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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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achtzugeben.«
    »Abgesehen von den Scheißern, die Sie umbringen wollen, meinen Sie.«
    »Ja, abgesehen von denen.«
    Nicht nur der Hubschrauber wurde von dem Feuer angezogen. Die Männer, die durch das Dorf gerannt waren und deren Zahl sich vergrößert hatte, sowie sich die Neuigkeit von der abendlichen Aufregung verbreitete, beschleunigten ihr Tempo, als sie der Route der zwei Fahrzeuge von der Hauptstraße ab folgten und auf das Lagerhaus zuliefen. Einige riefen etwas, zwei schossen in die Luft.
    Der Lärm lenkte Killaman ab, der gerade dabei war, seinen Männern Befehle zu geben. Was er da kommen sah, machte ihn nicht glücklich. Das war das Letzte, was er jetzt brauchte: Dass ihm eine undisziplinierte Horde Kampflustiger in die Quere kam und eine Operation komplizierte, die auch so schon schwierig genug war. Dann sah er die Umrisse eines Granatwerfers. Das änderte alles.
    »Stopp!«, rief er und brachte die Dörfler kurz vor dem brennenden VW-Bus zum Stehen. Er zeigte auf den Mann mit dem Granatwerfer. »Du! Komm her. Ich habe eine spezielle Verwendung für dich.«
    Breit grinsend trat der Mann vor; die Waffe war schon lange sein Stolz und seine Freude.
    »Ihr anderen bildet da drüben eine Reihe quer über den Platz mit gleichen Abständen.«
    Killaman bedeutete Silent Death, die Reihe einzuteilen.
    »Ihr werdet im Schritttempo über das Spielfeld vorrücken«, sagte er, sobald die Reihe stand. »Wir anderen folgen euch. Ihr sollt gut aufpassen, ob von dem weißen Mädchen und ihrem Entführer etwas zu sehen ist. Geratet nicht in Panik, wenn auf einen von euch geschossen wird. Das heißt nur, dass wir näher herankommen.«
    Der Himmel war klar, der Mond fast voll. Carver hatte Justus’ Wärmebildfernglas um den Hals hängen, doch er brauchte es nicht, um die Männer zu entdecken, die über das Spielfeld kamen und mit der schleppenden Unerbittlichkeit von Zombies vorrückten.
    Das Gebäude, wo er sich mit Justus und Zalika verkrochen hatte, bot einen großen Umkleideraum mit Lattenbänken entlang der langen Wand. Am schmalen Ende des Raumes waren in groben Nischen aus Porenbetonstein übel riechende Toiletten und Duschen mit rostigen Brauseköpfen untergebracht. Die staubigen Bodenfliesen zeigten an, dass sie lange nicht mehr benutzt worden waren. Es gab keine Fenster, nur ein Oberlicht, das für Helligkeit sorgte und dessen Scheibe halb weggebrochen war, und nur einen Eingang. Der lag gegenüber den Nasszellen und war über eine Veranda erreichbar.
    Carver hatte Justus und Zalika drinnen gelassen und hockte nun auf der Veranda. Sie gab ihm einigermaßen Deckung, und er konnte trotzdem beobachten, was auf dem Spielfeld vor sich ging, ohne seine Position preiszugeben. Doch der Feind würde bald bei ihm sein.
    In seinem Ohrhörer knackte es, dann hörte er Morrisons Stimme: »Sind in einer Minute da. Können den Bus jetzt sehen. Mir scheint, Sie haben inzwischen Gesellschaft.«
    »Können Sie mir Feuerschutz geben?«
    »Oh ja, machen Sie sich keine Sorgen.«
    Jetzt war der nahende Hubschrauber schon schwach zu hören. Carver hob das Fernglas und suchte den Horizont so weit ab, wie es ging, ohne sich dadurch zu verraten. Zweimal schwenkte er das Glas, bis er ihn entdeckt hatte. In Baumhöhe kam er über das offene Gelände von der anderen Seite des Spielfelds heran. Dieser Kurs brächte ihn direkt über die Tribüne im rechten Winkel zu der Reihe der vorrückenden Männer, aber ein bisschen dahinter. Carver verstand genau, was Morrison im Sinn hatte. Er wollte an der Reihe entlangfliegen, um ungehindert auf jeden Einzelnen schießen zu können.
    Doch bis er da wäre, konnte es zu spät sein. Die vordersten Männer waren nur noch zwanzig Meter von der Umkleidehütte entfernt. Es war Zeit, die Chancen ein bisschen zu seinen Gunsten zu verändern.
    Carver durfte keine Patrone vergeuden. Er zielte auf den Mann am vorderen Ende der Reihe und gab einen einzelnen Schuss ab. Die Kugel traf die rechte Schläfe und sprengte die andere Seite des Kopfes weg. Noch bevor der Mann auf dem Boden aufschlug, schoss Carver auf den zweiten, der im Abstand von zehn Metern ging. Es brauchte zwei Schüsse, um ihn umzulegen, und die Zeit, die der zweite Schuss benötigte, erlaubte es dem nächsten Nachbarn, sich mit einem Warnschrei hinzuwerfen, sodass die für ihn bestimmte Kugel über ihn hinwegpfiff. Er hatte Carver nicht gesehen, konnte sich aber ausrechnen, woher die Schüsse gekommen sein mussten, und war selbst auch

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