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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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solche Sachen. Jedenfalls hat er jahrelang in Genf gelebt, genau wie ich, aber er stammt aus Norwegen und Karin auch, die Frau, die er heiratet. Die Hochzeit findet in Oslo statt. M ö chtest du mitkommen? «
    » Nat ü rlich m ö chte ich, das w ä re gro ß artig. Dann werde ich wohl jemanden besorgen m ü ssen, der sich um die Pferde k ü mmert, aber, o mein Gott … was soll ich anziehen? «
    Sie lachte, aber Carver verzog keine Miene.
    » Wir m ü ssen in Paris umsteigen «, sagte er nachdenklich. »Wenn wir fr ü h fliegen, k ö nnten wir einen Zwischenstopp f ü r eine Nacht einlegen und am Morgen ein bisschen einkaufen. Ich brauche einen Anzug. Vielleicht finden wir auch etwas f ü r dich. Auf meine Rechnung.«
    Sie seufzte gl ü cklich, dann schlang sie die Arme um ihn. »Du hast dir eine richtig sch ö ne Nacht verdient.«

18
    Damon Tyzack war auf dem Feld neben dem Haus und beobachtete das Liebespaar durchs Fernglas. Sie standen ahnungslos vor dem K ü chenfenster, als diese Cross Carver in die Arme nahm.
    Der Halsausschnitt ihres d ü nnen Baumwolloberteils war elastisch, und sie hatte ihn ü ber die nackten Schultern gezogen, sodass die Ä rmel sich an den Oberarmen bauschten. Tyzack stellte sich vor, wie es w ä re, ihr mit der Faust ins Gesicht zu schlagen, ihr das Messer an die Kehle zu setzen, sie flehen zu h ö ren.
    Es war das erste Mal, dass er Carver in einer intimen Situation beobachtete, aber er wusste alles ü ber ihr kleines Liebesnest. An einem Nachmittag, als die beiden ausgeritten waren, hatte er sein Versteck zwischen den B ä umen verlassen und eine Besichtigungstour durchs Haus unternommen.
    » Mein Gott, wie klischeehaft, ein H ä uschen auf dem Land «, hatte er gemurmelt, w ä hrend er sich diesen bescheidenen, wenig beeindruckenden Besitz ansah. Es war ein Holzhaus mit einem umlaufenden Vordach, das von groben Holzpfeilern gest ü tzt wurde und an dem K ö rbe mit bl ü henden Gebirgspflanzen hingen. Drinnen war der Boden mit Steinplatten ausgelegt. Die W ä nde waren mit irgendeiner T ü nche ü berzogen, damit das Holz heller erschien. Vasen, Nippes und haufenweise bestickte Kissen zeigten an, dass hier eine Frau lebte. Und es war nicht zu ü bersehen, dass ein Mann zu Besuch war.
    Oben im Schlafzimmer der Schlampe stand ein gro ß es Messingbett. Ü ber dem Rahmen am Fu ß ende hing eine M ä nnerhose. Ein F ü nf-Klingen-Rasierer stand in einem Becher am Waschbecken. Carver hatte es sich bequem gemacht.
    Sp ä ter war Tyzack in die Garage gegangen, wo die Cross ihren bunt lackierten alten Truck stehen hatte, und heftete ein kleines Ortungsger ä t unter einen der hinteren Kotfl ü gel. Er wollte dem P ä rchen folgen k ö nnen, wenn es sein Nest verlie ß . Er selbst bliebe dabei unentdeckt, wie schon neulich, als sie oben im Wald nur ein paar Schritte von seinem Versteck entfernt auf dem Pferd gesessen und dummes Zeug gequatscht hatten ü ber die B ä ume, die angeblich nach Vanille rochen.
    Das Schlimmste war, dass Carver ganz offensichtlich ganz gut lebte. Er hatte einen sch ö nen Batzen Kohle versteckt. Er hatte eine h ü bsche Frau, die ihm sch ö ne Augen machte. Er wurde bekocht. Ja, unser Samuel war quietschvergn ü gt. Dieses Gl ü ck ä rgerte Tyzack mehr als alles andere. Es war ungerecht, dass der Mann, der ihm das Leben ruiniert hatte, derma ß en zufrieden vor sich hin lebte. Tyzack durfte nicht daliegen und nichts tun. Hier geh ö rten ein oder zwei Haare in die Suppe.
    Er steckte das Fernglas weg und ging zur ü ck in den Wald. Dort r ä umte er sein Versteck, verwischte seine Spuren und zog ab.

19
    Jake Tolland fuhr an den endlosen Reihen von Dubais Baustellen entlang. Die Hochh ä user wurden immer h ö her, der Baustil immer extravaganter, die Versprechungen an die k ü nftigen Mieter haarstr ä ubender. Doch viele der funkelnden T ü rme standen leer, viele Baustellen lagen brach. Der Boom war vorbei, das Wunder als Taschenspielertrick der Finanzbranche entlarvt. Die gigantischen Stahlskelette sahen aus wie ein Saurierfriedhof, ein Ground Zero der Weltwirtschaft.
    Tolland bog in eine ruhige Wohnstra ß e im Jumeirah-Viertel ein, parkte den Wagen und ging zu einer Stahlt ü r, die in eine hohe Betonmauer eingelassen war. Er dr ü ckte auf den Knopf an der Gegensprechanlage und sagte: » Hallo? Hier ist Jake Tolland von der Londoner Times. Ich bin zu einem Gespr ä ch mit Mrs Khan verabredet.«
    Es kam keine Antwort, aber die T ü r ö ffnete sich summend.

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