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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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auf dem privaten Sektor anzubieten. Er war an Überwachungen gewöhnt. So saß er jetzt in einem gewöhnlichen Renault Megane, der in der Rue St. Louis-en-l’Ile parkte, und sah den Passanten zu. Und er wartete.
    Es war ein Uhr morgens gewesen, als er den Anruf von Max bekommen hatte, dass die Russen unterwegs seien. Ein paar Minuten später sah er sie auf einem blitzenden schwarzen Motorrad. Herr im Himmel! Max hatte nicht erwähnt, dass eine Puppe dabei war. Sie hatte sich den Rock bis zur Hüfte hochgezogen, damit sie rittlings auf dem Motorrad sitzen konnte, und ließ ihn jeden Zentimeter Oberschenkel sehen. Als sie abstieg, blitzte ihr Höschen hervor; dann zog sie den Rock herunter und wackelte dabei ein bisschen mit dem Hintern. Colclough schluckte mühsam. Er wollte wissen, ob das Gesicht so gut war wie der Rest. Schade, dass die blöde Nutte ihren Helm noch auf hatte.
    Jetzt stieg der Kerl ab, nahm sie bei der Hand und scheuchte sie zur Tür. Die kleinen Dreckskerle konnten es nie erwarten. Na, wenn schon. Der würde gleich ganz anders einen geblasen kriegen.
    Er sah zu, wie sie ins Haus gingen, dann gab er Bescheid. »Sie sind angekommen«, sagte er.
    »Bleiben Sie dran«, kam die Stimme vom anderen Ende. »Ich wette, Carver hat seine Zünder knapp eingestellt – er will seine Zielperson in der Wohnung haben, wenn sie hochgeht. Sollte nicht lange dauern. Ist das Licht schon an?«
    Colclough sah am Haus hinauf. »Nein. Der Dreckskerl schiebt wahrscheinlich noch ’ne schnelle Nummer auf der Treppe.«
    Er sah zum zweiten Mal nach oben. »Warten Sie, das Licht ist gerade angegangen. Gleich ist es so weit.«

    Colclough hatte zur Hälfte Recht. Die Wohnung würde gleich hochgehen. Aber Carver und Aliks hatten sich auf der Treppe nicht aufgehalten. Sie waren hinaufgestürmt. Kurz bevor sie in die Wohnung gingen, blieb Carver stehen. Er nahm ihre schwarze Tasche von der Schulter, tastete darin nach irgendwelchen Waffen; dann gab er sie ihr.
    »Die werden Sie vielleicht brauchen. Denken Sie daran: Wir haben genau sechzig Sekunden. Gehen Sie sofort ins Schlafzimmer, ziehen Sie sich um, schnappen Sie sich, was Sie brauchen und dann raus. Bereit?«
    Carver öffnete die Tür, ging hinein, schaltete den Alarm aus und machte überall Licht an. Während Aliks ins Schlafzimmer rannte, ging er ins Wohnzimmer, zog die Vorhänge zu und setzte den Helm ab, den er mitten im Zimmer auf den Boden legte. Zwölf Sekunden vorbei.
    Er schritt zum Bücherregal, schnitt die Lautsprecherkabel durch und warf die Lautsprecher in den Kamin. Die Claymores würden trotzdem losgehen und die Explosion erbringen, die er haben wollte, doch die solide Steinwand des Kaminmantels würde die Druckwelle abfangen und die Streubreite der Kugeln verringern. Die Nachbarn sollten es einigermaßen überleben. Sechsundzwanzig Sekunden.
    Carver ging zurück in den Flur und rannte plötzlich ins Schlafzimmer. Aliks zog sich soeben das Kleid über, das in ihrer Reisetasche gewesen war. Sie hatte nur einen weißen Slip an, der unterhalb ihres glatten, flachen, hellbraunen Bauches saß. Ihre Brüste waren klein und hübsch und hatten makellose rosigbraune Brustwarzen. Sie hoben sich, als sie die Arme in die Luft reckte und das hellblaue Kleid über ihren Körper floss wie Quecksilber.
    Carver widmete ihr keinen zweiten Blick.
    Er ging um das Bett herum, nahm die Claymore von der Wand und schob sie zwischen Kopfende und Matratze, mit der Rückseite zur Matratze, um die Explosion zu schwächen. Neununddreißig Sekunden.
    Es dauerte drei weitere Sekunden, um ins Bad zu gehen, und noch einmal fünf, um die Bombe aus dem Spülkasten zu reißen, die Sprengkapsel abzumachen und beides in die Jackentaschen zu stecken. Auf dem Rückweg nahm Carver Aliks’ Toilettentäschchen und warf es ihr zu.
    Aliks bückte sich, um die weißen Leinenslipper anzuziehen.
    »Dachte, Sie würden es brauchen«, sagte Carver mit einem schiefen Grinsen, als sie mit erschrockenem Gesicht hochkam.
    Aliks stopfte die Kosmetik in ihre schwarze Schultertasche und flüchtete so schnell aus dem Raum, dass das Kleid um die Oberschenkel flatterte. Es blieben noch zehn Sekunden, als Carver ihr aus dem Schlafzimmer den Flur entlang und durch die Wohnungstür folgte, die er hinter sich zuzog.
    Sie rannten zur Treppe. Fünf … vier … drei …

    Colclough hatte gesehen, wie die Lichter angegangen waren. Eine Weile passierte gar nichts. Er fragte sich, ob etwas schiefgegangen war. Er konnte Max’

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