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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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behielt Recht. In den Tagen, die auf ihre Ankunft folgten, arbeitete und lernte Stephanie viel. Gleich am ersten Morgen - und noch ehe dieser graute - weckte Tante Caroline sie durch eine Berührung an der Schulter. Stephanie blinzelte in die Dunkelheit. Stimmte etwas nicht? War ihre Mutter krank geworden? Sie fuhr alarmiert hoch, doch das Lächeln ihrer Tante verriet ihr, dass alles in Ordnung war.
    »Für die, die lernen wollen, wie man ein Gasthaus führt, ist es Zeit zum Aufstehen.« Tante Caroline kicherte.
    »So früh schon?« Kaum hatte sie dies gesagt, schämte Stephanie sich für ihre Reaktion. Sie hatte beteuert, arbeiten zu wollen. Und sich über die frühe Stunde zu beklagen, war nicht der allerbeste Anfang.
    »Es tut mir Leid, Tante.« Stephanie errötete und versuchte, hellwach auszusehen. »Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich nicht daran gewöhnt bin, so früh aufzustehen. Aber ich bin wirklich begierig darauf, mit der Arbeit zu beginnen.«
    Tante Caroline lachte herzlich. »Liebe Stephanie, ich weiß, dass dies eine der weniger angenehmen Seiten im Leben eines Gastwirtes ist. Wir würden wohl alle lieber im Bett bleiben, aber wir haben einige Gäste, die bald nach ihrem Früh-stück verlangen werden. Es sind nur ein paar junge Burschen, deren Gaumen nicht allzu anspruchsvoll sein dürften.«
    »Da gibt es Unterschiede?«
    »O ja. Männer, bitte beachte, dass ich nicht von >Gentlemen< spreche, verschwenden nicht viele Gedanken an das Essen, so lange nur genug davon da ist. Diese Burschen werden sich mit einer großen Menge von Speck, Würstchen und Eiern zufrieden geben, und dazu bekommen sie große Scheiben von gebuttertem, noch warmem Brot.«
    »Das hört sich auch für mich köstlich an.« Stephanie schwang die Beine über die Bettkante.
    »Wirklich? Dann hast du aber nicht den zu einer Lady passenden Appetit.«

    »Oh.«
    Es klopfte an der Tür. Eine der Mägde trat ein und brachte einen Krug mit heißem Wasser. »Guten Morgen, Mylady.
    Mein Name ist Meg.«
    »Ich bin keine Lady«, erklärte Stephanie, dann schaute sie zu ihrer Tante und brach in Lachen aus. »O du meine Güte, Meg, vergib mir. Ich lache nicht über dich, sondern über etwas, das meine Tante eben gesagt hat. Meine Mutter jedoch, das versichere ich dir, ist eine Lady, und sie erwartet, auch so angesprochen zu werden.«
    »Ja, Miss.« Meg knickste und verließ das Zimmer.
    »Ein gutes Mädchen.« Tante Caroline nickte beifällig.
    »Und jetzt, Liebes, widme dich deiner morgendlichen Toilette und komm dann zu mir in die Küche. Es gibt eine Hinter-treppe, die genau dorthin führt. Geh einfach bis zum Ende des Ganges, dort findest du die Treppe.«
    »Ja, Ma'am, ich werde mich beeilen.«
    Als ihre Tante das Zimmer verlassen hatte, kroch Fluffy unter der Bettdecke hervor und gähnte hingebungsvoll.
    Stephanie hielt inne, um der Katze das Fell zu kraulen.
    »Würde es dir gefallen, mich in die Küche zu begleiten? Ich wette, wir werden eine Schale mit Milch und ein paar Hap-pen von den köstlichen Dingen für dich abzweigen können, die es zum Frühstück gibt.«
    Fluffy gähnte erneut und mauzte, als wollte sie zustimmen.
    »Sehr schön. Dann wirst du wohl auch Sarum kennen lernen, den Kater. Meinst du, er wird dir gefallen?«
    Die Katze blinzelte träge. So lange er die Katzensprache verstand, war der alte Kater die geringste ihrer Sorgen. In Blythe Manor war Fluffy die Herrscherin über alle Katzen gewesen, und sie erwartete, diesen Rang und dieses Vorrecht auch hier eingeräumt zu bekommen.
    Munter und rasch erledigte Stephanie ihre Morgentoilette, kleidete sich an und eilte dann die Treppe hinunter, wobei sie Fluffy auf ihren Armen trug. Kaum hatte sie die Küchentür geöffnet, blieb sie überwältigt stehen. Die köstlichen Düfte von frisch gebackenem Brot und geräuchertem Speck ließen ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen. Sie atmete sie tief ein und schaute sich um.
    Die Küche war riesig, wenn auch nicht so groß wie die in ihrem früheren Zuhause. Töpfe und Pfannen sowie zahllose Gerätschaften bedeckten fast jeden freien Platz an den geweißten Wänden. In den hohen Schränken stapelten sich Kasserollen und Formen zum Braten und Backen. Von der Decke hingen Kräuterbündel herab. Auch wenn sie praktisch keinerlei Küchenerfahrung besaß, konnte Stephanie sich nicht vorstellen, dass hier irgendetwas fehlte.
    Eine korpulente weißhaarige Frau in einer strahlend sauberen Schürze stand an einem der Tische und schnitt

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