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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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antwortete Dash nicht? Er ging immer noch auf und ab und überquerte den glänzenden Boden des Salons mit großen Schritten, die seinen unterdrückten Zorn und seine aufgestaute Energie zeigten. „Ich habe vor, die beiden mit meinem Verdacht zu konfrontieren“, stieß er schließlich hervor. „Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, zu überleben, aber ich hatte nie den Mut, mich vor sie hinzustellen und ihnen zu sagen, was ich von ihnen und ihren Machenschaften halte. Ich bin kein Kind mehr, und es gibt keine Entschuldigung dafür, dieser Sache nicht endlich ein Ende zu bereiten.“
    Lady Yardley streckte eine Hand nach ihm aus. Es war eine lässige und gleichzeitig anmutige Geste, und Dash war innerhalb kürzester Zeit neben ihr. Maryannes Füße fühlten sich wie Eisblöcke an.
    „Aber wie willst du die Situation lösen?“, wollte Lady Yardley wissen. „Mit Pistolen?“
    „Falls nötig. Aber zunächst werde ich noch mehr herzliche Einladungen aussprechen, um meine Familie zu Weihnachten um mich zu versammeln.“
    „Und Sir William?“
    „Hat dafür gesorgt, dass die Bow Street Runners weitere Untersuchungen anstellen.“
    „Er wird nicht die Augen verschließen, wenn du ein Familienmitglied erschießt, Lancelot, mein Lieber, obwohl er deine Vergangenheit kennt.“
    Anstelle einer Antwort stieß Dash nur ein Ächzen hervor.
    Ihre Ladyschaft – als sie das dachte, wurde Maryanne plötzlich klar, dass sie nun selber eine Ladyschaft war – lehnte sich zurück und lächelte Dash so vertraulich an, wie Maryanne es niemals gewagt hätte. „Um es dir gleich zu sagen, ich habe bereits Ashton eingeladen.“
    „Sophia …“
    Diese Frau lud Männer in ihr Haus ein? Einen Mann, mit dem Dash sich duelliert hatte? Bittere, quälende Eifersucht wuchs in Maryannes Herzen. Wie konnte sie es mit dieser schimmernden Katze in Weiß und Silber aufnehmen, die sich schnurrend auf dem Sofa ihres Ehemannes rekelte? Waren sie einmal ein Liebespaar gewesen? Waren sie es immer noch ?
    Lady Yardley ließ die Finger über Dashs Unterarm gleiten. „Ashton weiß, dass es dumm von ihm war, dich zum Duell zu fordern. Du hättest ihn töten können, doch du hast es nicht getan. Ich versichere dir, er ist auf meiner Seite, und das heißt, dass er auch auf deiner Seite ist.“
    Maryanne wusste, sie musste jetzt die Tür öffnen. Selbst wenn die beiden dann vielleicht ahnten, dass sie gelauscht hatte. Sie konnte ihren Mann nicht allein mit dieser …
    „Ich bin ziemlich verwundert, dass du Maryanne Hamilton mit in den Hyde Park gebracht hast.“
    „ Was ?“, rief Dash.
    „In dem Moment, in dem du mir schriebst, dass du sie heiraten wirst, wusste ich, warum mir deine Begleiterin im Hyde Park so bekannt vorgekommen war.“
    „Sie war maskiert. Wie konntest du wissen, dass sie es war?“
    „Weibliche Intuition, mein lieber Junge. Und natürlich habe ich bemerkt, dass du auf eine viel tiefer gehende Art an ihr interessiert bist, als es bisher bei anderen Frauen der Fall war. Aber ich bitte dich, Lancelot, hältst du es wirklich für angebracht, um ein anständiges Mädchen zu werben, indem du sie zu einer erotischen Schnitzeljagd mitnimmst?“

14. KAPITEL
    Allein in ihrem Schlafzimmer las Maryanne noch einmal Georgianas Brief, den der Butler ihr gegeben hatte, als sie sich zurück in dieses Zimmer gestohlen hatte.
    Es war ihr so peinlich gewesen, als er sie auf Zehenspitzen herumschleichend gesehen hatte, dass sie fast Henshaw ignoriert hätte, als er rief: „Mylady.“
    Seufzend schob sie die neusten Seiten von Tillie Plimptons Manuskript beiseite und überflog Georgianas Bitte um Geld.
    Liebe Geschäftspartnerin, ich bin in einer furchtbaren Notlage. Du musst mir helfen. ich bin fast verrückt vor Sorge. Zwar weiß ich, dass ich diskret sein muss, aber ich mache mir so viele Gedanken um das Geld, dass ich unvorsichtig werden könnte. Wenn du die Schulden bezahlen und mir zweitausend Pfund leihen könntest, genug, um meine Ängste zum Schweigen zu bringen, würde das auch deine Sorgen verringern …
    Mit zweitausend Pfund würde es nicht getan sein! Maryanne las weiter, und als sie beim letzten Absatz von Georgianas Brief angekommen war, ließ sie sich mit zitternden Knien auf den mit Elfenbein und Vergoldungen verzierten Stuhl vor dem Schreibtisch sinken.
    Und wenn du einen Gentleman wie den Viscount Swansborough bezaubern willst, musst du das mithilfe deiner Naivität und den Qualitäten einer wohlerzogenen Dame tun. Es wird

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