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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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trottete ein gelber Labrador. Die Vertreter dieser Rasse haben einen bemerkenswerten Geruchssinn und einen grenzenlosen Appetit, was sie zu perfekten Bombensp ü rhunden macht. Sie sind aber auch geradezu entwaffnend. Sie haben ein so einnehmendes Wesen, dass sie ihren Besitzer um den Finger wickeln. Tyzack war mit dem Tier an die Rezeption getreten und hatte behauptet, er wolle das Zimmer von Ms Kreutzmann auf Sprengstoff ü berpr ü fen, hatte den gef ä lschten Ausweis einer erfundenen Sicherheitsfirma gez ü ckt und dem Mann am Empfang eine Telefonnummer gegeben, die keine f ü nfzig Meter entfernt zu einem parkenden Van f ü hrte, in dem seine Leute sa ß en. Man glaubte ihm sofort.
    Seine Geschichte war nicht einmal ganz gelogen. Er hatte wirklich die Absicht, den Sprengstoff zu ü berpr ü fen, den er im Schlafzimmer, im Wohnzimmer und im Bad des Zimmers anbringen wollte, das Jana Kreutzmann in K ü rze beziehen w ü rde. Er wollte ganz sichergehen, dass Fr ä ulein Kreutzmann die Explosion nicht ü berlebte. Sie hatte Tyzack mit ihrer endlosen Schn ü ffelei viel Ä rger gemacht. In manchen Artikeln war sie den Schleuserrouten und den Kontaktleuten be ä ngstigend nahe gekommen. Sie betrieb ihre Nachforschungen mit gro ß em pers ö nlichen Interesse, und es bestand die Gefahr, dass er, wenn man sie weitermachen lie ß e, auf h ö chst peinliche Weise ins Licht der Ö ffentlichkeit geriet. Das konnte er nicht zulassen.
    Er hatte einen Generalschl ü ssel bekommen. Der verschaffte ihm Zutrifft zu einer sehr weiblichen Umgebung, die ihn ein bisschen an die Cross-Ranch in Idaho erinnerte. Das lag nicht an der Einrichtung oder an den Vorh ä ngen, sondern man hatte den Eindruck, dass sich jemand M ü he gegeben hatte, das Zimmer sch ö n zu machen. Da lagen himbeerrote Kissen auf den cremefarbenen Sofas und leuchtend gr ü ne Ä pfel in einer durchbrochenen Porzellanschale auf dem Glastisch. Die Vorh ä nge an den Fenstern dahinter hatten ein helleres Rosa, und auf dem Bett lag eine gold-rot gemusterte Tagesdecke. Tyzack f ü hlte sich unbehaglich in dem Zimmer – es war zu perfekt, so als w ä re die Frau, die hier wohnte, besser oder sogar gl ü cklicher als er. Dass er das alles zerfetzen w ü rde, war ein beruhigender Gedanke.
    Er benutzte Sprengs ä tze aus Composit B – einer 70/30-Mischung aus TNT und RDX, die eine heftige, hoch konzentrierte Explosion erzeugte. Der gr öß te Sprengsatz kam in den Sp ü lkasten, zwei kleinere hinter das Gitter einer Klimaanlage und unter das Sofa. Den Schl ü ssel bildete das Telefon am Bett. Tyzack schraubte den Apparat auf und setzte einen winzigen Sender ein. Wenn das Telefon klingelte, w ü rde er das Signal an alle drei Sprengs ä tze schicken. Ein separater Schaltkreis diente als Sicherung: Es w ü rde nichts passieren, bevor der Sender aktiviert war.
    Tyzack wollte sicher sein, dass der Vogel im Nest sa ß , bevor die Bombe ihr Werk verrichtete. Er schraubte den Lichtschalter zum Badezimmer auf und setzte auch da einen Sender ein. Tyzack w ü rde sofort wissen, wenn jemand das Licht einschaltete. Nat ü rlich w ä re es ein Leichtes gewesen, den Schalter direkt mit den Sprengs ä tzen zu verbinden. Aber Tyzack hatte etwas anderes im Sinn.
     
    Jana Kreutzmann kam kurz nach acht Uhr abends in Oslo an. Die Nobelstiftung hatte ihr einen Wagen geschickt, der sie zum Hotel brachte. Gegen neun Uhr hatte sie eingecheckt und war nun auf dem Weg in ihr Zimmer. Dort angekommen, trat sie sich die Schuhe von den F üß en und rief den Zimmerservice an, um sich ein leichtes Abendessen zu bestellen. In zwanzig Minuten w ü rde es kommen, hie ß es. Perfekt, dachte sie, das reichte genau zum Duschen. Sie sehnte sich danach, den Stress dieses Vierzehn-Stunden-Tages abzusp ü len, also ging sie ins Bad, schaltete das Licht ein und drehte das Wasser auf, damit es hei ß werden konnte, w ä hrend sie sich auszog.
    Der Sender im Lichtschalter funktionierte einwandfrei, sodass Tyzack sofort Bescheid wusste. Er sp ä hte durch das Fernglas, ob die anderen Elemente des Plans an ihrem Platz waren, und murmelte bei sich: »Showtime!«

35
    Thor Larsson hatte einen Tisch am Fenster reserviert, wo man die Karl Johans Gate, aber auch das Caf é gut im Blick hatte. Carver zog sich die Jacke aus, die er ü ber seinem schlichten schwarzen T-Shirt und zur Jeans und den Ledersportschuhen trug, und h ä ngte sie ü ber die Stuhllehne. Er verstand, warum die Wahl auf dieses Lokal gefallen war,

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