Samuel Carver 03 - Assassin
nicht weiter verhandelbar. Die H ä lfte zahle ich in bar, die andere H ä lfte in Sachwerten: Frauen, Gebiete, Rechte an bestimmten Operationen. Die werden sich mit der Zeit als viel wertvoller erweisen als eine Summe in bar. Aber bevor wir unsere Vereinbarung treffen, muss ich sicher sein, dass die technische Seite des Plans machbar ist. K ö nnen Sie das garantieren? «
» Ich w ü sste nicht, was dagegen spricht «, antwortete Tyzack. »Ich habe jemanden, der den Entwurf ausarbeitet, aber den eigentlichen Bau kann er nicht bewerkstelligen, dazu brauche ich Hilfe. Und jemand muss die Bauteile beschaffen, entweder kaufen oder stehlen. Ich muss mich in den n ä chsten Tagen noch um eine pers ö nliche Angelegenheit k ü mmern. Aber solange Ihre Leute sich an den Zeitplan halten und tun, was ich verlange, wird alles klappen.«
Visar nickte. » Gut. Aber eines sollte Ihnen klar sein, Mr Tyzack: Sie k ö nnen es sich nicht leisten, sich durch die Angelegenheit ablenken zu lassen, die Sie noch zu regeln haben. Sie m ü ssen in Bristol sein und Ihren Auftrag erledigen. Ich kann nicht hinnehmen, dass es scheitert.«
» Aber Sie geben mir die Hilfe, die ich brauche? «
» Nat ü rlich, was Sie wollen.«
» Dann sind wir uns einig.«
Auf dem Flugplatz von Malaga, auf dem Weg vom Hubschrauber zu dem Privatflugzeug, t ä tigte Tyzack einen Anruf. Er gab einige Instruktionen, dann h ö rte er ungeduldig zu, w ä hrend seine Miene bei dem, was der Angerufene zu sagen hatte, immer finsterer wurde.
» Sind Sie endlich fertig? «, sagte er schlie ß lich. » Gut, dann will ich Ihnen eines klarmachen: Es interessiert mich einen Schei ß , ob Sie besch ä ftigt sind oder ob Sie auch noch an was anderes denken m ü ssen. Sie werden sich jetzt nur noch mit einer Sache besch ä ftigen. Ich brauche diesen Entwurf. Erinnern Sie sich noch an die Fotos, die ich Ihnen geschickt habe? Denken Sie dar ü ber nach. Denken Sie an die Menschen, die Sie lieben. Und jetzt tun Sie, was ich von Ihnen verlange.«
Tyzack sch ä umte noch, als er die Stufen hinaufrannte, an der h ü bschen, l ä chelnden Stewardess vorbeist ü rzte und sich m ü rrisch in den n ä chsten Sitz fallen lie ß .
Die Stewardess drehte sich zu dem Kopiloten um, der durch die offene Cockpitt ü r zugesehen hatte. Sie zog theatralisch seufzend die Brauen hoch, riss ironisch erschrocken die Augen auf und formte mit den Lippen stumm die Frage: » Was hat er denn? «
In seiner Villa ließ Visar sich mit der albanischen Botschaft in Washington verbinden. » Richten Sie Kula etwas aus «, sagte er. »Er soll mir eine Anwendung f ü r ein iPhone machen, ein Navigationssystem. Die genauen Anforderungen bekommt er noch zugeschickt. Sagen Sie ihm, das ist ein Auftrag, mit dem er gro ß e Gunst gewinnt.«
» Wird gemacht «, sagte der Diplomat am anderen Ende der Leitung.
28
An ihrem ersten Nachmittag in Paris kauften sie zusammen einen Anzug f ü r die Hochzeit. Am n ä chsten Morgen ging Maddy f ü r sich selbst Kleider kaufen. Sie sagte, sie wolle ihm den Vormittag freigeben. Er versuchte, ihr zu glauben. Eine innere Stimme fl ü sterte ihm ein, dass sie ihn loswerden wollte, um sich mit einem Kontaktmann zu treffen. Doch er war entschlossen, sich die Reise von seinem berufsbedingten Misstrauen nicht verderben zu lassen. Wenn es ihm gel ä nge, f ü r den Augenblick zu leben und an nichts anderes zu denken, k ö nnten mehrere Stunden hintereinander vergehen, ohne dass er sich fragte, ob die Frau neben ihm log bei allem, was sie sagte und tat.
Carver hatte keinen Laptop dabei, doch unten in der Hotelhalle stand ein Computer. Er beschloss, ein paar Internetseiten zu besuchen und einen Kaffee zu trinken und dabei zu ü berlegen, wie er den Vormittag gestalten wollte.
Die Titelseite der Times enthielt die ü bliche Mischung aus wirtschaftlichem Elend und politischem Get ö se. Die einzige Nachricht, die seine Aufmerksamkeit erregte, war die Ank ü ndigung, dass Pr ä sident Roberts nach Bristol fliegen w ü rde, um auf der Konferenz gegen den Menschenhandel eine Rede zu halten. Unter dem Artikel gab es einen Link zu einer sachverwandten Reportage mit der Titelzeile » Pablo, der edle Retter der Sexsklavinnen, und …«
Carver grinste. Pablo. Es war eine Weile her, dass er diesen Namen geh ö rt hatte.
Er klickte auf den Link, und die Seite ö ffnete sich mit der vollen Ü berschrift. Die fehlenden Worte lauteten: » und ein r ä tselhafter Tod in Dubai «.
Er
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