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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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ü ber das Feld, gejagt von dem Hund, der begeistert mitmachte bei dem Spiel.
    Vom Hang kamen keine Sch ü sse und keine Reaktion.
    Als Carver in den Schattenbereich kam, war er nicht mehr geblendet. Es war d ä mmrig, aber noch hell genug. Er ging bergauf und wollte zu dem Weg, den er und Maddy zu Pferd genommen hatten. Buster folgte mit gesenkter Nase und machte sich aufs Neue mit den Ger ü chen des Waldst ü cks vertraut. Auch Carver untersuchte aufmerksam jeden Fu ß breit Waldboden, w ä hrend er sehr langsam zwischen den B ä umen ging, immer wieder stehen blieb, um auf den Zustand der niedrigen Zweige und des Unterholzes zu achten.
    Da war nichts zu sehen: keine Fu ß spuren, keine niedergetrampelten Pflanzen, kein Zeichen, dass hier jemand gewesen war. Die Minuten verstrichen und noch immer nichts Ungew ö hnliches. Vielleicht hatte er sich grundlos aufgeregt.
    Aber dann entdeckte er etwas: Eichenlaub am Boden. F ü r sich genommen nichts Ungew ö hnliches, aber einige Bl ä tter waren dunkler als die anderen, st ä rker verfault und darum ä lter. Sie h ä tten unter den helleren, noch j ü ngeren Bl ä ttern liegen m ü ssen. Jemand hatte sie durcheinandergebracht.
    Ein paar Schritte weiter lag ein Stein ein St ü ckchen neben seiner Mulde; er war verschoben worden. Es war kein Hufabdruck dabei: Das hatte kein Pferd getan. An einer anderen Stelle war ein Zweig in Schulterh ö he abgeknickt.
    Das waren nur winzige Abweichungen vom nat ü rlichen Zustand. Unter normalen Umst ä nden w ü rde man sie ü berhaupt nicht bemerken. Selbst Carver mit seinem ge ü bten Blick hatte sie nur unbewusst wahrgenommen. Jetzt wurde ihm klar, dass er bei dem Ritt durch den Wald die Spur eines Mannes gesehen, sich aber gegen diese Information gesperrt hatte.
    Er h ö rte Buster zwischen den B ä umen bellen und ging ihm nach. Der Hund buddelte im Erdreich. Es war dieselbe Stelle wie beim letzten Mal. Vor ihm war ein Loch mit drei oder vier leeren Plastikpackungen von Milit ä rrationen. Doch die interessierten Buster nicht. Er hatte in der N ä he etwas viel Besseres gefunden, und Carver begriff, was das sein musste. Mit f ü nf schnellen Schritten war er bei dem Tier und zog es am Halsband von dem Loch weg.
    Buster knurrte ihn w ü tend an, weil er um seine Beute gebracht werden sollte. Am Grund des Loches schaute eine Plastikt ü te aus der lockeren Erde. Carver brauchte sie nicht herauszuziehen, um zu wissen, dass sie mit menschlichen Exkrementen gef ü llt war. Er hatte zu seiner Zeit selbst genug solche L ö cher gegraben.
    Also war jemand hier gewesen, jemand mit milit ä rischer Ausbildung, der sich in feindlichem Gebiet versteckt halten und seine Spuren verwischen konnte. Carver warf einen Blick auf die Beutel mit den Rationen. Die Essenreste darin waren noch frisch. Wer hier gegessen hatte, war in den vergangenen paar Tagen hergekommen … genau wie Carver. Das legte den Schluss nahe, dass er es war, der unter Beobachtung gestanden hatte, nicht Maddy. Und der Abfall verriet ihm noch etwas: Der Beobachter wollte ihn wissen lassen, dass er da gewesen war. Andernfalls h ä tte er alles mitnehmen k ö nnen.
    Doch wer w ü rde einen Beobachtungsposten einrichten, nur um zuzusehen, wie einer mit seiner neuen Freundin herummachte? Und wie hatte jemand wissen k ö nnen, dass er hier war? Er hatte nicht vorgehabt, nach Boise zu fliegen. Das war ein spontaner Entschluss gewesen.
    Er ü berlegte angestrengt, auf welchen Flugpl ä tzen er unterwegs von North Carolina gewesen war, und hoffte, dass ein paar ungew ö hnliche Szenen aus dem Ged ä chtnis aufsteigen w ü rden: jemand, der fehl am Platze wirkte oder der ihm folgte oder der betont beil ä ufig schaute, wenn er zu ihm hinsah. Doch nichts kam.
    Carver wanderte jetzt wieder bergab, gefolgt von einem widerstrebenden, niedergeschlagenen Buster. Ein kraftraubender Schreck fuhr ihm in die Eingeweide, als ihm ein Gedanke kam: Wenn er tats ä chlich das Ü berwachungsobjekt gewesen war, blieb nur die Schlussfolgerung, dass der Beobachter im Wald von Maddy dorthin gelenkt worden war.
    Carver dachte an ihre erste, zuf ä llige Begegnung damals in der Bar des H ô tel du Cap. Die konnte ebenso gut eingef ä delt worden sein. Ebenso die SMS vor ein paar Wochen – war sie wirklich in so harmloser Absicht geschickt worden? Und als Buster bei ihrem Ausritt das Versteck aufsp ü rte, war Maddy da nicht ein bisschen zu schnell gewesen damit, ein Kaninchen zu vermuten und das Thema zu

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