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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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auch war, er w ü rde es ihr jetzt nicht erz ä hlen. Wenn sie ihn noch mehr bedr ä ngte, w ü rde es nur zum Streit kommen, und das wollte sie nicht, nicht zwei Tage vor ihrer Hochzeit.
    » Es tut mir leid «, sagte sie und strich ihm ü ber den R ü cken. »Komm ins Bett. Ich nehme dich in den Arm, bis du eingeschlafen bist.«
    Aber es war Karin, die als Erste schlief, und Thor lag noch stundenlang da, mit einer Wut im Bauch, und starrte an die Decke, bis die M ü digkeit ihn ü bermannte.

54
    Arjan Visar hatte die technische Beschreibung für die Waffe bekommen, mit der Lincoln Roberts innerhalb von zweiundsiebzig Stunden, nachdem Tyzack seine Villa verlassen hatte, get ö tet werden w ü rde. Er war beeindruckt. Tyzack war sicherlich ein Tier, doch er hatte hinsichtlich seiner Angriffsmittel Gerissenheit und Fantasie bewiesen, und er hatte Initiative gezeigt, als er die Konstruktion in Auftrag gab, die er im Sinn hatte.
    Das fertige Ger ä t basierte im Wesentlichen auf einem technischen Einzelteil, das nicht zu beschaffen war, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. So kam es, dass ein bescheidenes Gesch ä ft in den Midlands, das ein wenig versteckt in einem Wohngebiet mit Einfamilienh ä usern lag, aufgrund eines Kabelbrands in Flammen aufging. Nach dem Brand und den L ö scharbeiten, bei denen auch das Ü bergreifen auf die Nachbarh ä user verhindert werden musste, fiel niemandem auf, dass aus dem Warenbestand des Gesch ä fts zwei Teile fehlten. Zwei Stunden nach dem Diebstahl waren sie bei einer kleinen Ger ä tebaufirma angekommen, deren Werkstatt unter einer Eisenbahnbr ü cke in Manchester lag, und die Arbeit an der Umwandlung der Teile, die eigentlich f ü r eine friedliche Nutzung produziert wurden, hatte schon begonnen.
     
    Zur selben Zeit versuchte Jack Grantham in Heathrow, einen Platz in der Fr ü hmaschine nach Oslo zu bekommen. Das war nicht einfach. Die Nachricht, dass die norwegische Polizei nach einem Engl ä nder suchte – er wurde nicht als Verd ä chtiger bezeichnet, doch nichts anderes war daraus zu schlie ß en –, hatte einer zwar schockierenden, aber relativ unwichtigen Trag ö die pl ö tzlich einen wichtigen innenpolitischen Aspekt verliehen. Als die Osloer Universit ä tsklinik in den fr ü hen Morgenstunden bekannt gab, dass zwei der Opfer des Anschlags auf das Kong Haakon Hotel ihren schweren Verletzungen erlegen seien und dass es sich um ein britisches Rentnerehepaar gehandelt habe, machte das die panische Aufregung noch gr öß er. Es hatte einer diskreten Unterhaltung mit einem Manager der British Airways bedurft, um Grantham in die 7-Uhr-20-Maschine zu quetschen, was auf Kosten eines bekannten Zeitungskolumnisten geschah, der sich wutschnaubend mit einem Mittagsflug begn ü gen musste.
    Im Flugzeug befasste Grantham sich mit der Frage, die ihm schon seit Stunden auf der Seele lag. Er war am vergangenen Abend im Kino gewesen – selbst Geheimdienstmitarbeiter hatten Ehefrauen und ein gesellschaftliches Leben, dem sie sich gelegentlich widmen mussten. Nach dem Kino hatte er vergessen, sein Handy wieder einzuschalten. Erst zu Hause fiel es ihm wieder ein, und da las er die SMS von Carver, die aus drei kurzen Mitteilungen bestand, gekr ö nt von zwei Fragen und einer Feststellung: » Waren Sie das? Wenn nicht, wer dann? Wurde reingelegt.«
    Die Antwort auf die erste Frage war einfach: Nein, er war es bestimmt nicht gewesen, der Carver eine SMS geschickt hatte. Aber wer dann? Nun ja, Mrs Sch war noch stellvertretender Direktor des FSB, und verl ä sslichen Ger ü chten zufolge w ü rde sie bald die Nummer eins sein. Doch Grantham konnte sich nicht denken, warum sie mitten in Oslo einen Bombenanschlag inszenieren sollte (dabei hatte er die halbe Nacht ü ber der Liste der Todesopfer gesessen, um es herauszufinden), und noch weniger, warum sie es Carver in die Schuhe schieben sollte. Bei der Waylon-McCabe-Aff ä re hatte er sie aus einer ganz ü blen Lage befreit. Sie hatte allen Grund, ihm dankbar zu sein. Nat ü rlich w ü rde sie das nicht davon abhalten, ihn zu linken, wenn sie dadurch einen Vorteil h ä tte. Doch auch wenn er noch so sehr ü berlegte, ihm fiel keiner ein.
    Auf der anderen Seite des Atlantiks gab es hohe CIA-Mitarbeiter, die Carvers Rolle bei McCabes Beseitigung kannten. Sie k ö nnten inzwischen Schukowskajas Beteiligung entdeckt haben – Grantham hatte sie damals so gut wie gar nicht publik gemacht –, aber auch hierbei konnte er nicht erkennen, wie die Cousins

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