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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Moment Zeit zum Nachdenken wie ein Universit ä tsprofessor, der sich mit einer philosophischen Frage befasst. Das Erste, was er sagte, war: » Interessant …« Er dachte weiter nach und f ü gte hinzu: » Ich sch ä tze, es gibt hier zwei M ö glichkeiten. Entweder war meine Menschenkenntnis v ö llig daneben, oder die suchen den Falschen.«
    » Ich w ü rde sagen, sie haben eine ziemlich gute Menschenkenntnis.«
    Der Pr ä sident schmunzelte. » Ja, das w ü rde ich auch sagen. Aber ich kann mich ja irren. Mir w ä re auf jeden Fall wohler, wenn wir es sind, die Carver schnappen.«
     
    Tord Bahr kam die ganze Nacht nicht weiter. Carver war verschwunden. Keiner wusste, wo er sich aufhielt. Es gab keine Satellitenbilder, keine mitgeschnittenen Telefonate, keine zugespielten Hinweise oder sonstige Spuren. Gegen drei Uhr fr ü h schlief er endlich ein. Um f ü nf wurde er von einem Anruf geweckt. Es war sein Büro, das ihm mitteilte, die Norweger h ä tten soeben bekannt gegeben, dass der mutma ß liche Attent ä ter von Oslo ums Leben gekommen sei, als er von der Polizei gestellt wurde. Bahr lie ß sich in sein Kissen zur ü cksinken, und auf seinem Gesicht zeigte sich etwas, das einem L ä cheln gef ä hrlich nahekam. Dass der Mann Paul Jackson hie ß , irritierte ihn gar nicht. Jemand wie Carver hatte viele verschiedene Decknamen. Wichtig war nur, dass der Mann, von dem die Norweger redeten, unzweifelhaft Carver war. Und wenn Carver tot war, konnte er niemandem mehr Probleme machen. Die schweren dunklen Gewitterwolken hatten sich verzogen, die Sonne schien wieder auf Tord Bahrs kleine Welt.
    Er ü berlegte, ob er einfach noch ein paar Stunden weiterschlafen sollte, doch es war nicht seine Art, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Darum stand er auf und ging eine Runde joggen. Dann duschte er, zog sich an und a ß seine ü bliche Sch ü ssel M ü sli mit Obst. Kurz vor sieben ging er zur Arbeit und verbrachte eine Stunde mit den letzten Details der Pr ä sidentenreise, telefonierte mit seinen Leuten in London und Bristol und mit den Briten, mit denen sie zusammenarbeiteten. Die meisten fand er aufgeblasen, ü berheblich, faul und inkompetent. Au ß erdem h ö rten sie sich alle an, als w ä ren sie schwul.
    Er hatte gerade das Gespr ä ch mit einem d ä mlichen Polizeichef beendet, als ein Anruf auf seinem Handy einging.
    » Tord Bahr? «, fragte eine britische Stimme, die ihm bekannt vorkam.
    » Am Apparat.«
    » Hallo, hier ist Samuel Carver.«

75
    »Ich dachte, Sie sind tot«, sagte Bahr. Er klang enttäuscht.
    » Nur theoretisch «, erwiderte Carver. » Praktisch bin ich noch da.«
    » Schade. Einen Moment lang war mein Leben viel einfacher geworden. Und jetzt wollen Sie mir verraten, was tats ä chlich los ist? «
    » Sicher. Ich versuche herauszufinden, ob ein hervorragend ausgebildeter Psychopath Ihren Boss ermorden will. Hab mich gefragt, ob Sie mir dabei helfen k ö nnen.«
    Bahr hatte schon an guten Tagen ein aufbrausendes Temperament, und das war kein guter Tag. » Soll das ein Witz sein? «, schnauzte er. » Ihr ber ü hmter britischer Humor? Jetzt passen Sie mal auf. Ich stecke bis zum Hals in Arbeit. Ich habe keine Zeit f ü r so einen Schei ß .«
    Carver atmete tief durch und unterdr ü ckte den Drang, ebenfalls laut zu werden. » Das ist kein Schei ß«, widersprach er mit erzwungener Ruhe. » Es geht um eine echte Bedrohung. Der Mann hei ß t Damon Tyzack. Er hat kurz mit mir im SBS gedient. Er wurde gefeuert und gibt mir die Schuld daf ü r. Er ist derjenige, der den Anschlag in Oslo ver ü bt hat und ihn mir in die Schuhe schieben wollte. Gestern hatten Tyzack und ich eine kleine Unterhaltung, und kurz bevor er sich verabschiedet hat, hat er einen Auftrag erw ä hnt. Ich glaube, dass er Pr ä sident Roberts ermorden soll.«
    » Halt. Jetzt mal langsam. Sie sagen, sie hatten den Kerl und haben ihn wieder laufen lassen? Sind Sie total bescheuert? «
    » Tja, mir ist nichts anderes ü brig geblieben. Ich war sein Gefangener, nicht er meiner.«
    Tord Bahr g ä hnte und rieb sich die Augen, um wacher zu werden.
    » Augenblick «, sagte er. » Jetzt erz ä hlen Sie mal von vorn. Dieser Tyzack ist ein professioneller Killer? «
    » Richtig.«
    » Er hat dieselbe Ausbildung wie Sie? «
    » Ja.«
    » Und Sie haben zusammen gedient? «
    » So ist es.«
    » Aber er hatte Sie in seiner Gewalt, und das sagt mir, dass er besser ist als Sie …«
    » Ja, diesen Schluss zieht er auch «, sagte Carver.

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