Samuel Carver 02 - Survivor
Weldon, ein Russlandfachmann, erklärte, dass Russland 132 Kofferbomben gebaut habe. Weldon erwähnte ebenfalls ein Gespräch mit dem FBI-Direktor Louis Freeh, in dem dieser die Möglichkeit einräumte, dass es in den Vereinigten Staaten geheime Waffenverstecke gebe. Weldon behauptete, es gebe keine Zweifel, dass die Sowjets Waffen in diesem Land lagerten. Die Frage sei, was für welche und wo.
Es gab bislang keine öffentlichen Berichte, wonach irgendwo auf der Welt eine der vermissten Bomben gefunden wurde. Es wird jedoch angenommen, dass das FBI ein Gebiet bei Brainerd in Minnesota danach abgesucht hat. Brainerd liegt in der Nähe vom Gull Lake.
Am 28. April 2002 starb Alexander Lebed bei einem Hubschrauberabsturz im Sayan Gebirge in Russland. Als offizielle Unfallursache wurde die Kollision mit einer Hochspannungsleitung bei dichtem Nebel genannt.
Am 20. Oktober 1999 veröffentlichte das FBI seinen Megiddo-Bericht. Zahlreiche christliche Gruppen und Weltanschauungen waren untersucht worden, doch der Bericht kam zu dem Ergebnis, dass es zwar Anzeichen für potenzielle Gewalttaten von Extremisten in diesem Land gebe, aber nur sehr wenige Hinweise auf konkrete Bedrohungen der inneren Sicherheit.
Die nachfolgenden Jahre haben gezeigt, dass diese Einschätzung fundiert war. Im wirklichen Leben hat es keine Waylon McCabes gegeben.
Im Juni, Juli und August 1998 wurden fünf wichtige Mitglieder des ägyptischen Dschihad in der albanischen Hauptstadt Tirana von CIA-Agenten gewaltsam festgenommen und ausgeliefert. Ihre Organisation steht in sehr enger und langjähriger Verbindung zu al-Qaida. Die Männer wurden nach Ägypten geflogen, wo sie gefoltert, angeklagt und terroristischer Verbrechen schuldig gesprochen wurden. Zwei wurden hingerichtet, einer zu lebenslanger Haft, die anderen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Trotz der Anwesenheit dieser bekannten Terroristen in Albanien, dem Ursprungsland der »Befreiungsarmee des Kosovo«, UÇK, und trotz der sicheren Anwesenheit von Dschihad-Kämpfern in Bosnien blieb – und bleibt – die amerikanische und englische Politik bei ihrer Überzeugung, dass es zwischen Kosovo-Albanern und islamischen Terroristen keine Verbindung gibt. Diese Auffassung wird von den Serben und ihren traditionellen Verbündeten Russland und Bulgarien heftig bestritten. Es gibt jedoch überzeugende Beweise, dass die UÇK Waffen und Ausbildung aus amerikanischen Quellen erhielt – von Privatpersonen, Firmen und staatlichen Stellen – und dass sie ähnliche Verbindungen zum deutschen BND hatte. Es wäre peinlich, wenn westliche Regierungen wieder einmal gerade die Kräfte unterstützt hätten, die auf ihre Vernichtung geradezu erpicht sind.
Aber wie steht es mit der terroristischen Bedrohung, die Kurt Vermulen fürchtete?
Im Juli 1998 veröffentlichte die amerikanische »Hart-Rudman-Kommission zur Nationalen Sicherheit im 21. Jahrhundert« den ersten von drei breit angelegten Berichten, die die zu erwartende globale Entwicklung bis zum Jahre 2025 und die daraus resultierenden Bedrohungen für die nationale Sicherheit der USA analysieren sowie die zu ergreifenden Maßnahmen erörtern, mit denen die USA und ihre Verbündeten die anstehenden Bedrohungen besser meistern könnten. Keiner dieser Berichte, deren letzte Teile 1999 und 2001 erschienen, enthielt konkrete Vermutungen, dass der islamische Terrorismus für die USA und ihre Verbündeten eine Gefahr darstellen oder dass er gar auf ihrem Territorium angreifen könnte.
Am 7. August 1998 fuhren Terroristen im Auftrag der »Internationalen Islamischen Front für den Kampf gegen Juden und Kreuzfahrer« – ein Bündnis von Gruppen, an deren Spitze al-Qaida und Osama bin Laden stehen – mit Sprengstoff beladene Lkws in die amerikanischen Botschaften in Nairobi in Kenia und in Daressalam in Tansania. Es gab über zweihundert Tote und mehr als viertausend Verletzte, die meisten von ihnen waren Zivilisten.
Am 12. Oktober 2000, in den letzten Monaten der Clinton-Regierung, wurde der Zerstörer USS Cole während eines Freundschaftsbesuchs im Jemen von einem Boot der al-Qaida angegriffen, das mit Selbstmordattentätern besetzt war. Außer den zwei Attentätern, Ibrahim al-Thawr und Abdullah al-Misawa, wurden siebzehn Angehörige der Navy getötet. Der Besatzung der Cole war es verboten, das Feuer auf die Angreifer zu eröffnen, da sie nach ihren militärischen Verhaltensmaßregeln nicht als Erste schießen durften. Der Ankerplatz des
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