Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz
Während sie gleichzeitig leise auflachten, liebkoste er Maryannes Nacken. Gemeinsam schnappten sie nach Luft.
„Wir sollten noch einmal baden, Liebste“, flüsterte er. Aber er zögerte und schlang die Arme um ihre Taille. Seine Brust war nass von seinem Schweiß, und ihr Rücken war ebenfalls heiß und feucht. Er liebkoste sie zärtlich.
So etwas war ihm noch nie passiert.
Die Sehnsucht, bei einer Frau zu bleiben. Sie so lange in seinen Armen zu halten, wie es nur ging.
„Und nun überlasse ich dich deinen Alltagspflichten.“
Bei Dashs Worten warf Maryanne den Kopf in den Nacken. Ihr ganzer Körper vibrierte immer noch, und sie wollte sich auf dem Bett zusammenrollen und dort ein oder zwei Stunden verbringen, um die Lust in sich ausklingen zu lassen – in Dashs Armen.
Kein Wunder, dass so viele der Kurtisanen in ihren Geschichten diesen intimen Akt beschrieben, der vollkommen auf Vertrauen beruhte. Es hatte wehgetan, aber nur ein wenig und nur ganz am Anfang, denn er war so sanft und vorsichtig gewesen.
Und dann, als er seinen Schwanz tief in sie hineingestoßen hatte, die Gefühle … unglaublich! Sie hatte mehr gewollt, hatte ihn bis zum Anschlag in sich fühlen wollen.
Und als dann ihr Höhepunkt kam, war ihr fast das Herz stehen geblieben.
Aber nun, nachdem er zärtlich ihr Hinterteil und seinen Schwanz mit warmem Wasser und einem Tuch gesäubert hatte, band er den Gürtel seines Morgenmantels zu und ging zur Tür.
Ihre täglichen Pflichten? Aber was hatte sie denn zu tun? Wo sollte sie anfangen? Ein gepresster Laut kam aus ihrer Kehle.
Er wandte sich um.
„Aber …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Offenbar erwartete er von ihr, dass sie ab sofort seinen Haushalt führte. Natürlich verbrachten Ehegatten nicht den ganzen Tag miteinander. Venetia und Marcus führten keine Ehe, wie sie in der besseren Gesellschaft üblich war; in einigen Ehen besuchten der Ehemann und die Ehefrau nicht einmal dieselben gesellschaftlichen Ereignisse, so sehr verabscheuten sie einander.
Ein Ehemann, der seine Frau verachtete, würde sie links liegen und ihr eigenes Leben führen lassen. Es war dann so, als hätte sie niemals geheiratet.
Nein, das wollte sie nicht. Mit jemandem unter demselben Dach leben, der sie hasste. Doch Dash wartete noch immer lächelnd darauf, dass sie ihren Satz beendete.
„Bitte pass auf dich auf, ja“, sagte sie rasch. „Was hast du vor?“
„Nichts sonderlich Gefährliches, Liebste, das versichere ich dir.“
„Nicht sonderlich gefährlich?“ Aber er hatte bereits das Zimmer verlassen, und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
Sie schluckte mühsam. Mrs. Long und die übrige Dienerschaft würden auf der Stelle erkennen, dass sie keine vornehme Erziehung genossen hatte. Und dann würden sie sofort erraten, aus welchem Grund Dash sie geheiratet hatte. Kichernd und scherzend würde das Gerücht von Diener zu Diener und von Hausmädchen zu Hausmädchen weitergegeben werden. Selbst die Leute im Dorf würden es erfahren. Alle würden wissen, dass sie sich wie ein liederliches Frauenzimmer verhalten hatte und von Dash schwanger geworden war.
Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, von Dienern umgeben zu sein, die sich vor ihr verbeugten und vor ihr knicksten, hinter ihrem Rücken aber hämisch grinsten.
Wie sollte sie Mrs. Long gegenübertreten, ohne rot zu werden, nachdem sie derart schmutzigen Sex mit Dash gehabt hatte? Eine echte Dame ließ nicht zu, dass ihr Ehemann durch den Hintereingang in sie eindrang. Oder etwa doch?
Beim Höhepunkt hatte sie gefühlt, wie sich ihr Bauch auch dort zusammenzog, wo sie das Baby spürte, aber sie hatte es Dash verschwiegen. Sie war sicher, dass es dem Kind nicht schaden konnte, doch es war ein Geheimnis, das sie vor Dash hütete. Ein weiteres Geheimnis.
Mit dem Gefühl, einen Stein auf ihrem Herzen und ein schweres Gewicht auf den Schultern zu tragen, blieb Maryanne am Fenster stehen. Wassertropfen rannen an den Scheiben hinunter, und sie erinnerte sich voller Sehnsucht an die vielen Stunden, die sie ganz ruhig, mit einem Buch vor der Nase, auf einem Fenstersitz verbracht hatte.
Doch dann fiel ihr ein, dass sie von genau diesem Fenster aus gesehen hatte, wie Dash vom Pferd gestürzt war, und die Erinnerung an die Angst, die sie ausgestanden hatte, sorgte dafür, dass sie sich hastig abwandte.
Sie straffte die Schultern, ging entschlossen zum Glockenstrang und läutete. Es war Zeit, mit der Vorstellung zu beginnen, und so zu
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