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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor
Autoren: Tom Cain
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Wertekommission etwas vor, was sie verstanden, und dazu in einer Sprache, die sie bewegte. Er warnte vor einem Krieg, der die Welt verschlingen könnte, vor einem Kampf auf Leben und Tod zwischen den Religionen und Kulturen. Und es sei ein Krieg, so sagte er, den Amerika selbst über sich gebracht habe.
    »Ich war dabei, als alles anfing«, sagte er mit tiefer, eindringlicher Stimme. »Ich habe unseren fatalen Fehler mit angesehen.«
    Er führte seine Zuhörer zurück in den Spätsommer 1986, zu der geheimen Verschiffung von Stinger-Flugabwehrraketen an die Mudschaheddin, die Widerstandskämpfer gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan. »Sie nannten diesen Kampf Dschihad, was wörtlich Anstrengung oder Bemühen heißt. Für sie war es ein Kampf gegen die Feinde des Islam. Es war ihre Pflicht, im Dienste ihres Gottes zu kämpfen.«
    Vermulen war kein Redner. Er war ein Mann der Tat, und er sprach mit einfachen, verständlichen Worten, ohne die sprachlichen Schnörkel eines Predigers wie Ezekiel Ray. Doch er spürte, wie sich die Atmosphäre im Saal veränderte, als er von Männern erzählte, die für Gott kämpften. Das war eine Sache, die die Anwesenden verstanden, auch wenn es um einen anderen Gott ging.
    »Diese Krieger des Dschihad haben unsere gefährlichsten Waffen bekommen, und sie sind von amerikanischen Militärberatern unter meinem Kommando ausgebildet worden. Wir meinten, wir könnten ihnen beibringen, gegen die Kommunisten zu kämpfen. Wir haben nicht bedacht, dass wir ihnen auch beibringen, gegen uns zu kämpfen. Und erst als die Rote Armee schließlich aus Afghanistan hinausgejagt wurde, das war 1989, erst da haben wir festgestellt, dass diese Krieger des Dschihad Amerikaner und Christen gar nicht mögen, genauso wenig wie die Russen. Zu dem Zeitpunkt wurde ein Register erstellt von allen Männern, die als Mudschaheddin gekämpft hatten. Das war eine Liste mit Namen und Kontaktangaben, und sie erhielt den Namen die Basis, was auf Arabisch al-Qaida heißt.
    Ein Jahr später, im August 1990, ist Saddam Hussein, der irakische Diktator, der muslimische Führer eines muslimischen Volkes, in Kuwait einmarschiert, einen anderen muslimischen Staat, und hat seine Streitkräfte bis an die Grenze Saudi-Arabiens geführt. Und Sie wissen wohl alle, wie dort gebetet wird.«
    Im Saal breitete sich Gelächter aus, wie ein Ventil der Anspannung. Als es verebbte, sagte Vermulen: »Wir haben den Aggressor besiegt, haben den Kuwaitern ihr Land zurückgegeben und unseren saudischen Verbündeten geholfen. Doch die Männer von al-Qaida und ihre Verbündeten im ägyptischen Dschihad interessierte das nicht. Ihrer Meinung nach war die Anwesenheit ungläubiger Amerikaner in dem Land der Heiligtümer von Mekka und Medina eine Entweihung. Sie haben uns gehasst, weil wir da waren, und sie haben uns nie verziehen.
    Wir wissen also, dass sie da draußen sind. Wir kennen ihre erklärte Absicht, gegen uns, gegen unseren Glauben, gegen unsere Lebensweise zu kämpfen. Sie haben bereits unsere Streitkräfte im Sudan, in Saudi-Arabien und in Aden angegriffen. Aber sie hatten noch nicht genügend Amerikaner getötet. Sie wollten auf unserem Boden zuschlagen. Sie wissen, dass islamische Terroristen am 26. Februar 1993 eine Fünfzehnhundert-Pfund-Bombe unter dem World Trade Center gezündet haben. Die Täter hatten Verbindung zu al-Qaida und zu unseren Geheimdiensten. Die Verschwörer benutzten ein Handbuch zum Bombenbau, das sie von der CIA bekommen hatten. Sie hatten außerdem Zugang zu Handbüchern aus unserem Special Forces Warfare Center. Wir haben diesen Männern beigebracht, wie sie uns in die Luft jagen können, und das tun wir noch immer.
    Betrachten Sie nur den Bürgerkrieg, der die europäische Nation, die einmal Jugoslawien war, auseinandergerissen hat. Krieger des Dschihad, bewaffnet und ausgebildet von amerikanischen Einheiten, waren in Bosnien aktiv und mischen jetzt im Kosovo-Konflikt mit. Al-Qaida und der ägyptische Dschihad operieren in Albanien und im ganzen ehemaligen Jugoslawien. Ihr Ziel ist es, sich eine Hintertür nach Westeuropa zu öffnen. Doch die Gefahr, die sie darstellen, wird vom Pentagon, vom State Department und von der CIA negiert. Gentlemen, das ist Wahnsinn.«
    Zum ersten Mal hob Vermulen die Stimme und legte mehr Nachdruck in seine Worte. Er war seine Rede wie ein Lang-Streckenläufer angegangen, der bis zuletzt wartet, um erst dann seine ganze Kraft einzusetzen.
    Waylon McCabe war beeindruckt. Ihm
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