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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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denn Maddy sah sich staunend um und nahm die ganze Pracht in sich auf: die kunstvolle Holzt ä felung, die gerafften Gardinen, die halb nackten Statuen zwischen den Fenstern, die h ü bsch arrangierten wei ß en Blumen, die ü berall standen und im Licht der Kronleuchter gl ä nzten, die Wandgem ä lde, auf denen viktorianische Gentlemen mit ihren Damen fr ö hlich tafelten. Wenn es in Oslo etwas gab, das einen Amerikaner mit Sicherheit begl ü ckte, dann dieses Caf é .
    Sie hatten ihre Vorspeise gegessen und die erste Flasche Wein geleert, als Carvers Handy vibrierte. Eine SMS. Er machte eine entschuldigende Geste und schaute nach. Der Text lautete: » Gehen Sie in die Hotelhalle. Interner Apparat. W ä hlen Sie Zimmer 570. Dringend. Grantham.«
    Rufnummer und Name des Absenders waren unterdr ü ckt. Carver blickte auf. » Entschuldigt mich einen Moment «, sagte er zu Thor und Maddy.
    Er tippte eine knappe Antwort ein. » Beweisen Sie es.«
    Keine Minute sp ä ter kam eine neue SMS. » M 25 McCabe Fr ü hst ü ck Mrs Sch. Gehen Sie schon. Schnell.«
    » Alles in Ordnung? «
    Carver blickte in Maddys besorgtes Gesicht. Er stie ß einen ver ä rgerten Seufzer aus. » Nur eine Stimme aus der Vergangenheit.« – » Nein, nicht sie «, f ü gte er hastig hinzu, um Maddy nicht zu falschen Schlussfolgerungen zu verleiten. » Etwas rein Gesch ä ftliches.«
    Diese Reihe Schl ü sselw ö rter konnte nur von Grantham kommen. Sie spielten auf verschiedene Vorf ä lle an: auf einen Autounfall, den Carver herbeigef ü hrt hatte, auf einen religi ö sen Fanatiker, den Carver daran gehindert hatte, eine Atombombe auf Jerusalem zu werfen, und auf ein Fr ü hst ü ck mit Grantham und Olga Schukowskaja vom russischen FSB, kurz bevor er McCabe ausschaltete. Die Nachricht klang zweifellos nach Grantham. Das abf ä llige K ü rzel » Mrs Sch « f ü r Schukowskaja und die unverbl ü mte Arroganz, mit der er Befehle erteilte, waren typisch f ü r den Mann. Ebenso seine Angewohnheit, unangek ü ndigt und ungelegen in Carvers Leben zu platzen.
    » Ich muss einen Anruf entgegennehmen «, sagte er. » Es dauert nicht lange.«
    Carver stand auf und ging ohne Jacke hinaus. Er lie ß die Bar des Caf é s links liegen und folgte einem verwinkelten Gang, der in die Hotelhalle f ü hrte. Instinktiv lie ß Carver den Blick ü ber die Szene gleiten: ein ä lteres Ehepaar kam von der Stra ß e hereingeschlendert; ein Gesch ä ftsmann beschwerte sich am Empfang, wo der blonde Rezeptionist sich ihm geduldig widmete; eine Familie bl ä tterte sich durch einen St ä nder mit Touristenbrosch ü ren.
    Der Hotelportier zeigte zu dem Haustelefon, das auf einem Tischchen an einer Wand weiter hinten stand. W ä hrend Carver durch die Halle hing, nahm er intuitiv etwas wahr: jemanden, der sich knapp au ß erhalb seines Blickfelds befand, den er bemerkte, aber nicht einordnen konnte. Er schob das Gef ü hl beiseite, als er beim Telefon ankam, und rief auf dem Zimmer an.
    Er h ö rte es einmal klingeln.
    Dann war es, als w ü rde die Luft in Fetzen gerissen. Das Donnern einer gewaltigen Explosion ersch ü tterte das alte Hotel. Eine Sekunde sp ä ter setzte das schrille L ä uten des Feueralarms ein, vermischt mit den Schreien und den Rufen der Menschen. In der Halle, in der es eben noch so still gewesen war, brach Chaos aus, weil die G ä ste aus den n ä her gelegenen Zimmern und Restaurantr ä umen gerannt kamen, zuerst nur ein paar, dann eine ganze Flut. Weitere G ä ste erschienen auf der Treppe, einige stolperten vor lauter Hast. Eine alte Dame verlor in dem Gew ü hl den Halt und st ü rzte die letzten Stufen hinunter. Sie hatte M ü he, sich aufzurichten, aber niemand blieb stehen, um ihr zu helfen.
    Inmitten des allgemeinen Get ü mmels stand Carver still da und blickte sich um, nun mit gesch ä rfter Aufmerksamkeit. Die Druckwelle hatte einen gro ß en Spiegel zertr ü mmert und die Luft mit Gipsstaub geschw ä ngert, aber er sah, dass die Halle keine baulichen Sch ä den erlitten hatte. F ü r die Hotelbewohner lag die gr öß te Gefahr jetzt darin, von Fl ü chtenden zertrampelt zu werden. Carver jedoch ging etwas anderes durch den Kopf.
    Er war reingelegt worden. Der Anruf hatte die Explosion ausgel ö st, da war er sich sicher. Er hatte keinen Beweis daf ü r, aber er ging jede Wette ein, dass Zimmer 570 wahrscheinlich mitsamt seinem Bewohner ausgel ö scht worden war. Und er war der Einfaltspinsel, der die t ö dliche Nummer gew ä hlt

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