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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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kommt?«
    Er umfasste ihr Handgelenk und zog sie zu sich herunter. »Es ist ja nur ein kleiner Kuss …«
    Laurel seufzte, bewegte sich aber keinen Zentimeter auf ihn zu. Ein undeutbarer Ausdruck stand auf ihrem Gesicht. Rey versuchte, aus Laurels Miene schlau zu werden, aber es gelang ihm nicht. Deshalb sah er sie nur abwartend an. Hatte sie es sich schon wieder anders überlegt?
    Ihre goldenen Augen leuchteten im einfallenden Sonnenlicht, auch ihre Haut war in Gold gehüllt. Sie sah aus wie die Märchenfee, von der er als Kind immer geträumt hatte. Sein Herz machte einen Satz. Verdammt, es hatte ihn eindeutig erwischt. Endlich beugte sie sich zu ihm. Ihre Lippen näherten sich seinen, bis sie sie sanft berührten. Obwohl sich nur ihre Lippen berührten, war sein gesamter Körper wie elektrisiert. Rey konnte sich nicht erinnern, jemals bei einem so zarten Kuss so viel gefühlt zu haben. Das Herz hämmerte in seiner Brust. Gleichzeitig überkam ihn eine merkwürdige Ruhe, so als hätte er endlich seine Bestimmung gefunden. Langsam löste er sich von Laurel, damit er ihr in die Augen blicken konnte.
    Laurel versuchte der wirren Gefühle Herr zu werden, die sie durchströmten, doch es war hoffnungslos. Als sie die Augenlider hob, zuckte sie fast vor der Intensität zurück, die in Reys Augen lag. Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie sie es geschafft hatte, in den letzten Tagen immer wieder Rückzieher zu machen. Jetzt brauchte er sie nur anzusehen, und schon stieg das Verlangen in ihr auf. Egal was die Zukunft brachte, im Moment begehrte sie ihn. Mit Haut und Haaren.
    Dann verschwand der intensive Ausdruck, und Rey lächelte sie an. »Das war zwar eher eine Ablenkung als eine Hilfe, aber ich hoffe trotzdem, dass wir bald fortfahren können, wo wir heute Morgen aufgehört haben.«
    Laurel räusperte sich. »Ich kann es auch kaum erwarten. Also, was fehlt noch für unsere Tour?«
    Während sie die Ausrüstung zusammensuchten, konnten sie es beide nicht lassen, sich immer wieder verstohlen anzusehen, sich zu berühren oder einen flüchtigen Kuss zu erhaschen. Nach einer halben Stunde kletterten sie mit Gepäck beladen und staubbedeckt die Leiter hinunter. Unten wartete bereits James auf sie, der sie amüsiert von oben bis unten betrachtete.
    Mit der Hand entfernte er einige Spinnweben aus Laurels Haaren. »Habt ihr alles gefunden?«
    Laurel errötete, klopfte eilig ihre Hose ab und schüttelte die Haare.
    Rey grinste seinen Vater an. »Ja, mehr, als ich gedacht hätte.«
    Verlegen blickte Laurel von James zu Rey, die beide lächelnd auf ihre Reaktion warteten. Am liebsten hätte sie Rey einen Ellbogen in die Rippen gerammt, aber das würde warten müssen, bis sie alleine waren. Es war eine Sache, sich zu küssen und zu berühren, aber es seinen Eltern zu offenbaren war eine völlig andere. Sie konnte sich gut vorstellen, wie sie jetzt aussah: die Wangen und Lippen gerötet, mit glitzernden Augen und zerzausten Haaren. Nicht unbedingt der beste Eindruck, den man auf die Eltern seines Freundes machen konnte. Halt! Was dachte sie denn da schon wieder? Hatte sie nicht beschlossen, nicht weiter darüber nachzudenken und die kurze Zeit zu genießen, die sie noch mit Rey hatte?
    Da sie nicht wusste, was sie sagen sollte, lächelte sie James nur zu, während sie Rey zur Strafe unauffällig mit dem Finger in den Rücken piekste. Sein Zusammenzucken und sein anschließender entschuldigender Blick versöhnten sie weitgehend.
    Während James mit ein paar Sachen beladen vorausging, stieg Laurel hinter Rey die Treppe hinab, den Blick versonnen auf seinen Rücken gerichtet.
    Bis zum Nachmittag hatten sie die ganze Ausrüstung in Reys Jeep verstaut, mit dem sie am frühen Morgen zum Ausgangspunkt am Nordrand des Canyons fahren würden. Unterdessen erklärte Rey Laurel, wie er sich normalerweise auf eine Filmtour vorbereitete, wie er erst ausgiebig recherchierte und dann manchmal wochenlang durch das Gelände wanderte, bevor er überhaupt anfing, ernsthaft zu filmen. Doch diesmal erübrigten sich derlei Vorbereitungen, weil er den Canyon fast in- und auswendig kannte. Außerdem unternahm er nur Laurel zuliebe diese Tour und nicht, weil er wirklich vorhatte, einen Film zu drehen.
    Oft übernahm er Auftragsarbeiten, wie er Laurel berichtete. Nationalparks, Zoos, Naturschutzorganisationen oder Fernsehsender zählten zu seinen Auftraggebern. Derlei Filme drehte er, um Geld zu verdienen, sein Herz hing jedoch an seinen eigenen

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