich um. Warum kam es ihm hier plötzlich so unheimlich vor? Er schüttelte den Kopf. So ein Unsinn, seine Nerven flatterten ein wenig, weil er noch nie mit so einer brisanten Sachte zu tun gehabt hatte. Rasch stopfte er die wertvolle DVD in seinen alten Rucksack und schwang ihn sich über die Schulter. Er war schon bei der Tür, als ihm einfiel, dass er seinen Schlüsselbund vergessen hatte. Rasch kehrte er zu seinem Platz zurück, um zwischen den Stapeln von Papieren und DVD s, die seinen Schreibtisch bedeckten, danach zu suchen. Er sollte hier wirklich mal wieder aufräumen. Morgen, entschied er. Es sei denn, der Senator hatte sich inzwischen gemeldet, dann hätte er bestimmt keinen Sinn dafür.
Cookie knipste die Schreibtischlampe aus und ging im Dunkeln zur Tür. Das hatte er bereits so oft gemacht, dass er sofort den Türgriff fand und herunterdrückte. Mit einem leichten Knarren öffnete sich die Tür, und er trat in den durch Notbeleuchtungen in grünliches Licht getauchten Gang. Wieder überkam ihn ein merkwürdiges Gefühl. Ja, es wurde eindeutig Zeit, dass er hier verschwand. Er hatte schon öfter bis spät in die Nacht hinein gearbeitet, aber die Dunkelheit und die Stille hatten ihn bisher nie gestört.
Rasch steckte er den Schlüssel ins Schloss, um sein Büro abzuschließen. Ein leises Quietschen ließ ihn in Richtung Ausgang blicken. Nichts zu sehen. Cookie ignorierte den eisigen Schauer, der über seinen Rücken lief, und wandte sich wieder der Tür zu. Gerade als er den Schlüssel umdrehte, packte ihn jemand an der Schulter. Erschrocken wirbelte er herum. Doch mitten in der Bewegung hielt ihn sein Angreifer fest und drückte ihn gegen die Tür. Eine Schrecksekunde lang war er wie erstarrt, doch dann fing Cookie an, sich zu wehren. Sein Ellbogen bohrte sich in den Bauch des Fremden hinter ihm, sein Fuß traf ein Schienbein.
Ein gedämpfter Fluch ertönte, dann fasste jemand in Cookies Haar und schlug seinen Kopf brutal gegen die Tür. Ein unangenehmes Knacken ertönte, und Cookie erfasste eine Welle des Schmerzes. Mühsam versuchte er, auf den Beinen und vor allem bei Bewusstsein zu bleiben. Wieder durchfuhr ihn der stechende Schmerz, als seine Arme brutal nach hinten gebogen wurden. Jetzt zerrte der Eindringling ihn nach hinten, sodass Cookie stolperte und nur durch den festen Griff, mit dem seine Hände auf dem Rücken zusammengeklammert wurden, auf den Beinen blieb. Ihm wurde schwindlig, in seinen Ohren rauschte es und vor seinen Augen flimmerten schwarze Punkte. Übelkeit stieg in ihm auf. Was wollte der Angreifer von ihm?
Ein leises Klicken ertönte, als der Schlüssel wieder herumgedreht und die Tür aufgestoßen wurde. Mit Wucht wurde er in sein Büro geschoben, er fiel vornüber und landete quer über seinem Schreibtisch. Polternd krachten Gegenstände auf den Boden, sein Kopf stieß gegen einen Monitor. Einen Moment lang blieb er stöhnend liegen, dann wälzte er sich mühsam herum. Sein Angreifer war hinter ihm in den Raum getreten, doch jetzt huschte ein zweiter Schatten durch die Tür. In dem spärlichen Lichtschein, der vom Flur hereindrang, sah Cookie, dass der zweite Mann kleiner und zierlicher war als der erste. Cookie richtete sich auf, seinen Blick ängstlich auf die dunkle Gestalt vor ihm gerichtet. Sein Gesicht war durch eine schwarze Maske verhüllt, die auch seine Haare verdeckte. Mit der Zunge benetzte Cookie seine trockenen Lippen. Er erschrak, als er Blut schmeckte. Vorsichtig fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht: Es war feucht.
Vor Angst krampfte sich sein Magen zusammen. »Was …« Er räusperte sich. »… was wollen Sie von mir?«
Der Anführer lachte gedämpft. »Das solltest du eigentlich wissen, mit deinem Erpressungsversuch.«
»Erpressung?« Cookie brauchte einen Moment, um zu verstehen, was der Mann meinte. »Geht es um den Senator? Ich wollte doch nur eine Stellungnahme!«
»Mir egal. Wir haben jedenfalls unsere Befehle.«
Cookie wagte nicht zu fragen, welche das waren. Der Mann kam näher, immer näher, während Cookie an die Wand zurückwich. Doch der Mann beugte sich nur über den Tisch und schaltete die Lampe
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