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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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wenn der Mensch mal nicht eingreift, und dann weiß ich, wofür ich kämpfe.«
    »Ja, klar«, sagte Smethurst mit tonloser Gleichgültigkeit auf Gryffuds Ansprache. Dann fügte er hinzu: »Dir ist aber klar, dass wir ein bisschen von dieser Natur gehörig verhunzen werden, oder? Und nicht bloß hier.«
    Gryffud zog eine Grimasse. »Das lässt sich nicht vermeiden. Ich wünschte, man könnte das auf andere Art regeln. Aber da das nun mal nicht geht, müssen wir es akzeptieren. Das ist ein notwendiges Opfer für die höhere Sache.«
    »Ein Kollateralschaden, hm?«, sagte Smethurst. »Das kenne ich.«
    Gryffud hörte den abfälligen Unterton heraus. »Soll das heißen, ich bin nicht besser als so ein faschistischer Ami-General?«
    »Das soll heißen, dass es mir scheißegal ist. Eure Rechtfertigungen habe ich alle schon mal gehört. Das ist alles Quark, wenn du mich fragst. Aber es geht mich eigentlich nichts an.Ich bin hier, um meinen Job zu machen, mein Geld einzusacken und das Maul zu halten, und dann verpisse ich mich wieder. Nichts anderes werde ich hier tun.«
    »Dann ist dir die Zukunft der Erde also egal? Ich verstehe nicht, wie man diese Einstellung haben kann. Und wenn du so denkst, frage ich mich, ob du wirklich der Richtige für den Job bist.«
    Gryffud blickte Smethurst böse an. Er war gut fünfzehn Zentimeter größer und zwanzig Kilo schwerer als der Exsoldat. Doch der grinste ihn bloß an.
    »Immer ruhig bleiben, Taff. Sie ist mir egal, weil das einen Scheiß mit mir zu tun hat. Die Erde gibt’s schon seit Milliarden Jahren und es wird sie noch Milliarden Jahre nach mir geben. Aber mein Handwerk ist mir ganz und gar nicht egal. Darin bin ich einsame Spitze, klar? Und ich werde es für euch besser machen als jeder andere Bastard, den ihr vielleicht finden würdet. Darum bin ich der Richtige für den Job.«
    Gryffud nickte widerwillig und dachte dabei, dass nicht er es war, der Smethurst aufgetrieben hatte. Auch das hatte Uschi Kremer erledigt. Sie hatte den Namen über fünf Ecken bekommen.
    »Okay«, sagte Gryffud. »Weiter im Text. Wie willst du vorgehen?«
    Sie standen am Hang über einem Kar, der steilen Mulde am Ende eines Gletschertals, das sich vor ihnen erstreckte.
    »Die Sache ist die: Das gesamte Zielobjekt nimmt ein Gebiet von fünfzehnhundert mal neunhundert Metern ein, was für uns viel zu groß ist. Darum meine ich, wir sollten uns auf einen kleineren Abschnitt konzentrieren, etwa hundert mal zweihundert Meter im südwestlichen Quadranten. Das hat nämlich zwei Vorteile. Erstens: Da befinden sich die wirklich interessanten Ziele, und ihr würdet da eine richtig schöneKettenreaktion auslösen, die viel größeren Schaden anrichtet als eure eigentlichen Treffer. Und zweitens ist das der Bereich der Anlage, der dem Startplatz am nächsten liegt. Die Stelle, die ihr ausgesucht habt, ist einen Kilometer von der Raffinerie entfernt. Das ist das Äußerste an Reichweite, was ich aus den Dingern rausholen kann.«
    »Es gibt keine Alternative. Alles, was näher an der Raffinerie liegt, gehört National Petroleum, und wird patrouilliert.«
    »Aber die Stelle, wo wir stehen werden, ist sicher, ja? Denn wir sind echt in den Arsch gekniffen, wenn wir mit den Dingern in dem Bus erwischt werden.«
    »Keine Sorge. Das Grundstück ist verlassen. Irgendein Bauunternehmer aus London hat es gekauft, weil er dachte, er könnte da Ferienhütten bauen, hat aber keine Baugenehmigung gekriegt. Jetzt wird er es nicht wieder los und lässt es zuwachsen. Glaub mir, da kommt niemand hin.«
    Das schien Smethurst zufriedenzustellen. »Na gut. Also, ich hab ein Versuchsgelände errichtet, damit wir die Flugbahn so präzise wie möglich ermitteln können. Das Zielgebiet liegt gleich da drüben.«
    Smethurst zeigte auf eine kleine flache Stelle am Fuß des Hanges. Ringsherum ragten die Hügel auf wie die Zuschauerränge um eine Bühne. »Und der Startplatz ist da hinten, elfhundert Meter weit nach Südosten.«
    »Und was machst du da genau?«
    »Ganz einfach, ich muss die grundlegenden Eigenschaften der Projektile, der Treibladung und des Werfers ermitteln. Ich muss wissen, wie weit sie auf verschiedenen Flugbahnen kommen, und wie lange es dauert, bis sie einschlagen, wie viel Treibstoff sie brauchen und wie ich den Zünder einstellen muss. Wenn ich das alles weiß, brauche ich nur noch den Winkel und die Entfernung vom tatsächlichen Startpunkt zu demZiel einzutragen, das ihr ausradieren wollt. Dann errechne ich die

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