Samuel Carver 03 - Assassin
ö n und ä u ß erst kostspielig waren und die in regelm äß igen Abst ä nden ausgetauscht wurden.
Im Moment konnten die Geliebten warten. Es gab gesch ä ftliche Dinge zu erledigen.
Die Besprechung wurde auf Englisch abgehalten, da das die einzige Sprache war, die alle f ü nf gemeinsam beherrschten.
» Wir wissen alle, wie man Gesch ä fte macht «, begann Visar. »Wir reden miteinander, und weil wir Ehrenm ä nner sind, geben wir unser Wort und treffen eine Abmachung. Aber manchmal n ü tzt kein Reden und keine Abmachung. Manchmal muss man so schnell zuschlagen wie eine Schlange, die den Mann bei ß t, bevor er ihr auf den Kopf treten kann. Darum sind wir hier. Wir m ü ssen zuschlagen wie die Schlange.«
» Und wen soll diese Schlange bei ß en? « Die Frage, in tiefem Basston vorgetragen, kam von Naum Titow, dem Anf ü hrer der russischen Podolskaja-Bande.
» Den amerikanischen Pr ä sidenten «, antwortete Visar, und sein n ü chterner Ton beeindruckte die anderen mehr als irgendein melodramatischer Gestus.
» Sind Sie verr ü ckt geworden? «, rief Titow. » Den Pr ä sidenten umbringen? Vergessen Sie’s. Unm ö glich.«
» Darf man fragen, warum Sie das f ü r n ö tig halten? «, fragte Kumar Karn, Oberhaupt des m ä chtigen Mumbai-Syndikats, auf die altmodisch rhetorische Art des kostspielig erzogenen Inders.
» Weil Roberts der Mann ist, der uns auf den Kopf spucken wird «, sagte Visar. » Wenn wir ihn nicht beseitigen, wird er uns beseitigen oder zumindest unser Gesch ä ft. Roberts plant eine gro ß e politische Ank ü ndigung. Vertrauen Sie mir, ich wei ß das. Er will das Heer , die Marine, die Luftwaffe, die Geheimdienste, einfach jeden, auf den Kampf gegen, so w ö rtlich: ›das uns ä gliche Ü bel des weltweiten Menschenhandels‹ einschw ö ren. Man kann sagen, dass er uns den Krieg erkl ä rt. Ich brauche Ihnen nicht zu erkl ä ren, was f ü r Folgen der f ü r unser Gesch ä ft haben kann. Darum muss der Pr ä sident beseitigt werden. Es gibt keine Alternative.«
» Amerikanische Pr ä sidenten erkl ä ren st ä ndig irgendeinen Krieg «, bemerkte Wu Xiao Long, Kopf der weltweit operierenden Wo-Shing-Wo-Triade. » Der Krieg gegen den Drogenhandel und gegen den Terror ist gescheitert. Warum sollte es diesmal anders sein? «
» Vielleicht weil diesmal nicht im Land selbst Tag und Nacht dagegen Sturm gelaufen wird «, gab Karn zu bedenken.
Er stand auf und ging zu der Fensterfront, von wo man die Lichter von Dubai so verschwenderisch funkeln sehen konnte, dass es dem Gerede vom wirtschaftlichen Kollaps trotzte. Doch Karn hielt sich nicht damit auf, die Aussicht zu bewundern. Er drehte sich um und sah die M ä nner am Tisch an.
» Jeder amerikanische Pr ä sident wei ß , dass viele Intellektuelle, Prominente und junge Menschen in seinem Land tiefes Misstrauen hegen gegen jeden Konflikt in Ü bersee. Sie f ü hlen sich aus Prinzip verpflichtet, zu opponieren. Und die Medien bauschen Niederlagen auf, w ä hrend sie den Siegen keine Beachtung schenken. Sie klagen die eigenen Soldaten wegen begangener Gr ä ueltaten an, ü bersehen aber die Gr ä ueltaten, die ihnen angetan werden. Darum wird jeder Krieg, den Amerika f ü hrt, fortw ä hrend durch Ablehnung und Feindseligkeit im Innern untergraben.
Aber ich glaube, dass Mr Roberts in der Wahl seines Feindes sehr geschickt gewesen ist. Denn wer k ö nnte sich ausgerechnet in Amerika f ü r den Sklavenhandel stark machen? Dieser Krieg wird an ihr tiefes Schuldgef ü hl appellieren. Und in Westeuropa wird es genauso sein. Dieselben Leute, die sich sonst lautstark gegen Uncle Sam stellen, werden dieses neue Unternehmen beklatschen. Das war eine ganz gerissene und schlaue Entscheidung.«
» Aber nicht f ü r uns «, knurrte Titow, der an die Bordellkette dachte, die er in zwanzig amerikanischen Gro ß st ä dten unterhielt.
» Ganz meine Meinung «, pflichtete Visar bei, der Titows Partner war und mehr als die H ä lfte der Frauen besorgte.
» Dann ist es wirklich ernst «, sagte Wu und f ü llte sein Glas nach. » Meine Snakeheads werden nicht erfreut sein. Sie haben schon jetzt st ä ndig Schwierigkeiten mit der amerikanischen K ü stenwache, sie verlieren Leute und m ü ssen Profiteinbu ß en hinnehmen. Und jetzt kann es noch schlimmer werden. Darum stimme ich zu, Mr Visar, dass wir etwas tun m ü ssen. Aber was? Wann und wo? «
» In knapp zwei Wochen wird der Pr ä sident in Bristol auf einer Konferenz zum Menschenhandel eine
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