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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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schluchzen.
    »Heilige Mutter Gottes …«, murmelte Platon. Sein Abscheu gegen Männer, die keinem Druck standhielten und zusammenbrachen, war in all den Jahren, in denen er die Auswirkungen des Krieges erlebt hatte, nicht geringer geworden. Jetzt, wo er direkt vor diesem flennenden Wrack stand, sah er, dass das der Beschreibung nach Bagrat Baladze sein musste. Dieser wehleidige Kerl sollte also der Boss einer Bande sein. Kein Wunder, dass er so leicht zu überrumpeln gewesen war. Und er hatte schnell aufgeben. Jemand hatte ihm ein paar Schläge auf den Kopf verpasst, aber davon abgesehen hatte er keine Schramme.
    Platon packte ihn an der Kehle. »Sind Sie Baladze?«, fragte er.
    Der Georgier starrte ihn nur ausdruckslos an, runzelte die Stirn und versuchte ein Achselzucken.
    Platon schlug ihm ins Gesicht. »Sind … Sie … Baladze?«, wiederholte er mit anschwellendem Ärger.
    Die Furcht kehrte in den Blick seines Gefangenen zurück, der mit dem Finger auf sein Ohr zeigte und den Kopf schüttelte.
    »Kann nichts hören«, wimmerte er und dann: »Ich glaube, ich habe sie umgebracht. Aber ich weiß nicht, wie … Ich weiß es nicht … O Gott …«
    Er fing wieder an zu weinen, sein Gesicht schien in Platons Hand zu schrumpfen, es war tränennass und rotzverschmiert wie das eines Kleinkindes.
    Als Baladze die Hände hob, bemerkte Platon die Handschelle mit dem kurzen Kettenstück am linken Handgelenk. Er griff danach und riss sie hoch. Er musste sie dem Georgier direkt vor die Nase halten, damit der sie erkennen konnte.
    Platon ließ die Kette klimpern. Seine unausgesprochene Frage lag auf der Hand.
    »Er ist weg«, sagte Baladze. »Jemand hat ihn mir abgenommen. Hab ihn nicht gesehen. Konnte nichts sehen … konnte nichts hören … war so laut …«
    »Frag die Schlampe«, befahl Platon einem seiner Männer. »Vielleicht hat sie gesehen, was passiert ist.«
    Doch die war so nutzlos wie ihr Boss, war genauso taub, genauso blind gewesen. Als sie begriff, dass ihre blonde Freundin tot war, fing auch sie an zu jammern.
    Als Nächstes wandte Platon sich dem Allradwagen zu. Die Räder hatten eine eindeutige Spur hinterlassen, die zeigte, dass er mit großem Tempo den Hang heruntergekommen war, scharf abgebogen war und schleudernd gebremst hatte. Wer immer ihn gefahren hatte, er musste Baladze überrascht haben. Der hatte einen Angriff vom Haus her bestimmt nicht erwartet.
    Platon war sich sicher, dass der Dieb Blendgranaten benutzt haben musste, um den Georgier und die zwei Frauen außer Gefecht zu setzen und ihm das abzunehmen, was er am Handgelenk gehabt hatte, vermutlich einen Aktenkoffer. Sein Inhalt musste wertvoll sein, wenn Baladze sich so sehr darum sorgte, dass er ihn an seinen Körper kettete. Mit Sicherheit war darin das Dokument, das die Schukowskaja haben wollte. Platon würde sich gleich darum kümmern, aber zuerst musste das Anwesen gesichert werden. Die beiden Männer, die als Erste aus dem Hubschrauber gesprungen waren, lagen noch in Position. Platon signalisierte ihnen mit schnellen Handbewegungen, dass sie um das Haus herumgehen und berichten sollten, was sie dort vorgefunden hatten. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Georgier.
    Die Wirkung der Blendgranate sollte allmählich nachlassen. Er bückte sich und legte den Mund an Baladzes Ohr. Dann schrie er: »Können Sie mich hören?«
    Baladze versuchte, sich taub zu stellen, doch ein Flackern in den Augen verriet ihn.
    »Dachte ich ’s mir«, sagte Platon. »Also, was war in dem Koffer?«
    »Was für ein Koffer?«
    Platon gab ihm einen Boxhieb in den Magen, griff ihm in die Haare und riss seinen Kopf hoch. »Der Koffer am anderen Ende dieser Kette«, sagte er.
    Baladze war noch immer kurzatmig und holte keuchend Luft. Platon ließ seine Haare nicht los. Er riss hart an seinem Kopf.
    »Und?«
    Zum ersten Mal zeigte Baladze ein wenig Widerstand. Er spuckte Platon vor die Brust. Zäher Schleim rutschte über dessen Kleidung. Platon lächelte.
    Dann rammte er dem Georgier das Knie zwischen die Beine.
    Die Haare hielt er weiterhin fest, und als Baladze sich unwillkürlich nach vorn beugte, wurde sein Kopf schmerzhaft gestoppt.
    Aber es sollte noch schlimmer kommen. Platon stach ihm mit zwei Fingern in die Augen. Jetzt spürte Baladze quälende Schmerzen an den drei empfindlichsten Stellen seines Körpers. Er heulte und wand sich, was den Zug an den Haaren nur noch verschlimmerte. Seine Beine gaben nach, doch Platon riss ihn hoch. Baladze schrie

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