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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Londons führenden politischen Gastgeberinnen zählte. Da war es nicht ratsam, sich seinen Zorn zuzuziehen.
    »Wie Sie sicher alle wissen, eröffnet der amerikanische Finanzmakler Malachi Zorn am Wochenende in London seinen neuen Investmentfonds«, sagte Young. »Viele wohlhabende und einflussreiche Leute haben sehr große Summen in den Fonds investiert und werden an der Eröffnungsparty teilnehmen, ebenso der Premierminister. Er sieht die Veranstaltung als Votum des Vertrauens in die Regierung und die britische Wirtschaft und will, dass die Welt das erfährt.«
    »Ist das klug?«, fragte Sir Charles Herbert, der Vertreter des Außenministeriums. »Unter den betreffenden Personen gibt es auch solche, mit denen der Premierminister nicht in Verbindung gebracht werden möchte. Die Herkunft ihres Vermögens ist nicht so respektabel, wie man sich wünschen würde.«
    »Verzeihung?« Young zog die Brauen hoch.
    »Er meint, sie haben dreckiges Geld«, erklärte Jack Grantham, der als Kopf des MI6 ebenfalls zu den Ausschusssitzungen eingeladen wurde.
    »Dann werden wir dafür sorgen, dass der Premierminister nicht mit ihnen zusammen fotografiert wird«, sagte Young leicht ungeduldig. »Aber erscheinen muss er dort. Es wird zu viel Geld und zu viel Einfluss anwesend sein, als dass er die Veranstaltung übergehen könnte. Und natürlich wird Mr Orwell auch teilnehmen.«
    »Na, wir wollen natürlich nicht, dass er allein auf die Titelseiten kommt, während der Premierminister in der Downing Street herumsitzt …«, brummte Grantham.
    »Nein, ganz gewiss nicht«, pflichtete Young bei. »Was mich jedoch beschäftigt, ist folgende Frage: Welche Sicherheitsauswirkungen haben diese Veranstaltung im Besonderen und Mr Zorns Anwesenheit im Allgemeinen? Sie werden sicher fast alle das Interview gesehen haben, das er gestern bei HARDtalk gegeben hat. Er hat die Regierung öffentlich gewarnt, dass wir das Anschlagsziel von Umweltterroristen seien. Lassen Sie uns als Erstes die Fakten sichten. Haben Sie Grund zu glauben, dass er recht hat, Dame Judith?«
    Agatha Bewleys Nachfolgerin als Kopf des MI5, Dame Judith Spofforth, neigte nicht dazu, lange hin und her zu überlegen.Sie antwortete prompt und hatte alle Fakten parat. »Im Augenblick nicht. Wir halten natürlich ein wachsames Auge auf die extremsten Umwelt- und Tierschutzgruppen. Die betreiben gern scheußliche, häufig illegale, aber im Wesentlichen unbedeutende Protestaktionen, belästigen Angestellte von Firmen, die sie anfeinden, graben Tunnel im Gelände, wo Autobahnen geplant sind, und so weiter. Es gibt aber keine Anzeichen, dass eine dieser Gruppen Größeres vorhat.«
    Young wandte sich Euan Jeffries zu, dem Leiter des GCHQ. »Euan?«
    »Ich muss sagen, ich stimme mit Dame Judith überein. Wir sehen keinen nennenswerten Verkehr, der auf die Planung eines solchen Anschlags hindeutet.«
    »Jack?«
    Grantham überlegte einen Moment. Für alle anderen sah es so aus, als ob er die geheimdienstlichen Informationen durchginge und hinsichtlich ihres Gefahrenpotenzials auswertete. In Wirklichkeit dachte er an Ahmad Razzaq und dessen Auftrag bezüglich Malachi Zorns. Streng genommen war er verpflichtet, das zu erwähnen – der Premierminister würde an die Decke gehen, wenn Zorn auf britischem Boden zu Schaden käme. Tatsache war aber auch, dass er nicht danach gefragt wurde, ob Zorn eine Gefahr drohte, sondern ob von Umweltterroristen Gefahr drohte.
    »Nein«, sagte er. »Nichts.«
    Young nickte ermutigend. »Nun, das ist beruhigend. Doch davon abgesehen glaubt der Premierminister, dass wir darauf öffentlich reagieren müssen. Die Vorstellung, nichts zu tun und sich dann, wenn irgendwo eine Bombe hochgegangen ist, vor dem Parlament – oder schlimmer noch, in Newsnight – verantworten zu müssen, schmeckt ihm nicht. Zudem möchte er unbedingt eine Initiative zu dieser Eröffnungsparty mitbringen. Der Kongress hat Mr Zorn ignoriert. Wir werden diesen Fehler nicht machen.«
    Dame Judith richtete ihren scharfsinnigen Blick auf Young. »Darf man fragen, was Ihnen vorschwebt?«
    »Wir brauchen unsererseits eine prominente Veranstaltung, einen regelrechten Umweltterror-Gipfel: hohe Vertreter der Geheimdienste, Verteidigung und Energiegemeinschaft, ein paar Köpfe der Energiebranche, Wissenschaftler, die die möglichen Implikationen eines Anschlags auf Ölraffinerien erörtern können, und dergleichen mehr.«
    »Dann werden Sie sicher in der nächsten Woche eine Verlautbarung herausgeben

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