Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Schlafzimmer. Dabei blieb er die ganze Zeit in ihr. Bei jedem Schritt lief ein Zittern durch ihren Körper, und als Rey sie vorsichtig auf das Bett setzte und sich dann aus ihr zurückzog, seufzte sie auf.
»Ich bin sofort wieder da.«
Laurel nickte stumm und beobachtete, wie Rey sich umdrehte und im Badezimmer verschwand. Kurze Zeit später tauchte er wieder auf, immer noch nackt, immer noch unendlich verführerisch. Obwohl es zwischen ihren Schenkeln noch pochte, wünschte sie sich, sie könnten das Ganze gleich noch einmal wiederholen. Doch dann dachte sie daran, dass sie am nächsten Morgen fit sein musste.
27
Jacobs nahm das Blatt aus dem Faxgerät und verzog den Mund. Endlich hatte Ugambo sich bequemt, die angeforderte Liste aller Personen zu schicken, die sich zur Zeit ihrer Jagd im gleichen Gebiet aufgehalten haben könnten. Er war froh, aus Südafrika fort zu sein, die Trägheit der Leute dort war wirklich nicht auszuhalten. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich in seinen Schreibtischsessel sinken und legte das Fax auf die Tischplatte. Er hoffte, dass zwei der Namen auf der Safariliste mit den Namen, die er hatte, übereinstimmten. Wenn er den Namen entdeckte, der auf der DVD stand … Ungeduldig schloss er seine Schublade auf und zog die DVD heraus. Mit dem Finger fuhr er die Liste entlang, bis er auf einmal innehielt.
Rey Dyson. Wochenendsafari im Gebiet des White Umfolozi River. Volltreffer! Jetzt nur nichts überstürzen. Erst würde er so viele Informationen wie möglich über diesen Typen sammeln und dann den beiden Herrschaften, die die andere Angelegenheit so souverän gemeistert hatten, einen weiteren Auftrag erteilen. Es wäre doch gelacht, wenn man nicht ein paar einfältige Urlauber zum Schweigen bringen könnte.
Am nächsten Morgen brachen Rey und Laurel nach einem schnellen Frühstück auf. Rey hatte seinen Eltern eine Karte hinterlassen, auf der er die Route eingezeichnet hatte, der sie folgen wollten. Das machte er meistens, wenn er zu einer Tour aufbrach, weil sie ein gutes Gefühl dabei hatten, ungefähr zu wissen, wo er sich gerade befand. Auf der Autofahrt zum Nordrand des Grand Canyon legte er einen kurzen Zwischenstopp bei seiner Bank ein, um die DVD im Safe zu hinterlegen. Während sie die siebzig Kilometer lange Strecke bis zum Nordrand zurücklegten, hingen sie beide schweigend ihren Gedanken nach. Rey war hin- und hergerissen zwischen dem Hochgefühl ihrer ersten Liebesnacht und der Trauer über die Ereignisse vom Vortag. Immer wieder grübelte er über Cookies rätselhaften Tod nach.
Aus den Augenwinkeln blickte er zu Laurel hinüber. Sie hatte ihre schwarzen Haare zum Zopf gebunden, die Baseballkappe lag auf ihrem Schoß. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, und sie wirkte noch blasser als sonst. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. An seiner Seite hatte sie innerhalb einer Woche zwei schreckliche Ereignisse erlebt. Auch wenn keines von beidem wirklich seine Schuld war, wünschte er sich doch, sie hätten sich unter besseren Umständen kennenlernen können.
Rey verzog den Mund. Und dann hatte er sich gestern auch noch vor ihren Augen in einem Anfall von Trauer in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Nur gut, dass sie ihm das nicht übel genommen, sondern sich so liebevoll um ihn gekümmert hatte. Er zwang sich, wieder auf die Straße zu schauen. Es fehlte nur noch, dass er in einen Graben fuhr, um ihre derzeitige Pechsträhne noch zu verlängern. Die Lippen fest zusammengepresst, konzentrierte er sich auf das Fahren, bis sie schließlich den Eingang des Parks erreichten.
An Laurel gewandt sagte er: »Gibst du mir bitte den Eintrittspass aus dem Handschuhfach?«
Schweigend suchte Laurel ihn heraus und reichte ihn Rey.
Er hätte gerne gewusst, was ihr gerade durch den Kopf ging. Am Eingang wickelte er so rasch wie möglich die Formalitäten ab. Dann steuerte er auf die Grand Canyon Lodge zu, wo sie den Jeep abstellen würden. Seine Gesichtszüge entspannten sich, als er das aus Stein und Holz gebaute Hotel vor dem Hintergrund der goldgelb gefärbten Zitterpappeln erblickte. Gleich hinter den Bäumen tat sich der gewaltige Abgrund auf.
Wie jedes Mal konnte er es auch jetzt kaum erwarten, endlich die Zivilisation hinter sich zu lassen und in die Stille und großartige Weite des Canyons einzutauchen. Hier rückten die Sorgen und Probleme wenigstens für eine Weile in den Hintergrund.
Schweigend holte er die vollgepackten Rucksäcke aus dem Kofferraum. Rey hatte
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