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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Kommt darauf an, was er sagen wird.«
    » Aber das wei ß niemand «, sagte Grantham. » Der Inhalt der Rede ist streng vertraulich. Nicht mal die Downing Street wei ß , was drinsteht. Der Premierminister macht sich deswegen schon ins Hemd. Er wollte uns sogar schon darauf ansetzen. Wir mussten seinem B ü ro sagen, dass wir liebend gern helfen w ü rden, dass wir aber leider keine Wanzen im Wei ß en Haus haben und dass es zeitlich ein bisschen knapp w ä re f ü r uns, jemanden vom Stab noch dazu zu kriegen.«
    » F ü r Sie vielleicht «, meinte Carver. » Aber vielleicht kann ich etwas ausrichten.«

74
    In Washington war es Nachmittag, als die Bombe im Kong Haakon Hotel hochging. Die Diplomaten der amerikanischen Botschaft brauchten ein paar Stunden, bis sie Gewissheit hatten, dass neun amerikanische B ü rger auf der G ä steliste standen und dass die nur einen leichten Schock erlitten hatten oder ein paar Schnittverletzungen und Prellungen, als sie gleichzeitig mit den anderen G ä sten aus dem Hotel nach drau ß en gedr ä ngt worden waren. Diese Nachricht wurde sowohl im Au ß enministerium als auch im Wei ß en Haus mit Erleichterung aufgenommen, da somit feststand, dass der Anschlag keine innenpolitischen Folgen nach sich ziehen und die Aufmerksamkeit der Medien sich in Grenzen halten w ü rde. Sicher, das war ein furchtbares Ungl ü ck, doch nichts deutete auf einen terroristischen Hintergrund hin. Nach der Beweislage war das lediglich die Tat eines Kriminellen, sodass die Osloer Polizei f ü r den Fall zust ä ndig war. Und das reichte nicht f ü r Schlagzeilen in der Provinzpresse.
    Darum kam die Beraterin, die Harrison James eine Informationsmappe zu dem Bombenanschlag ü bergab, nicht auf die Idee, es k ö nnte besonders wichtig oder brisant sein.
    » Wir haben dazu eine kurze Erkl ä rung verfasst, sie steht auf dem obersten Blatt.«
    » Gut «, sagte James, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen. Er steckte bis zum Hals in den Schlussvorbereitungen f ü r die Pr ä sidentenreise.
    Die Beraterin wandte sich zum Gehen. Sie war schon fast an der T ü r, als James beil ä ufig fragte: » Haben die schon eine Ahnung, wer es gewesen ist? «
    » Keinen Namen «, antwortete sie. » Aber die Polizei hat ein Foto von einem Kerl ver ö ffentlicht, der als Zeuge gesucht wird. Er soll bewaffnet und gef ä hrlich sein. Sieht so aus, als h ä tte er ein paar Leute get ö tet, als er abgehauen ist.«
    » Dann hoffe ich, sie kriegen ihn «, sagte James.
    Ein paar Minuten sp ä ter sagte er sich ver ä rgert seufzend, dass er sich die bl ö de Infomappe lieber ansehen sollte, bevor er sie zum Pr ä sidenten mitnahm. Die Erkl ä rung war gut, aber Roberts w ü rde trotzdem zwei, drei eigene Floskeln hinzuf ü gen. Die Informationen waren recht einfach. Mit hochgezogener Augenbraue las James den Bericht ü ber die Schie ß erei auf dem Dach der Oper und ü ber das Verschwinden des mutma ß lichen Bombenlegers. Dann bl ä tterte er um und sah das Fahndungsfoto. Es war aus dem Internet heruntergeladen und ausgedruckt worden. Die Qualit ä t war schlecht, aber Harrison James brauchte keine hohe Aufl ö sung, um das Gesicht zu erkennen.
    Seine Aufmerksamkeit galt nun nicht mehr dem Bombenattentat.
    Er rief mit seinem Privathandy Tord Bahr an, ebenfalls auf dessen privatem Handy, damit das Gespr ä ch im Telefonspeicher des Wei ß en Hauses und des Geheimdienstes nicht auftauchte.
    » Wir haben ein Problem «, sagte er. » Und ich will, dass Sie es aus der Welt schaffen.«
     
    Viele Männer, für die Harrison James gearbeitet hatte, schworen auf eine Vermeidungsstrategie. Je weniger ihre Untergebenen ihnen mitteilten, desto sicherer fühlten sie sich. Lincoln Roberts nahm da einen ganz anderen Standpunkt ein. Als er mit ihm zum ersten Mal ü ber ihre Zusammenarbeit sprach, hatte er zu James gesagt: » Ich lasse keine Entschuldigung gelten, wenn ich in Unkenntnis gehalten werde. Wenn ich etwas wissen muss, dann sagen Sie es mir. Und wenn ich etwas nicht zu wissen brauche, dann sagen Sie es mir trotzdem.«
    Daher erw ä hnte James bei seinem Boss das Foto von Samuel Carver, auf dem dieser den Telefonh ö rer noch in der Hand hielt, von dem aus er die Osloer Bombe gez ü ndet hatte. Roberts fing nicht an zu toben. Er verlangte nicht, dass sofort gehandelt werde. Er beschuldigte niemanden, ihn in Lebensgefahr gebracht zu haben. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, legte die Fingerspitzen aneinander und nahm sich einen

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