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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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und der Belohnung kämen.
    Die Fahrertür war den beiden Männern zugewandt. Sie gingen direkt darauf zu. Einer drückte das Gesicht an die Scheibe, um ins Innere zu spähen. Er fasste an den Türgriff und zog.
    Plötzlich wurde Killaman klar, was passieren würde. Er schrie: »Nicht die Tür –«
    Die Tür war bereits offen, bevor er den Satz zu Ende brachte. An der Innenseite, im Dunkeln nicht zu erkennen, war ein Stück Angelschnur angebunden, ein Ende am Türgriff, das andere an dem Stift einer Handgranate, die unter dem Beifahrersitz festgeklemmt war. Als die Tür geöffnet wurde, spannte sich die Schnur und zog den Stift heraus.
    »– aufmachen!«
    Killamans Zuruf übertönte den hellen Klang, mit dem der Stift auf der Metallleiste am Fuß der Tür landete. Drängelnd versuchte jeder der beiden Männer, als Erster in den Wagen zu gelangen. »He!«, protestierte einer, weil er zur Seite gestoßen wurde.
    Dann wurde ihr Leben bei der ohrenbetäubenden Explosion der Handgranate ausgelöscht, die sie in Stücke riss und Splitter ihres Metallgehäuses, des VW-Busses und Körperteile in die Richtung schleuderte, aus der die Männer gekommen waren. Sie prasselten gegen die Seitenwand des Hilux und erschreckten die dahinter Kauernden zu Tode.
    »Steht auf, ihr Feiglinge!«, schrie Killaman. »Ihr ängstlichen, räudigen Söhne von Schakalen und Hyänen! Folgt mir!«
    Er ging zu dem brennenden VW, ohne sich umzudrehen, er vertraute auf seine Autorität, während Silent Death und die anderen hinter ihm her tappten.
    Die Flammen warfen einen orangenen Schein über die schmutzig weißen Außenwände des Lagerhauses. Killaman ging direkt an dem VW vorbei zur Tür. Dort blieb er stehen. Mit ausgestrecktem Arm gab er seinen Männern das Zeichen, zurückzubleiben. Halb neugierig, halb ängstlich sahen sie ihm zu, wie er in die Hocke ging und sehr vorsichtig in den Türspalt spähte. Dann lächelte er.
    Im Licht des Feuers war der Nylonfaden, der von der Klinke zur Wand verlief, deutlich zu erkennen. Killaman wusste genau, wie die Falle funktionierte; solche hatte er selbst schon oft genug aufgestellt. Die Handgranate steckte irgendwo an der Wand.
    Behutsam fasste er den Nylonfaden dicht bei der Tür und zog ihn zur Wand hin stramm, um den Zug an dem Stift der Granate zu verringern, griff mit der anderen Hand in die Hosentasche und holte das schwarze Schnappmesser heraus, das ihm in vielen Kneipen und Hinterhofkämpfen gut gedient hatte. Er drückte auf den Kopf, sodass die Zwölf-Zentimeter-Klinge aus dem Griff schnellte.
    Damit schnitt er die Angelschnur zwischen seiner Hand und der Tür durch. Er ließ los und schob die Tür zur Seite. An der Wand neben ihm war ein Lichtschalter. Als er ihn drehte, wurde es in dem leeren Lagerhaus taghell. Die Handgranate war gleich neben dem Eingang, mit der gleichen Nylonschnur an einen Eimer mit Löschsand gebunden.
    Killaman nahm die Handgranate an sich und drehte sich zu seinen Leuten um.
    »Hier ist niemand«, sagte er.
    Er blickte sich um und überlegte, wo das Mädchen und ihre Retter sich versteckt haben könnten. Sein Blick wurde von dem unruhigen gelben Schimmer auf dem Querbalken des Fußballtores angezogen, auf dem das Licht des Feuers spielte. Er sah das Spielfeld vor sich. Plötzlich wurde ihm klar, warum sich jemand, der eine schnelle Entführung plante, genau dorthin begeben würde.
    Grinsend sagte er zu seinen Männern: »Aber sie sind nicht weit weg.«

20
    In dem dunklen Umkleideraum sprach Carver in sein Funkgerät. »Wo sind Sie, Morrison?«
    »Zehn Kilometer entfernt, gut drei Minuten Flugzeit. Können Sie uns Ihre exakte Position geben?«
    »Wir sind am Fußballplatz, wie geplant. Sehen Sie das Feuer schon?«
    »Nee, Mann, da ist noch eine Hügelkette zwischen Ihnen und uns. In zwei Minuten haben wir Sichtkontakt.«
    »Aha. Sobald Sie drüber weg sind, sollten Sie Justus’ brennenden Wagen sehen.«
    Morrisons Lachen, dem die wilde Vorfreude auf den Kampf anzuhören war, keckerte in Carvers Ohrhörer. »Was denn? Sie haben seinen kostbaren Bus abgefackelt? Oh Scheiße, der arme Munt . Muss ziemlich traurig sein.«
    »Es geht ihm gut. Und dem Mädchen auch. Jetzt hören Sie zu: Da stehen ein paar kleine Gebäude ungefähr hundertzwanzig Meter nordöstlich von dem brennenden Bus. Da sind wir. Je näher Sie herankönnen, desto besser. An der Spielfeldecke steht ein Scheinwerfermast. Ihr Pilot sollte dem nicht zu nahe kommen. Ansonsten braucht er auf nichts

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