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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Schritten zum Wagen. Bis er dort ankam, war der bewusstlose Carver schon ins Auto geschafft worden.

73
    »Ist er tot?«
    Maddy nickte. » Sie haben die lebenserhaltenden Apparate abgeschaltet. Es tut mir so leid … Ich habe eben noch mit Karin gesprochen. Wenigstens hat sie ihn noch einmal gesehen.« Sie sah verweint aus, auf den Wangen hatte sie dunkle Streifen von verlaufener Wimperntusche. Sie schluckte m ü hsam, kaute auf den Lippen und sagte schlie ß lich: » Sie ist schwanger. In der zehnten Woche.«
    » O Gott …«
    Carver schloss die Augen und lie ß den Kopf auf den gepolsterten Untersuchungstisch sinken, auf dem er lag.
    » Verzeih mir «, sagte er, den Mund halb gegen das Polster gedr ü ckt. » Ich habe dich da mit reingezogen … ich hatte keine Ahnung …«
    Das Sprechen fiel ihm schwer. W ä hrend der vergangenen zw ö lf Stunden hatte er zwei Mal eine Narkose bekommen. Er konnte die Benebelung nicht so richtig absch ü tteln. Es gab so vieles, was er Maddy sagen wollte – Erkl ä rungen, Entschuldigungen – aber er fand nicht die richtigen Worte. Und da war noch etwas anderes, etwas, das er tun musste, aber er konnte sich nicht erinnern, was es war.
    Er war nackt, und sein K ö rper war dumpf von einer ö rtlichen Bet ä ubung. Ein grauhaariger Arzt, der eine Brille auf der Nasenspitze trug, behandelte die Verletzungen an seinem R ü cken, an seinem Hintern und an seinen Beinen, die von Tyzacks Stock herr ü hrten. Er war ihm als Dr. Rolf Lyngstad vorgestellt worden. Seine Frau Greta, eine ehemalige Krankenschwester, assistierte ihm. Die gen ä hten Wunden bildeten eine grausame kreuzf ö rmige Schraffierung auf Carvers zerfetzter Haut.
    Maddy hob den Kopf und sah Lyngstad an. Der fing ihren Blick auf, konzentrierte sich aber ganz auf Carvers R ü cken. Egal, was sie sagen wollte, er w ü rde ihr jetzt nicht zuh ö ren.
    Sie beugte sich ganz dicht zu Carver hin und fl ü sterte mit grimmiger Bestimmtheit: » Schau mich an. Schau mir in die Augen!«
    Carver drehte den Kopf zur Seite.
    » Ich wei ß , dass du Leute t ö test. Die Polizei hat es mir gesagt «, zischte sie. » Drei gestern Abend. Das stimmt, nicht wahr? «
    Er stritt es nicht ab.
    » Aber der miese Schweinehund, der dir das angetan hat, der Thor umgebracht hat, l ä uft noch frei herum.«
    Ein kaum merkliches Nicken.
    » Der hat das alles geplant, stimmt’s? Schon l ä nger. Dieser Engl ä nder, der dich kennt, dieser Grantham …«
    Carver riss die Augen auf. » Er ist hier? «
    » Ja. Er hat mir von Tyzack erz ä hlt. Es sieht ganz so aus, als wollte er dir die Sache anh ä ngen, und nicht blo ß die. Es gibt da noch eine Sache in Dubai und eine in Kalifornien. Der Schweinehund war in den Staaten. Und das gibt mir zu denken. Damals an dem Hotdog-Stand, der Kerl, der mir so fies kam, das war Tyzack, oder? «
    » Ich bin mir nicht sicher.«
    » Aber er k ö nnte es gewesen sein …«
    Carver nickte wieder.
    » Er wei ß , wo ich wohne. Er wei ß es, oder meinst du nicht? «
    » Ja … vermutlich.«
    » War er da? Als wir zusammen waren? «
    Carver brauchte nicht zu antworten. Ein Blick in sein Gesicht sagte ihr alles, was sie wissen wollte.
    » Schei ß e! Das ist … Ich meine, was soll ich jetzt machen? Wo soll ich hin? «
    » Es tut mir leid «, sagte Carver.
    » Leid? Das n ü tzt mir gar nichts. Nein, ich will nicht, dass es dir leidtut …« Sie beugte sich dicht an sein Ohr. » Ich will, dass du ihn umbringst. Verstehst du? Ich will, dass du diesen Schweinehund wegpustest. Ich will ihn tot sehen. Ein f ü r alle Mal. Ich will sicher sein k ö nnen, dass er nie wieder auftaucht, dass er mir nie wieder etwas tun kann. Wenn du mir das garantieren kannst, dann lasse ich dich vielleicht, nur vielleicht, wieder in mein Leben. Denn im Augenblick w ü nschte ich, ich w ä re dir nie begegnet.«
    Carver sah sie an und forschte in ihrem Gesicht, ob er auf Vergebung hoffen durfte. Maddy hatte sich mit einer Hand auf den Rand des Untersuchungstisches gest ü tzt. Carver wollte sie nehmen, aber sie riss sie weg.
    » Bring ihn um «, verlangte sie noch einmal. Dann stand sie auf und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen.
     
    Jack Grantham spähte Dr. Lyngstad über die Schulter und verzog voller Abscheu den Mund. » Hinten sehen Sie aus wie eine schlecht gestopfte Socke «, sagte er zu Carver.
    » Verpissen Sie sich.«
    » Du meine G ü te, da tut sich aber jemand leid, hm? « Er ging n ä her zu dem Patienten hin, w ä hrend Lyngstad,

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