Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
an. Licht strömte durch den Raum und ließ die beiden schwarz gekleideten Männer wie Figuren aus einem Computerspiel wirken. Doch Cookie konnte nicht darüber lachen. Die Bedrohung war zu real. Wie das Blut an seinen Fingern. Hastig wischte er es an seiner Jeans ab.
Der Mann streckte eine behandschuhte Hand aus. »Und jetzt bitte das Beweisstück.«
Cookie zuckte vor der Hand zurück, als wäre sie eine Schlange. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
Wieder ertönte das dumpfe Lachen. »Natürlich weißt du das. Was war es, ein Foto oder ein Video?«
Cookie schwieg.
Der Mann trat noch dichter an ihn heran. »Du kannst es jetzt gleich sagen oder später, aber du wirst auf jeden Fall reden. Wir haben da unsere Methoden …«
Er brauchte nicht weiterzusprechen, Cookie hatte verstanden. Was war, wenn er ihnen den Film aushändigte? Würden sie dann einfach wieder verschwinden? Er wusste es nicht, und das machte ihm wirklich Angst. Sein Blick glitt zu seinem Rucksack, der von seiner Schulter zu Boden gerutscht war.
Der Blick des Maskierten folgte ihm, dann grinste er zufrieden. »Na also. Wollen wir doch mal sehen, was wir da haben.« Er hob den Rucksack auf und wühlte darin, bis er die DVD fand. Ungeduldig zog er sie heraus und betrachtete sie von allen Seiten. »Ist sie das?«
Cookie blieb stumm.
Ohne Vorwarnung beugte sich der Mann vor und legte seine Hand um Cookies Kehle. »Ich habe dich etwas gefragt. Besser, du antwortest schnell.«
Der Griff an seiner Kehle verstärkte sich. Unwillkürlich umklammerte Cookie die Hand des Unbekannten und versuchte die Finger zu lösen, die ihm die Luft abdrückten. Doch der Griff wurde nur noch stärker, verzweifelt rang Cookie um Atem. Das Pfeifen in seinen Ohren verstärkte sich, seine Lunge brannte. Dann lockerte sich die Umklammerung ein wenig, und Cookie nahm sein eigenes Keuchen wahr, das durch den stillen Raum hallte.
»Also, ist dies hier das Material aus Südafrika?«
Nein, es lohnte sich nicht, für das Video zu sterben. Sollten sie es ruhig mitnehmen, schließlich hatte er den Film auf seinem Computer gespeichert, und Rey hatte das Originalband. Zögernd nickte er.
»Na siehst du, es geht doch.« Der Mann zog seine Hand zurück und winkte seinen Kumpan heran, der die ganze Zeit bei der Tür gestanden hatte. »Bring die Kanister herein.«
Verwirrt blickte Cookie ihn an. Kanister? Was für … Entsetzt keuchte er auf, als ihm klar wurde, was der Mann meinte.
»Sie … Sie können doch nicht …« Die Stimme versagte ihm.
Der Mann lachte. »Doch, ich kann. Es ist sogar zwingend notwendig. Wir wollen ja schließlich nicht, dass irgendetwas von dem Material an die Öffentlichkeit dringt, oder?«
»Aber Sie nehmen es doch mit!«
»Ja, sicher, aber ich glaube kaum, dass es die einzige Kopie war, oder?«
Cookie blieb stumm.
»Das dachte ich mir.«
Der zweite Mann betrat mit zwei Benzinkanistern beladen das Büro. Mit einem dumpfen Knall stellte er sie auf dem Linoleumboden ab. Dann sah er seinen Gefährten abwartend an.
»Fang mit der Ausrüstung an und gieß den Rest dann auf den Boden.«
Cookie sprang auf. »Das können Sie doch nicht machen! Sie haben das Video, nehmen Sie es mit und verschwinden Sie, ich werde niemandem etwas sagen.«
Wieder lachte der Mann. Diesmal hörte es sich fast amüsiert an. »Da hast du recht. Du wirst nichts sagen, weil du dazu keine Gelegenheit haben wirst.«
Cookie erstarrte. Sie wollten ihn töten! Verzweifelt schaute er sich um und versuchte einen Weg zu finden, diesen Mördern zu entkommen. Doch sein Fenster war mit Eisenstangen gesichert – ganz davon abgesehen, dass es von innen mit Geräten zugebaut war. Der einzige Ausgang war die Tür. Doch wie sollte er den beiden Männern entwischen? Es war der einzige Ausweg, er musste es zumindest versuchen. Er hatte nicht vor, für ein Video zu sterben, ganz egal wie brisant das Material war.
Was war ihm nur eingefallen, als er dem Senator die Mail geschickt hatte? Aber wie hätte er vermuten können, dass ein beliebter und scheinbar seriöser Politiker wie Ashtree zu solchen Methoden greifen würde?
Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie der Anführer sich dem zweiten Mann zuwandte und auf eine Stelle am Boden zeigte, die noch trocken war. Blitzschnell griff Cookie zu seinem Schreibtischstuhl, katapultierte ihn in Richtung der beiden Männer und rannte los. Er hatte Glück, die Tür stand noch offen, sodass er den Korridor erreichte, ohne auf ein Hindernis zu
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