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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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erhalten sollte. Klerk gab zu, dass es ihm nur ums Geld ging. Er rechnete sich Millionengewinne aus.«
    »Und Ihre Rolle bei dem Ganzen?«, fragte Parkes.
    »Kein Kommentar. Ich verrate Ihnen nur so viel: Ich begriff gestern Morgen, dass Mabeki von dem Plan wusste. Er wusste genau, was passieren würde. Er war mir in Hongkong ständig einen Schritt voraus, und seine Leute waren Tshonga und Klerk einen Schritt voraus. Nur eines ist mir noch nicht klar: Ob er mit einem der beiden eine Abmachung hatte und ihn dann hintergangen hat oder ob der Plan von jemand anders verraten wurde. Ich hatte Sie in Verdacht gehabt, Parkes. Darum habe ich Mabekis Name fallen lassen. Ich wollte sehen, wie Sie reagieren. Sie hätten es auch gewesen sein können, Brianna.«
    »Aber ich war es nicht.«
    »Konzentrieren wir uns also auf Mabeki. Er wird sich immer im Hintergrund halten. Er hat nicht gerade das Gesicht für einen Präsidentenposten. Aber wenn man in Malemba die Macht ergreifen und behalten will, sollte man ihn an seiner Seite haben. Patrick Tshonga könnte zum Beispiel befunden haben, dass dies der rechte Zeitpunkt war, um seine Freunde eng und seine Feinde noch enger an sich zu binden. Damit wäre auch die peinliche Möglichkeit ausgeschaltet, bloßgestellt zu werden, nachdem er seine Macht einem Geschäft mit einem weißen Mann zu verdanken hat. Das käme auf der Straße nicht gut an.«
    »Aber nichts davon wäre möglich, ohne die Gushungos zu töten«, sagte Parkes. »Ich nehme an, das war Ihr Ressort?«
    »Wie gesagt, kein Kommentar.«
    »Verflucht noch mal«, schnauzte Parkes. »Unglaublich, dass ich hier meine Zeit mit Ihnen verschwende. Ich werde die Polizei informieren. Die können sich mit der Frage befassen.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun«, sagte Carver nüchtern.
    »Warum nicht?«
    »Erstens, wenn ich jemanden getötet hätte – rein hypothetisch –, dürfte ich Sie nicht zur Polizei gehen lassen, nicht wahr?«
    »Möchte mal sehen, wie Sie mich daran hindern.«
    »Und zweitens«, fuhr Carver fort, ohne darauf einzugehen, »wenn Ihnen das Andenken Wendell Klerks und seiner Familie in irgendeiner Hinsicht etwas bedeutet, dann gehen Sie damit nicht an die Öffentlichkeit. Der Skandal würde seinen Ruf vernichten und alles, wofür er gearbeitet hat. Vor allem aber werden Sie das nicht tun wollen, weil jede Verzögerung es wahrscheinlicher macht, dass Mabeki Zalika Stratten etwas antut, sofern er das nicht schon getan hat.«
    Parkes runzelte die Stirn. »Miss Stratten? Was hat sie damit zu tun?«
    »Mabeki hat sie gestern Morgen entführt, als wir in Hongkong waren. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, aber er hatte die Sache offenbar geplant; ich stand da wie ein Einbeiniger beim Arschtrittwettbewerb. Ich rechne damit, dass er sie nach Malemba gebracht hat, und hoffe, dass Sie beide mir helfen werden, sie zu befreien. Sehen Sie, mir ist klar, dass Sie und Zalika nicht die besten Freundinnen waren, Brianna ...«
    »Ich weiß nichts von ...« Mitten im Satz verließ sie offenbar die Kraft.
    »Wovon?«, hakte Carver nach.
    »Ach, nichts. Ich bin das alles nur so leid. Warum nur meinte Wendell, eine Regierung stürzen zu müssen, nur um an eine dumme Mine zu kommen, wo er schon genug Geld besaß, um hundertmal davon leben zu können? Das hat er nie an mir verstanden. Ich habe ihn nicht wegen seines Geldes geliebt. Ich liebte ihn trotz seines Geldes. Aber sehen Sie, was ihm sein Geld eingebracht hat ... und Zalika ebenfalls.«
    »Sie kann überhaupt nichts dafür.«
    »Das glauben Sie? Nun, sie war bei allen Ihren Besprechungen dabei, wie ich mich entsinne, und hat auf mich herabgesehen, während Wendell mir befahl, ich solle mich um den Koch und seine Soufflés kümmern. Sie hat bis zu ihrem hübschen Hals dringesteckt, darum fällt es mir schwer, jetzt Mitleid mit ihr zu haben.« Brianna verzog das Gesicht. »Hören Sie sich das an, ich klinge schon wie ein echtes Miststück. Lassen Sie mich packen, damit ich von hier verschwinden kann.«
    Parkes legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. »Wir lassen Sie dann mal allein, Miss Latrelle. Kommen Sie, Carver, gönnen wir der Dame etwas Ruhe.«
    Sie gingen zurück nach draußen, und Parkes setzte sich auf eines der Sofas, die am Pool standen.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte er und zeigte auf einen der Sessel. Er zog ein Päckchen Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemds. »Rauchen Sie?«
    »Nein danke.«
    »Wie Sie meinen. Jetzt verraten Sie mir mal, was

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