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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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mir für eine Nacht eine Reisetaschepacken. Jetzt«, sagte er. »Mein Ferrari soll sofort zum Vordereingang gebracht werden. Und buch mir eine Suite im Ritz … Ja, für heute Nacht. Mrs Vermulen bleibt hier.«
    Azarow knallte das Telefon hin und drehte sich zu Alix um.
    »Zufrieden?«
    Burlington, Ontario in Kanada: sechs Monate zuvor
    Die Schuhe waren ein Symbol des Trotzes. Klassische schwarze Budapester von Luca del Forte aus dem Browns-Laden in der Mapleview Mall am Queen Elizabeth Way, von dreihundertfünfzig auf hundertachtzig reduziert. Sie waren eine Investition, Schuhe, die nie unmodern wurden, die man über Jahre hinweg zu schätzen wusste, weil man fühlte, wie sich das Leder den Füßen anpasste und der Schuh immer bequemer wurde. Kev Lundkvist war vierzig Jahre alt. Er hätte noch Jahrzehnte Zeit haben sollen, ihre Bequemlichkeit auszukosten.
    Kev wollte nicht nach Hause kommen und nur Geschenke für sich selbst mitbringen. Er ging weiter zum Swarowski-Outlet und kaufte seiner Freundin Alyson zwei Beagle-Figürchen. Sie waren mordsmäßig kitschig, aber er wusste, sie würde sie süß finden. Sie würde sie in das Regal neben ihrem Schminktisch stellen und jedes Mal an ihn denken, wenn sie sie sah.
    Er ging noch einen Kaffee trinken und aß dazu einen Schokoladenmuffin. Darum war es schon dunkel, als er das Einkaufszentrum verließ. Draußen peitschte der Wind vom Ontariosee den Schnee auf, sodass er einem ins Gesicht stach. Kev musste stehen bleiben und sich die Brille putzen, damit er sehen konnte, wo er seinen Wagen geparkt hatte, und während er da stand, mitten auf dem Parkplatz, aber weit vom Hauptfahrweg entfernt, wurde er von einem vorbeirasenden Nissan Frontier gestreift.
    K ev wurde gegen einen parkenden SUV geschleudert und blieb mit gebrochenen Gliedern reglos liegen. Er war tot, als der Rettungswagen im Joseph Brant Hospital ankam.
    Der Frontier übrigens kam nach dem Zusammenstoß ins Schleudern und rutschte über den nassen Asphalt, aber der Fahrer brachte ihn wieder in seine Gewalt und raste zur Ausfahrt, bevor andere Leute auf dem Parkplatz auch nur begriffen hatten, was passiert war.
    Als der Pick-up zwei Stunden später in einer Wohnstraße in der Nähe des Tyandaga-Municipal-Golfplatzes gefunden wurde, stank es darin nach Whisky; ein kleiner Rest aus einer Flasche Crown Royal war auf der Fußmatte des Beifahrersitzes ausgelaufen. Die Spurensicherung erbrachte keine verwertbaren Fingerabdrücke. Die Ermittler waren enttäuscht, aber nicht überrascht. Sie hatten schon das Handschuhfach durchsucht und eine zerknitterte Rechnung gefunden, aus der hervorging, dass das Fahrzeug vor kurzem von einer ortsansässigen Firma innen und außen gereinigt worden war. Die Mitarbeiter dort konnten über den Kerl, der den Wagen abgeholt hatte, wenig sagen, erinnerten sich aber noch, dass er Handschuhe getragen hatte. Aber wer nicht? Es war mitten im Winter.
    Der Frontier gehörte einem Bauunternehmer im siebenhundert Kilometer entfernten Salut Sainte Marie. Er hatte ihn vor vier Tagen als gestohlen gemeldet und war mit vier von seinen Leuten in einer Kneipe, als der Unfall passierte. Einer der Kollegen hatte noch am selben Abend ein Foto mit ihnen allen auf seiner Facebook-Seite gepostet.
    Da hatte sich jemand in einem gestohlenen Pick-up betrunken, einen Passanten überfahren und Fahrerflucht begangen. Wer der Betrunkene war, konnte nicht geklärt werden.
    »Machen Sie sich nicht allzu viele Gedanken deswegen«, sagte der Gerichtsmediziner zum leitenden Ermittler, als er ihm s einen Bericht übergab. »Lundkvist hatte Leberkrebs im Endstadium. Er hatte mehrere Tumore in der Leber selbst und Metastasen in den Lymphdrüsen. Er hätte nicht mehr lange zu leben gehabt, vielleicht noch sechs bis neun Monate, schätze ich. Mit viel Glück höchstens zwölf. Da kann man seinen schnellen Tod als kleinen Gnadenakt bezeichnen.«

Samstag, 25. Juni

12
    London, N1
    Um Viertel vor fünf in der Früh wurde Grantham vom klingelnden Telefon geweckt. Der Mitarbeiter aus der Nachtschicht rief an.
    »Sie haben gesagt, ich soll anrufen, egal wie spät es ist.«
    »Hab ich, ja, aber deswegen brauchen Sie nicht so verflucht süffisant zu klingen«, brummte Grantham und stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Verzeihung, Sir.«
    »Und?«
    »Wir haben etwas gefunden, Sir, einen Kerl namens Ahmad Razzaq. Er war mal beim ISI. Es gibt nichts Besonderes über ihn, nur die üblichen Gerüchte von Kontakten zu al-Qaida, wie bei

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