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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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einen Augenscanner gesichert.«
    Es fiel Carver schwer, die n ä chste Frage herauszubringen. »K ö nnte man nicht …« Er seufzte. » K ö nnte man nicht seine Aug ä pfel daf ü r nehmen? «
    Grantham sch ü ttelte den Kopf. » Offenbar nicht. Das Ger ä t reagiert nur auf lebendiges Gewebe. Au ß erdem waren Larssons Augen stark gesch ä digt. H ä tte schon deswegen nicht funktioniert. Inzwischen hat man Experten darauf angesetzt, damit sie sich in den Computer einhacken. Sie befassen sich auch mit den Telefonen.«
    » Vergessen Sie’s «, sagte Carver. » Ich garantiere Ihnen, dass die nicht besser sind als Thor. Der Kerl war ein Genie – ein gro ß es, komisches, hippiehaftes …«
    Grantham legte nerv ö s die Hand auf eine unverletzte Stelle an Carvers Schulter. » Es tut mir leid «, sagte er. » Ich wei ß , er war Ihr Freund.«
    » Es ist nur … wir hatten keine Gelegenheit mehr zum Reden. Er ist gestorben mit der Vorstellung, dass ich ihn hasse …« Carvers Stimme erstarb.
    Grantham streckte erneut die Hand aus, doch Carver fegte sie ungeduldig weg. » Ich brauche kein Mitleid «, sagte er. » Ich versuche nachzudenken. Larsson hat etwas gesagt, bevor sie mir die Spritze … etwas ü ber den Himmel … Jetzt wei ß ich es wieder: Schau zum Himmel, hat er gesagt.«
    » Das ist alles? «, fragte Grantham. » Schau zum Himmel? Sind Sie sicher, dass es nicht mehr war? «
    » Ja, das war alles.«
    » Aber das kann alles und nichts bedeuten. Er wollte vielleicht etwas Religi ö ses sagen. Schau zum Himmel, zu Gott, zu den Engeln, so was in der Art.«
    » Thor Larsson glaubte nicht an Gott oder an Engel.«
    » Man w ü rde sich wundern, wie das Sterben einen pl ö tzlich gl ä ubig machen kann.«
    » Nein «, widersprach Carver. » So etwas wollte Thor nicht sagen. Er wollte mich warnen. Er wusste, dass etwas bevorsteht. Das muss mit Tyzack zu tun haben. Das Attentat wird aus der Luft ausgef ü hrt.«

76
    Lara Dashian lebte im Belagerungszustand. Es hatte gleich in den ersten Stunden angefangen, nachdem Jake Tollands Text in der Londoner Times erschienen war. Regionale Fernsehsender baten daraufhin um ein Interview mit ihr und wurden von Sadira Khan abgewiesen. Desgleichen die Korrespondenten der gro ß en Nachrichtenagenturen und der internationalen Zeitungen. Doch dann kam Jake Tolland und sagte, ihm seien f ü r ein Buch ü ber ihr Schicksal hunderttausend britische Pfund geboten worden und er wolle sie fifty-fifty mit ihr teilen. Lara war eigentlich nicht interessiert. Sie verstand gar nicht, warum jemand in England ü berhaupt etwas ü ber sie lesen wollte. Doch sie hatte Vertrauen zu Jake, und als er ihr pers ö nlich die H ä lfte des Geldes versprach, wurde dieses Vertrauen noch tiefer. Bisher hatten die M ä nner sie immer nur missbraucht oder ausgebeutet. Die Vorstellung, dass ein Mann sie einmal als gleichwertig behandelte, war viel aufregender als ein Buchprojekt.
    Tolland versprach ihr, dass er Stillschweigen bewahren w ü rde ü ber das Buch. Doch jemand schoss ein Foto von Lara, wie sie sich am Tor des Hauses von ihm verabschiedete. Als das im Internet auftauchte, zusammen mit einem Bericht ü ber das geplante Buch – von dem es nun schon hie ß , es sei eine halbe Million Pfund wert –, kamen die Reporter wieder. Dann wurden erste Ger ü chte laut, dass sich Hollywood f ü r die Geschichte interessierte, und Journalisten flogen aus ganz Europa und aus den Vereinigten Staaten nach Dubai. Von mehreren jungen Schauspielerinnen hie ß es, sie w ü rden sich um die Hauptrolle bewerben. Denn f ü r den Part eines misshandelten, zur Prostitution gezwungenen jungen M ä dchens winkte mit Sicherheit ein Oscar. In dieser Phase war Tollands Agent so unklug, sich bei einer Promotionparty zu betrinken und zu prahlen, er werde eine Reihe von Vertr ä gen abschlie ß en, die seinen Klienten und Lara Dashian zu Multimillion ä ren machen w ü rden. Danach wurde das Haus des Friedens zu einer Festung, die von Horden von Journalisten, Polizisten und Schaulustigen belagert wurde.
    Am Ende kam die Delegation der amerikanischen Botschaft.
    Die beiden Frauen in den knielangen Kost ü mr ö cken wurden von ein paar gro ß en M ä nnern mit Igelfrisur und schwarzen Anz ü gen im Eilschritt in das Refugium geschleust. Sie hielten den Kopf gesenkt und das Gesicht verdeckt. Den Hof mussten sie rennend durchqueren, um den Fotografen zu entgehen, die in B ä umen, auf Leitern und auf D ä chern hockten. Zuletzt

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